Verschlafen schlug sich Gādo das Kissen vor das Gesicht als die Sonne gegen ihr Gesicht knallte. Doch dann drang ein verführerischer Duft an ihre Nase. Mit einem schmatzenden Gähnen stand das Onimädchen mit steifen Bewegungen auf.
Grummelnd begab sie sich mit zerzausten Haaren in den Gesellschaftsraum. »Einmal Sake, bitte.«
»Hey, bist du nicht die Freundin dieser Kitsune von gestern?«, fragte eine zwielichtige Gestalt von der Seite.
»Klaro. Wieso?«, fragte Gādo mit einem unterdrückten Gähnen.
Ehe sie sich versah war das Onimädchen mit einer schweren Eisenkette gefesselt, während der Kerl dreckig lachte. »Jetzt wird dieses Miststück dafür bezahlen uns gestern vermöbelt zu haben.«
Nichtsdestotrotz wurde vor Gādo eine Sakeschale gestellt. Ohne großartig nachzudenken, sprengte das Onimädchen ihre Ketten indem sie nach der Schale griff und sie in einem Zug leer trank. Völlig entsetzt von der Leichtigkeit mit der das Mädchen die Ketten zerriss kippte der Gauner nach hinten.
Gādo wandte sich zu ihm. »Ich hab grad nicht zugehört. Hast du irgendetwas gesagt?«
»N-nein gar-gar ni-nichts«, waren seine letzen Worte bevor er auf nimmer wiedersehen verschwand.
Bereits nach zwei Sekunden hatte das Onimädchen ihn vergessen. »Komischer Kerl.«
Momentan war sie so müde und ignorant dass ihr die fahlen Gesichter der anderen Schurken gar nicht auffielen, welche sich im gedanklichem einvernehmen schworen an dieses Monster keine Hand anzulegen.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]