»Hebst du den Balken mal hoch?«, fragte Jastany.
»Nichts leichter als das«, antwortete das Onimädchen während sie das Holz unter ihrem Arm klemmte. Es war der zweite große Stützbalken und mit beiden ging zum Baumeister.
»Sorry, für die Störung, aber-«
»Hey, Gādo!«, kam es vom Gerüst. »Heute mal keine Verletzten und nichts kaputtmachen, klar?!«
Um dem Sprecher gebührend zu antworten, wandte sich das Onimädchen zur Seite und schlug dem Baumeister die beiden Balken seitlich gegen den Schädel. »Natürlich nicht! Bis jetzt habe ich noch niemanden wehgetan.« Das Stöhnen des Verletzten strafte ihre Worte jedoch der Lüge beziehungsweise der Ahnungslosigkeit.
Durch Gādos tatkräftige Mithilfe verzögerte sich die Fertigstellung um satte drei Monate plus drei Tage für jede weitere Stunde in der das Onimädchen mithalf. Jedoch kam es zu einer unerwarteten Wendung als Gādo den gesamten Rohbau verwüstete weil sie eine große Spinne gesehen und danach in blinder Panik um sich geschlagen hatte. Darauf kam der gutmütige Bauleiter und gab dem Onimädchen eine neue Anstellung. Sie bekam eine zehnprozentige Gehaltserhöhung und sollte in der Schenke die Plätze für den Feierabend freihalten. Gādo gefiel dieser Stellungswechsel sehr gut und teilweise ging sie sogar früher zur Arbeit um auch die besten Plätze belegen zu können und sie war immer die letzte die ging und unter den Tisch getrunken wurde.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.