Gādo befand sich im Magen ihres Vaters und zerfloss in Selbstmitleid. Sie war ohne nennenswerten Widerstand in einem Happen vertilgt worden. Sie war umgeben von den Knochen ihrer Schwestern und Mutter und all jener Frauen die vor ihnen waren und danach. Das Oni-Mädchen hatte sich immer vorgenommen nie so zu enden. Aber nun war sie doch hier gelandet. Sie hatte stets gewusst dass sie ihrem Schicksal nicht ewig entkommen konnte. Deshalb hatte sie sich dazu entschieden nie einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Aber all die Kämpfe hatten nichts gebracht. Sie hatte ihrer Bestimmung nicht entkommen können.
Ein helles Leuchten beschien plötzlich den schleimigen Darm und vor Gādo stand plötzlich eine Oni die ihr sehr ähnlich sah.
»Es wird immer so weitergehen«, sagte sie. »Wenn du aufgibst wird es nie enden.«
»Wozu weiterkämpfen? Ich habe verloren.«
Die Erscheinung strich zärtlich über ihr Gesicht. »Noch ist nichts verloren, mein kleiner Tollpatsch.« Sie lächelte aufmunternd. »Du hast immer noch deine Fäuste und wenn man dir die Fäuste nimmt bleiben dir die Füße und der Kopf. Solange du noch ein schlagendes Herz hast und immer wieder aufstehst, kannst du gar nicht verlieren.«
»Bist du, meine Mutter?«
»Sehe ich so alt aus?! Ich bin natürlich deine große Schwester, du Idiot! Und jetzt steh gefälligst auf und räche mich!«
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.