Wiederauferstanden

© EINsamer wANDERER

Es war ein unruhiger Schlaf in dem er sich befand. Der Krieg mit den Russen. Der Krieg, der nur eines vertuschen sollte. Nicht nur vor den Menschen. Nein, vor allen. Und er war dahinter gekommen. Man hatte ihn Verräter genannt. Ja, es stimmte, er hatte seinen Meister stürzen wollen, doch er hätte nie gedacht, dass er den Spieß umdrehen würde. Dass er es sein würde, den man jagte. Dabei war er doch immer so vorsichtig gewesen. Nie hatte er sich eine Blöße gegeben. Doch nun war alles verloren. Seine Ambitionen, die Bruderschaft zu beherrschen, waren dahin. Nach all den Jahren der Intrigen. Nach all den Jahren, in denen er Pläne geschmiedet hatte. Nach all den Jahren, in denen er seinen Häschern entkommen war. Alles war verloren. Und nun lag er da. In ewige Dunkelheit gehüllt. Er erinnerte sich an alles. An die Falle. Daran, wie er zurückgelassen worden war, damit die Sonne ihn tötete. Genau auf dieselbe Weise, durch die seine Beute gestorben war. Doch nun war alles sinnlos. Er war tot. Gestrandet in der Hölle.
***
Jonne schlug die Augen auf. Das grelle Licht einer Fackel blendete ihn. Er fühlte sich seltsam - seltsam warm und das war in Anbetracht seiner langen Ruhe alles andere, als er erwartet hatte. Ja, er war in der Hölle gewesen, doch sein Körper hatte sich seit seinem Tod nicht bewegt und hätte deshalb kalt wie Stein sein sollen. Auch war er nicht verkrampft. Er konnte sich frei und ohne Schmerzen bewegen. Außerdem fühlte sich dieser Ort nicht an, wie die Hölle. Nein. Jonne fühlte deutlich den kalten Stein unter sich. Er war ein krasser Gegensatz zu dem Ort an dem er schwerverwundet und am Ende seiner Kräfte zurückgelassen worden war. Damals war es eine Lichtung gewesen. Die Morgenröte hatte bereits eingesetzt. Aber wenn er wieder von den Toten auferstanden war, bedeutete das, dass ihn das Unleben wieder hatte. Doch, wie war das geschehen? Jonne blinzelte, jetzt, wo sich seine Augen etwas an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, nahm er auch die dunkle Gestalt wahr, die neben ihm stand und die Fackel über sein Gesicht hielt. „Na, endlich wach? Hat auch lange genug gedauert." „Wer bist du?", fragte er. „Ich? Ach. Ich bin niemand. Ich bin nur ein Freund." „Ein Freund?", fragte Jonne skeptisch. Er wusste wenn oder besser gesagt, was er vor sich hatte. Er gehörte zu ihnen und die Rasse der Vampire kannte keine Freunde. „Wer bist du?", fragte er erneut. „Einst nannte man mich Samu." Samu, dieser Name war ihm mehr als bekannt. Er war ein Verräter, doch wie viel Wahrheit beinhaltete das, was man über ihn sagte? Er selbst war ja auch als Verräter gebrandmarkt worden. Aber was im Moment wichtiger war, konnte er ihm trauen? Wahrscheinlich nicht. Aber andererseits, was hatte er für eine andere Wahl? In dieser Gruft konnte er nicht bleiben, doch er war im Moment noch viel zu schwach, um alleine zu Recht zu kommen. „Dann hab' ich das wohl dir zu verdanken, dass ich wieder zurück bin, was?" Er sah Samu scharf an und versuchte sich aufzusetzen. „Ja, ich hab' von meinen Leuten von diesem Ort hier gehört und wie es scheint, haben sich die Gerüchte bewahrheitet", antwortete der Vampir und reichte Jonne die Hand, um ihn auf die Füße zu ziehen. „Welche Gerüchte meinst du? Wie lange war ich fort?"Jonne hasste es, sich das eingestehen zu müssen, normalerweise hätte er diesem Samu nie erlaubt, ihm zu helfen, aber allein war er im Moment nicht in der Lage zu laufen. Er musste sich sogar an ihm festhalten, denn seine Füße versagten ihm den Dienst. So ließ er sich, wenn auch höchst ungern, von Samu langsam durch einen Tunnel schleifen, weg von dem kalten Steinaltar, der ihm als Ruhestätte gedient hatte. Er wurde in eine andere Kammer gebracht. Sie wurde von keinen Fackeln erleuchtet. Das brauchte sie auch nicht. Vampire konnten perfekt im Dunkeln sehen. Außerdem war da ein Ausgang ins Freie. Wenn irgendjemand den Schein der Fackeln im Dunkeln sah, konnte er neugierig werden. Und das war nicht gut für ihn. Der Eingang war mit einem Bärenfell behangen, um die Sonne am Tage auszusperren. Die Höhle war karg eingerichtet. Da war ein Sarg, ein Tisch und zwei Stühle ansonsten war kein weiteres Mobiliar vorhanden. „Nichts für ungut man, aber du siehst echt beschissen aus. Ich besorg dir besser etwas zum Trinken. Sonst kippst du mir hier noch aus den Latschen." Jonne wurde auf den Tisch gesetzt. Samu ging nach draußen, um zu jagen. Der Blick des Assassinen verschwamm. Ihm wurde schwindelig. Er musste wirklich schlecht aussehen. Mühsam schloss er die Augen und konzentrierte sich darauf ruhig zu atmen. Die Kühle Nachtluft tat ihm gut. Besser als die muffige Luft in der Gruft, die hinter ihm lag. Seine Sinne normalisierten sich. Das Gift musste immer noch Wirkung zeigen. Er öffnete die Augen wieder und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Wie lange war er weg gewesen? Jahre? Jahrhunderte? Spielte es überhaupt eine Rolle? Zum ersten Mal nahm er wahr, was auf den Tisch war. Seine Sachen. Alle Dolche, sein Beutel mit den Giften, Kleidung, sein Schwert und sogar sein eiserner Finger waren da. Mit seinem eisernen Willen richtete Jonne sich auf. Wieder wurde ihm schwindelig. Wieder dauerte es einige Zeit, bis er sich wieder beruhigt hatte. Er sah auf den eisernen Finger und dann auf seine rechte Hand. Als er noch ein Mensch gewesen war, hatte er in einem Kampf den halben Ringfinger verloren. Später, als er ein Vampir und die Technik so weit war, hatte er diesen Finger als Prothese geschmiedet. Er war später zu seinem Markenzeichen geworden. Der Finger wurde von Drähten, welche er mit den anderen Fingern durch kleine, eiserne Ringe verband und den übersinnlichen Fähigkeiten des Vampirs bewegt. Langsam und mit einem Blick voller Hass auf seine Jäger, steckte er sich den Finger wieder an. Die Drähte, mit den Ringen an den Enden wurden an seine Finger gesteckt. Er testete die Beweglichkeit des Fingers. Quietschend bewegte er sich. Mit etwas Öl war das Problem aber schnell gelöst. Langsam zog er sich seine alten Klamotten und den Gürtel mit seinen Giftbeuteln und seinen Dolchen an. Das Schwert wurde dann auch am Gürtel befestigt. Zwei Wurfmesser steckte er sich in den Schaft seiner Stiefel. Zu guter Letzt legte er seinen Umhang mit Kapuze an. Ein Windzug kam durch den Eingang der Höhle, als er die Kapuze überzog. Der Wind trug ihm den Geruch von frischem Wild heran. Hungrig auf das Blut der Sterblichen starrte Jonne in die Nacht hinaus. Sie würden ihn wieder stärken. Sie würden ihm zu seiner Rache verhelfen, wenn auch unfreiwillig. Lautlos ging er in den Schnee hinaus. Seine Kleidung, ein Wunderwerk der Alchemiekunst, passten sich in wenigen Sekunden an die Farben der Landschaft an, sodass er vollkommen unsichtbar war.
***
„Du siehst besser aus" Samu stand mit dem Rücken zu Jonne gewandt am Rand der Klippe und blickte hinab ins kalte Meer, indem sich das silberne Licht des Mondes spiegelte. „Ich habe auch ein sehr schmackhaftes Opfer gefunden.", entgegnete er. In der Tat, das Blut dieses unschuldigen Mädchens hatte ihm Kraft gegeben. Wie sehr er es vermisst hatte, wenn diese arglosen Wesen ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrten und versuchten sich zu wehren. Sicher er war noch leicht geschwächt, aber ein kleiner Schnitt in die Kehle und das Blut quoll hervor und er hatte es begierig aufgesogen, bis zum letzten Tropfen und die Leiche anschließend mit einen seiner selbstgemischten, säureartigen Gifte übergossen, so dass nichts als eine grün-braue Lache übriggeblieben war, die aber bald verdunstet sein würde. Nun jedoch wollte er Antworten. „Spar dir das. Sag' mir lieber, von welchen Gerüchten du gefaselt hast und wie zur Hölle du an meine Sachen gekommen bist. Man hat mich damals nackt und ohne Waffen zum Sterben zurückgelassen, also wenn du keiner von denen bist, wieso hattest du sie dann?" zischte Jonne, trat neben Samu und sah ihn misstrauisch an. Der scharte verlegen mit dem Fuß. „Ach weißt du", wich er der Frage aus. „Ich bin nicht derjenige der dir alles erzählen muss. Find es doch selber raus.", mit diesem Worten sprang er in die offene See, mit einem seligen Lächeln und einem ausgestreckten Mittelfinger. Sowas ähnliches war Jonne doch schon mal passiert. Samu. Konnte er möglicherweise …? Nein, dieser Gedanke war zu abwegig. Als wenn jemand so blöd wäre, die Bruderschaft zu verraten und nach ein paar Jahrhunderten wieder zurückgekrochen käme und sie nochmal unter anderem Namen verraten wollte. Aber Jonne lebte lange genug, um zu wissen, dass es keine Zufälle gab. „Samu!!!" schrie er, „so leicht kommst du mir nicht davon!" Er nahm Anlauf und sprang über die Kante. Es waren sicherlich zwanzig Meter bis nach unten, aber das war eine Kleinigkeit für den Vampir. Er versank im eiskaltem Wasser und schwamm mit kräftigen Zügen blitzschnell auf Samu zu. Wäre er ein Mensch gewesen, hätte ihm allein der Aufprall aus dieser Höhe den Atem genommen, ganz zu schweigen von der Wassertemperatur, die wohl nicht viel mehr als -15°C betrug. Aber Jonne hatte keine Probleme damit und als er Samu erreichte, packte er diesen am Nacken. „Hör zu, ich frage dich jetzt zum letzen Mal, wer bist du? Was machst du hier und wieso hast du mir geholfen?" Samu, der von diesem Angriff überrascht wurde, versuchte, Jonnes Griff zu lösen und drückte ihn mit aller Kraft von sich, doch der ließ sich davon nicht beeindrucken, er streckte seinem Kopf in den Nacken und schlug Samu seine Fangzähne in den Hals. Warmes Blut schoss ihm in den Mund, er spürte, wie sich Samus Fingernägel in seinen Rücken bohrten. Das war unangenehm - sicher, aber es kümmerte Jonne nicht weiter. Wenn Samu ihm nicht freiwillig Antworten geben wollte, würde er sie sich eben mit Gewalt holen, während er durch das Blut mit ihm verbunden war. Er hatte erwartet nun Bilder aus Samus Vergangenheit vor seinem inneren Auge zu sehen, die ihm bestimmt Aufschluss gegeben hätten, doch stattdessen sah er nur Dunkelheit. Selbst als er ihm schon einiges an Blut entrissen hatte, konnte Jonne nichts sehen und allmählich ließ Samus Kraft nach. „Wie zum Teufel kann das sein? Wie kann er, selbst in diesem Zustand seine Gedanken vor mir verbergen? Ich kenne nur einen Vampir, der dazu in der Lage wäre, aber der wurde hingerichtet, bevor der Krieg überhaupt begonnen hatte." dachte Jonne laut, nachdem er aufgehört hatte, sein Opfer auszusaugen. Dann zog er Samu, der fast ohnmächtig war, aus dem Wasser, legte ihn über seine Schulter und schwamm zu einer Stelle, an der Wasserspiegel niedriger war. Dann tauchte er ab, ließ sich bis auf den Boden sinken und stieß sich in Richtung Klippen kräftig ab. Er durchbrach die Wasseroberfläche, stieß sich an den Felsen ab und landete sicher wieder auf dem sandigen Kiesboden hinter den Klippen. Anschließend legte er Samu auf den Boden und ließ sich neben ihm nieder. Er würde warten, bis der Vampir wieder voll bei Bewusstsein war, für ihn spielte Zeit keine Rolle. Er hatte schon ewig auf seine Rache gewartet und auf ein paar Stunden oder Tage mehr kam es nun wirklich nicht an. Manche würden meinen, er hätte Samu aus reiner Nettigkeit gerettet, aber eigentlich ging es Jonne um die Informationen. Der Assassine wollte gerne wissen, warum sein „Freund" ihm gerettet hatte und wessen Kopf er gleich aufspießen würde. Vor seinen Augen verwandelte sich der Vampir in feuchte Asche. Deswegen hatte er aus seinem Blut nichts lesen können! Der Kerl hatte sich im Wasser durch einen Doppelgänger ersetzen lassen. Wütend knurrend machte sich Jonne auf zur Höhle, vielleicht ließ sich da ja mehr über seinen "Freund" herausfinden. Während seiner Abwesenheit hatte man die Höhle umgebaut. All das alte Zeug von Jonne war da. Sein kleines Alchimielabor. Sein Sarg. Und sogar Dinge, von denen er gar nicht wusste, was sie waren. Zum Beispiel war da ein schwarzer Kasten, der sich bewegende Bilder zeigte. Auf dem war Samu umringt von jungen, starken Männern, die sich eng an ihm schmiegten. „Hi, Jonne.", sagte das Bild. „Welche Alchimie oder Magie ist das?", fragte er den Samu im Kasten. „Hmm. So was kennst du nicht, stimmt's? Man nennt das Fernsehen. Die haben in den letzten Jahrhunderten einige interessante Sachen erfunden. Und was du hier siehst ist eine Aufzeichnung die ich für dich gemacht habe...so kann ich dir etwas mitteilen, ohne selbst anwesend zu sein. Clever, oder? Denn wie ich dich kenne, bist du jetzt ziemlich angepisst und  wirst wahrscheinlich bald durch die Hölle gehen, um mich zu suchen" fuhr das Bild in aller Seelenruhe fort. Jonne öffnete den Mund, um das Bild anzuschreien, doch bevor er das tun konnte, sprach es weiter. „Du brauchst nichts zu sagen, ich werde dich eh nicht hören. Wie gesagt, das ist nur eine Aufzeichnung von mir, die ich vor längerer Zeit gemacht habe, als meine Leute mir Hoffnung gemacht hatten dich wiederzufinden." Samu blickte Jonne aus dem Ding an und etwas in seinen Augen kam ihm sehr vertraut vor. Konnte es möglich sein, dass Samu früher einmal jemand anderes gewesen war? Jonne hatte ein wirklich merkwürdiges Gefühl bei ihm. Fast so etwas wie Traurigkeit, als er Samus Bild ansah. Solch ein Gefühl hatte in all den Jahren nur eine Person bei ihm ausgelöst. Der einzige Vampir, der ihm nie gleichgültig gewesen war. Der Vampir, der ihn erschaffen hatte und ihm stets Schutz und Hilfe geboten hatte, als Jonne noch jung und unerfahren gewesen war. Aber dieser Vampir war einer der ersten gewesen, der dem Größenwahn des Ältesten der Bruderschaft zum Opfer gefallen war, nach dem er sich ihm nicht beugen wollte. Es war theoretisch unmöglich, dass Samu eben dieser Vampir war, hatte man Jonne doch damals gezwungen, mit anzusehen, wie sein Erschaffer gefoltert und zurück gelassen worden war, so wie er selbst, mehr tot als lebendig und zu schwach, um sich selbst heilen zu können. Aber was wenn er es doch war? „Ich habe deine alten Sachen herschaffen lassen. Von nun an bist du auf dich allein gestellt. Den Fernseher darfst du natürlich behalten." Das frech grinsende Bild verschwand und stattdessen zeigte er etwas, was Jonne an einem Schneesturm erinnerte. Was sollte er nun machen? Wie sollte er den Ältesten besiegen? Die Antwort war ganz klar. Zu Anfang aller Dinge brauchte man Informationen, aber das Informationsnetzwerk der Bruderschaft stand ihm nicht mehr länger zur Verfügung oder vielleicht doch? Er musste es herausfinden und im Moment fiel ihm nur einer ein, der ihm helfen konnte. Jedenfalls hatte ihm dieser Jemand früher oft weiter geholfen und er hoffte, dass sich daran nichts geändert hatte. Denn selbst, wenn auf Erden die Jahre vergingen, da unten gab es keine Zeit. Also steckte er sich noch ein paar seiner Gifte in den Gürtel und schloss die Augen. Seelenportal, dachte er und als er die Augen wieder öffnete befand er sich am Ufer eines Lavaflusses. Er brodelte. Es roch bestialisch nach Schwefel und Angst. Rote Rauchschwaden stiegen kreischend auf und bildeten angstverzerrte Fratzen. Jonne nahm Anlauf und sprang ans andere Ufer, ohne sich im Geringsten um dem Lärm des Flusses zu kümmern. Etwas weiter Flussaufwärts, stand eine dunkle Gestalt, die mit einer Art Kescher die Rauchgebilde aus der Lava an Land zog, wo diese sich augenblicklich in menschliche Wesen verwandelten und von der Gestalt durch eine Öffnung geworfen wurden. Jonne scherte das alles wenig. Er hatte es lang genug beobachtet und früher selbst täglich dafür gesorgt, dass mehr Seelen aus dem Fluss gelangten. Er ging gradewegs auf die dunkle Gestalt zu und sagte: „Hey Kristaan. Quälst du immer noch diese jämmerlichen Seelen?" „Besser als gequält zu werden, findest du nicht?" Da gab Jonne ihm durchaus recht. „Du kannst doch überall hin, um dir die Seelen zu schnappen, die es aus diesem übelriechenden Höllenloch schaffen." „Natürlich", antwortete er. „Das weißt du doch. Hast du an ein bestimmtes Ziel gedacht?" „Ich will in die Bibliothek der Bruderschaft." Kristaan lachte kurz auf. „Bibliothek? Die sind doch schon lange aus der Mode gekommen. Heute speichern die alles Wissenswerte auf Computern." Computern? Schon wieder etwas was Jonne nicht kannte. Verdammt! Wie lange war er denn weg gewesen? „Du weißt, ich kann dich überall hinbringe, aber mehr darf ich nicht. Ich kann dir also nicht helfen die Kästen zu knacken. Was willst du überhaupt wissen?" „Den derzeitigen Aufenthaltsort des Ältesten." Kristaan lächelte dreckig. „Ahhh. Süße Rache. Etwas was ich nur zu gern unterstütze. Hör zu, seit deinem Abgang hat sich einiges in der Organisation verändert. Zum Beispiel wird jedes hübsche Mädchen das dem Ältesten gefällt sofort ausgesaugt. Dann verliert sie ihre Seele, wird zum seelenlosen Vampir, du weißt ja. Aber ihre menschliche Seite, sprich ihre Seelen, landen hier. Und sie erzählen ab und an nette Geschichten. Wie sie umgekommen sind und wo." Ein Seelenportal tauchte neben Kristaan auf. „Geh hindurch. Du wirst unweit eines kleinen Fischerdorfes rauskommen. Der Älteste feiert seine Orgie in der Lagerhalle dreiundzwanzig. Soll angeblich bestialisch nach Fisch riechen. Kannst du nicht verfehlen." Jonne ging zum Portal. Sein Körper war schon halb im Portal, er brauchte nur noch einen Schritt zu machen, dann wär er durch. Aber er hielt inne. „Kristaan. Danke." „Verzieh dich! Du störst mich bei der Arbeit!", gab er unwirsch zurück. So ging Jonne durchs Portal, ohne sich nochmal umzudrehen.
***
Er kam irgendwo im nirgendwo wieder raus. Vor ihm lag das Fischerdorf. Die einzelnen Lichter hoben es in der Dunkelheit hervor. Dort würde er seine Rache finden. Mit einem wölfischen Grinsen machte er sich auf den Weg. Sein Herz schlug schneller. Sein Hunger nach Rache hatte den Zenit schon fast erreicht. Er hatte Probleme sich zusammenzureißen. Aber irgendwie würde es schon gehen.

Fortsetzung folgt...


© EINsamer wANDERER & Darkenlyght


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Beschreibung des Autors zu "Wiederauferstanden"

Ein Gruppenprojekt mit einer anderen Autorin.

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