Uchiki führte Airashī nachhause.
»Weißt du warum ich so eine Nase habe?«
Der Diener zuckte mit den Schultern.
»Ich war in meiner Jugend ein eingebildetes Miststück. Dann traf ich einen Kyonshī der mit mir gehen wollte. Ich beleidigte ihn aber und verletzte seinen Stolz indem ich über seine Männlichkeit herzog.«
»Das kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen.«
Airashī gluckste. »Es war damals aber so.«
»Und was ist dann passiert?«
»Er verglich mich mit einem Schwein und als ich am nächsten Morgen aufwachte, tada«, sagte sie und setzte sich selbst in Szene. »Am Anfang war das ziemlich hart. Ich hatte mal eine ganz schöne Nase.«
»Mir gefällt deine Nase, wie sie ist.«
»Auww. Lieb dass du das sagst. Aber belass es dabei und schenke mit keine Schweineköpfe mehr als Beweis, okay?«
»Ja-Ha. Das war keine so gute Idee, was?«
»Nicht so wirklich.« Nach einem Moment des Schweigens führte Airashī fort: »Am Anfang haben mich alle ausgelacht und meine „Freunde“ haben sich von mir abgewandt. Aber naja. Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt.«
»Und deine echte Freunde sind geblieben.«
»Ja, echte Freunde«, meinte Airashī etwas gestelzt.
Schlagartig wurde es Uchiki klar. »Du hast keine Freunde mehr?«
Sie schüttelte mit Tränen in den Augen ihren Kopf.
»Aber jetzt hast du doch mich, wenn du willst.«
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.