Unsicher trat Goscha in das Zimmer. Der Geruch nach Eiter und Blut kam ihr entgegen. Ihr wurde sofort schlecht. In ihrem Kopf blitzen Bilder auf, die sie vergessen geglaubt hatte. Doch wahrscheinlich würden sie nie ganz in Vergessenheit geraten. Sie presste die Lippen zusammen und zwang sich weiter zu gehen. Ihre Hand fuhr zu ihrer Schulter, wo Sin Platz genommen hatte. Seine Krallen schlossen sich um ihren Finger. Sie öffnete ein wenig den Mund, um die Luft nicht durch die Nase atmen zu müssen. Er war nicht allein. Das war irgendwie ein Schock, obwohl sie damit gerechnet hatte. Mira saß an seiner Bettkante. Ihre Hände waren in seine Haare vergraben. Sie wirkte mehr wie eine Geliebte, als wie eine Schwester. Doch wie sollte Goscha die Liebe zwischen zwei Geschwister beurteilen können. Sie hatte doch selbst keine. Sie war wirklich froh um den Griff von Sin. „Soll ich wieder gehen?“ Mira schüttelte den Kopf. Ihre Hand löste sich und deutete Goscha sich zu ihnen zu setzen.
Auf den ersten Blick sah es gar nicht so schlimm aus. Vasa Rem hatte gemeint, dass er eine Bauchverletzung hatte. Er war blass im Gesicht. Mira wirkte auch blass, so als hätte sie einen Teil seiner Leiden übernommen. Doch vielleicht lag es auch daran, dass sie sicher nicht viel geschlafen hatte in der letzten Nacht. „Schön dich zu sehen“, murmelte Chesem Ba. Sin löste sich von ihrer Schulter und hüpfte auf die Bettkante. „Man muss also krank werden, … damit man euch alle wieder sieht!“ Chesem Bas Stimme war leise und brüchig. Er lachte über seinen eigenen kleinen Scherz. Doch schnell verzog er das Gesicht in Schmerzen. „Ich hätte es besser wissen müssen“, presste er zwischen die Zähne hervor. Miras Hand strich über seine Wange. „Wenn du wieder gesund bist, kannst du all das nachholen!“ Chesem Ba nickte nur. Mira versuchte ein kleines Lächeln auf den Mund zu zaubern. Es gelang ihr nicht so recht und ihr Gesicht verzog sich in eine seltsame Grimasse. Goscha fühlte sich irgendwie erdrückt. Sie glaubte kaum noch atmen zu können.
„Wie geht es den Kleinen?“, unterbrach Chesem Ba schließlich die Stille. Goscha schluckte. „G…gut! Sie halten uns auf Trapp!“ Goschas Hand fuhr zu Sin und strich ihm über den Rücken. Plötzlich musste sie lächeln. „Ascha krappelt schon durch das ganze Haus. Sie versucht schon zu stehen. Sie wird sicher vor Ki Sama gehen können.“ Chesem Ba schloss die Augen. „Ich beneide euch!“ Goscha merkte, wie sie rot wurde und senkte den Kopf. „Dafür braucht man sich doch nicht schämen. Wir werden alle einmal Kinder haben!“ Chesem Ba grinste ein wenig. „Und uns über sie ärgern!“ Jetzt musste sogar Goscha lächeln. Sie dachte daran, wo sie Ascha überall herunter holen musste. Gott sei Dank kam ihr Bruder noch nicht auf solche Gedanken. Aber das war wohl auch nur eine Frage der Zeit. Chesem Ba gähnte. Er schloss die Augen. Wie automatisch griff Mira nach dem Kissen, um es ganau richtig unter seinen Kopf zu schieben. „Du solltest dich wieder um die Stadt kümmern. Die hat das dringender nötig als ich!“ Mira setzte an zu protestieren. Chesem Bas Hand hob sich schwach zu ihrer Brust. „Ich sterbe dir schon nicht weg. Außerdem ist Goscha da!“ Mira fasste kurz seine Hand. Dann sprang sie auf und wandte sich ab. Wahrscheinlich war sie kurz vorm Weinen. „Ich komme wieder, sobald ich kann!“, murmelte sie. Dann gab sie Chesem Ba noch einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Raum.
Goscha hatte sich zum Fenster gestellt. Dort war der Geruch nicht ganz so schlimm. „Ich habe gelogen!“, murmelte Chesem Ba plötzlich. Goscha wandte sich langsam zu ihm um. Er hatte sich ein Stück aufgerichtet. Sein Blick schien sie seltsam zu durchbohren. Sie schüttelte verständnislos den Kopf. „Sie verwenden schmutzige Klingen. Die Wunde hat sich entzündet, schon in der Wüste. Das Gift hat sich in meinen Körper verteilt. Ich fange an innerlich zu verbrennen.“ Chesem Ba schloss die Augen. „Aber… aber die Ärzte…“ Goscha brach ab, als sie sah, wie Chesem Ba den Kopf schüttelte. Sie konnte die Fäulnis riechen. Ihr Körper schien zu erschaudern. Für einen Moment konnte sie nicht glauben, dass vor ihr wirklich ein Mensch lag, den sie mochte. „Ich habe ihnen befohlen alle anzulügen. Es hat keinen Sinn ihnen die letzte Hoffnung zu nehmen.“ Er begann langsam zu sinken. Seine Hand griff nach dem Wasserbecher am kleinen Tisch. Doch er schaffte es nicht richtig. Wasser spritzte auf seine Hand und er fuhr damit zu seinem Mund, um zumindest die wenigen Tropfen auf zu fangen. Goscha riss sich zusammen. Vorsichtig trat sie einen Schritt näher. In dem Moment huschte Sin zum Glas und hob es auf. Es sah irgendwie seltsam aus. Das Glas war nicht viel kleiner als er selbst. Trotzdem trug er es sicher zu Chesem Bas Mund. Chesem Ba wollte ihn dankend dafür streicheln, doch Sin wich ihm aus. Außer von Vasa Rem und ihr selbst ließ er sich nie berühren. Selbst die Kinder durften das nicht. „Ich verstehe das nicht!“ Chesem Ba musste husten. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen. Plötzlich kam sich Goscha so hilflos vor, wie schon lange nicht mehr. Vorsichtig setzte sie sich wieder ans Bett. „Wie kann man leben, nach all dem, was du gesehen hast. Wieso bist du nicht verzweifelt?“ Seine Hand tastete nach ihrer. Sie war heiß. Im ersten Moment wollte Goscha aufspringen, aber sie ließ es dann doch zu. „Alles ist verwüstet, alles tot! All die leeren Hüllen, die einmal Menschen waren. Ich versteh es nicht!“ Goscha sah plötzlich alles wieder vor ihrem geistigen Auge. Ihr wurde schlecht. Sie legte ihre Hand auf Chesem Bas Mund, um ihn zu stoppen.
Er küsste ihre Fingerspitzen. Sie zog überrascht ihre Hand zurück. Chesem Ba lächelte schwach. „Ich bewundere dich. Ich bewundere deinen Mut.“ Sie schüttelte den Kopf, wusste nicht, was sie mit diesen Worten anfangen sollte. „Ich liebe dich. Du gehörst meinem Bruder. Aber ist es nicht zuviel verlangt zumindest dieses kleine Stück deiner Hand zu bekommen? Nur für diesen Augenblick!“ Chesem Ba setzte wieder diesen traurigen Blick auf. Doch Goscha beachtete ihn kaum. Sie wusste nicht, ob sie schockierter über die Worte selbst war oder darüber, dass Chesem Ba sie in ihrer Muttersprache gesprochen hatte. „Du redest zu viel“, murmelte sie. Sie wollte das nicht hören. Chesem Ba legte seinen Kopf auf die Seite. „Das ist mehr als man von einer Schwester verlangen darf!“ Goscha legte ihre Hand auf seine Stirn. Sie war glühend heiß. „Du redest zu viel!“, wiederholte sie. Chesem Ba nickte nur. Goscha fühlte plötzlich Tränen in den Augen. Sie dachte an Vasa Rem und den wenigen Zügen in den Gesichtern der beiden Brüder, wo sie sich ähnelten. Konnte sie sich der Magie seiner Worte entziehen. „Ich habe Angst vor dem Sterben!“ Goscha fuhr mit einem Finger zu ihrem Auge. Vorsichtig ließ sie eine Träne darauf rinnen. Dann benetzte sie damit seine Lippen. Plötzlich hatte sie auch Angst davor was kommen würde und sie spürrte eine Wut in sich, über diesen sinnlosen Krieg, diesem sinnlosen Tod. Wer hatte etwas davon, dass jemand, wie Chesem Ba starb? „Ich habe mich durch die Wüste gequält. Ich hatte über ein Woche. Ich hatte solche Angst.“ Seine Hand griff nach ihrer. Er klammerte sich daran. „Eine Woche ist nicht genug, um sich damit ab zu finden, dass man stirbt. Nicht genug…“ Seine Worte waren nicht viel mehr als ein Flüstern. Goscha weinte jetzt lautlos. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Alles nur, um dich noch einmal zu sehen!“ Chesem Ba hatte auch zu weinen begonnen. Zäh rannen die Tränen über seine heißen Wangen. Sie nahm ihn in die Arme, wollte ihm ins Ohr flüstern, was er doch für ein Idiot sei, weil er sich in sie verliebt hatte, wollte ihm sagen, dass alles gut gehen würde. Sie wollte ihm all die Sachen sagen, die sie ihm vielleicht in seinem Leben noch sagen hätte wollen, wenn er nur lange genug gelebt hätte. Sie wollte ihm ein wunderschönes Leben vorlügen, was noch kommen würde. Aber ihre Kehle war trocken und leer. Sie brachte kein Wort hervor. Mit einem Ruck löste sie sich wieder. Das war alles, was er bekommen würde, was sie ihm geben konnte.
Sie war schon fast bei der Tür. „Bleib noch ein wenig!“, sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht!“ Sie fing wieder an ihre Lippen zu kauen. „Ich muss nach den Kindern schauen. Ich möchte Vasa Rem nicht zu lange mit ihnen allein lasse und er wollte unbedingt noch zu dir schauen!“ Ihr ganzer Magen war flau. Wieso war sie überhaupt gekommen? „Du hast ihm nicht gesagt, dass du kommst!“ Sie schüttelte nur den Kopf. Sie hatte Angst gehabt nicht hineingehen zu können. „Goscha…“ Chesem Bas Stimme war flehendlich und schwach. Sie drehte sich noch einmal um. Seine Hand winkte, doch sie blieb angewurzelt stehen. „Ich möchte… Nimm Bal! Kümmere dich gut um ihn. Ich glaube, er mag dich auch.“ Sie nickte nur. „Wirst du noch einmal kommen? Du und die Kinder? Sie sind für mich wie meine eigenen Kinder!“ Der Kloß in ihrer Kehle war plötzlich wieder da. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich weiß es nicht!“ Es war ein seltsames Gefühl. Es war noch schlimmer, als wie ihr Vater gestorben war. Er hatte nie so etwas gefragt. „Macht vielleicht… keinen Unterschied … für mich!“ Sie begrub ihr Gesicht in ihren Händen. Was sollte sie nur tun? „Wirst du es jemanden erzählen?“ Sie blickte auf und schüttelte den Kopf. Dann viel ihr wieder ein Spruch aus ihrer Heimat ein. „Aber deine Seele wird für immer in meinem Herzen gefangen sein!“

K’vara schreckte hoch. Kiras war ganz nah an ihren Tisch herangetreten. Seine Augen waren gerötet. Er legte den Finger auf seine Lippen und deutete ihr mit zu kommen. K’vara warf einen schnellen Blick in die Runde. Sie kaute an den Lippen. Langsam stand sie auf. Sie glaubte zu wissen, was passiert war und doch weigerte sich etwas in ihr es wahr haben zu wollen. Es konnte nicht stimmen! So einfach war das! Deswegen war es nicht so schlimm Kiras nach draußen zu folgen. Es war alles nicht so schlimm, denn das Furchtbare, was wahrscheinlich passiert war, konnte gar nicht wahr sein. Sie gingen langsam hintereinander. Beim Ausgang des großen Saals blickte sie noch einmal sehnsüchtig zurück. Wenn sie jetzt nicht hinausging, würde vielleicht die Zeit stehen bleiben und die Welt noch in Ordnung bleiben. Es fröstelte sie. Sie biss sich auf die Lippen. Ganz vorsichtig blickte sie durch den kleinen Riss, den ihre heile Welt bekommen hatte.
Kiras blickte sie lange an, ohne etwas zu sagen. K’vara blinzelte die Tränen weg. „Ist… ist er…“ Kiras nickte. „Er ist tot!“ Sie schüttelte den Kopf. Sie griff nach seinen Schultern und stemmte sich dagegen. „Nein, nein!“ Auf einmal waren ihre Knie weich. Sie hatte plötzlich das Bedürfnis zu schreien. Aber kein Ton kam von ihren Lippen. Es war ganz einfach nicht wahr. Wieso? Das war nicht fair! Es war so plötzlich! Für einen Moment wünschte sie sich, er wäre in der Wüste verschollen. Dann hätte es immer noch Hoffnung gegeben. Gleichzeitig wusste sie, dass kein Schlussstrich auch unerträglich gewesen wäre. Wieso hatte er nicht einfach wieder gesund werden können? Er war noch so jung! Sie alle waren noch so jung. Sie konnte sich kein Leben ohne seine Sticheleien vorstellen. Plötzlich wich alle Kraft aus ihren Körper. Langsam sank sie in sich zusammen. Kiras Arme fingen sie auf. Ihr Kopf sackte gegen seine Schulter und er drückte sie an sich.
Sie löste sich und snifte laut. Dann fuhr sie mit dem Arm über ihr verweintes Gesicht. Sie blickte zu Kiras auf. „Da wird man Jahre lang geschult keine Emotionen zu zeigen und dann…“ „Hör auf mit dem Blödsinn!“ K’vara nickte nur. Sie hatte das Bedürfnis Blödsinn zu reden, um das Unbegreifliche zu verdrängen. „Ich möchte ihn sehen!“, meinte sie aus einer plötzlichen Laune heraus. Ihr Kopf war schon längst nicht mehr klar. Kiras nahm ihre Hand und drückte sie. Ihm ging es wohl ähnlich wie ihr.

Mira blickte auf die versammelte Runde. Sie stockte kurz bei Sine. Für einen Moment glaubte sie, er konnte Chesem Ba sein. Aber Chesem Ba lebte nicht mehr. Der Gedanke gab ihr einen Stich im Herzen. Doch sie musste jetzt stark sein. Sie hatte sich gehen lassen beim Tod ihres Vaters, aber jetzt konnte sie nicht mehr flüchten. Sie hatte in der Nacht lange nachgedacht. Sie war mit offenen Augen auf ihrem Bett gelegen und hatte sich alles Mögliche durch den Kopf gehen lassen. Seltsamer Weise waren dabei keine Tränen gekommen. Sie räusberte sich. Mikulas verbarg ihr Gesicht mit den roten Augen in ihrem Arm. Doch Mira hatte jetzt keine Zeit dafür sie zu trösten. Das mussten andere für sie übernehmen. „Ich habe euch heute nicht als Schwester hier hergerufen, sondern als Stadthalterin von Chema.“ Sie schluckte. Flüchtig dachte sie daran, dass man draußen bereits den Scheiterhaufen aufbaute. Langsam kam ihr der Gedanke, dass sie von all ihren Geschwistern wahrscheinlich Chesem Ba am meisten geliebt hatte. Sie fühlte sich schlecht dabei. Sie musste alle gleich lieben und sie musste jetzt vor allem an die Stadt denken. Denn auch sie hatte jemanden verloren. Chesem Ba war ein Prinz gewesen. „Chesem Ba war Wüstenvogel. Ich muss dem Volk einen neuen Wüstenvogel verkünden. Doch vorher möchte ich euer Einverständnis!“ Keiner sagte etwas. Jeder wusste um die Notwendigkeit dieses Aktes, so brutal er in diesem Moment erscheinen möge. Chesem Ba musste ersetzt werden. Der Gedanke machte sie krank. Sie atmete tief durch. „Ich möchte Vasa Rem zum neuen Wüstenvogel ernennen!“ Sie sah, wie Vasa Rem instantan den Kopf schüttelte. Mikulas bekam einen Weinkrampf. Für eine nicht enden wollende Zeit war dies das einzige Geräusch im Raum. „Wieso nicht Sine?“, fragte Vasa Rem schließlich. Mira suchte einen Fleck auf dem Tisch, denn sie anstarren konnte, ohne dass er vor ihren Augen verschwam. „Weil du mehr Erfahrung mit der Welt da draußen hast, mehr erfahren mit deren Politik.“ Vasa Rems Hand wanderte zu Goschas. „Ich werde nicht wieder durch die Wüste reisen. Ich werde Goscha oder die Kinder nicht alleine lassen!“ Seine Stimme klang brüchig. Sie schüttelte den Kopf. Die Vorstellung überhaupt jemanden in diese Welt voller Gefahren und Hass zu schicken, ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen. „Ich möchte, dass du eine kleine Gruppe von Spionen ausbildest, dass du die auswählst mit magischen Kräften, damit sie sich besser schützen können!“ Mira atmete tief durch. Sie hatte plötzlich wieder Chesem Bas Anblick vor sich, wie er auf der Trage gelegen hatte. Das war alles zu viel für sie. Wieso musste man ihr zuerst die Mutter, danach ihrem Vater und jetzt auch Chesem Ba wegnehmen? Wer würde als nächster dran sein. Sie schüttelte den Kopf. So wollte sie nicht denken. Sie hörte einen Stuhl über den Boden scharren. „Ich kann das nicht! Ich habe meine Familie, die Felder. Ich will das nicht!“ Ein weiterer Stuhl scharrte über den Boden. Sine packte Vasa Rem am Arm. „Wir sind auch deine Familie! Du bist ein Prinz von Chema, so wie deine Kinder Prinzen sind, und Mikulas und ich auch. Mikulas wäre jederzeit bereit diesen Platz ein zu nehmen. Sie ist viel stärker als du. Nicht wahr?“ Sines Augen funkelten zu Mikulas. „Hör auf Sine!“ Mira seufzte. Es war eine schlechte Idee gewesen. Sie hatte die Antwort gekannt und doch nichts unversucht lassen wollen. „Willst du wieder vor dieser Verantwortung flüchten, so wie du damals in die Kaiserstadt geflüchtet bist. Du bist Prinz, du bist Zauberer aber du bist sicher kein Bauer!“ Vasa Rem schüttetle sich los. „Sine, hör auf! Es ist seine Entscheidung!“ Kopfschüttelnd ließ sich Sine auf den Sessel fallen. „Vielleicht möchte er alles noch mit Goscha besprechen!“, murmelte Mikulas zwischen zwei Schluchzern. Vasa Rem schüttelte den Kopf. Er schloss für ein paar Sekunden die Augen. „Okay. Ihr habt mich überzeugt. Ich mache es, wenn Goscha nichts dagegen hat!“ Alle Augen waren jetzt auf Goscha gerichtet. „Vielleicht ist es ein Fehler“, fügte Vasa Rem noch hinzu, ohne dass jemand ernsthaft seine Worte beachtete. Sie blieb eine ganze Weile still sitzen. Schließlich nickte sie. Ein erleichteter Seufzer ging durch die Reihen. Auch Mira fühlte sich um einiges leichter. Plötzlich sprang Goscha auf. Sie verbarg ihr Gesicht im Arm und flüchtete nach draußen. Im selben Moment war auch Vasa Rem auf den Beinen. Mira schnappte nach Luft. „Stopp! Vasa Rem…“ Doch die Worte fanden nicht ihr Ziel.


© lerche


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