Denn die Zeit ist Magie... (1)

Irgendwo steht ein altes Schloss, wo genau kann niemand sagen. Zwar soll es riesig sein, doch kam nie jemand bis zum Gebäude voran. Unsichtbar und doch sehr stark schien es von der Außenwelt abgeschirmt zu werden. Keiner wusste was in diesem Schloss war, aber es rankten sich Legenden um diesen Ort. Von Tod und Teufel war die Rede. Blut und Grausamkeit, jedoch ist nicht alles so wie es scheint.
Als sie die Augen aufschlug und sich umsah wurde ihr schnell klar, dass dies nicht ihr Salon war. Die Einrichtung war ganz und gar gegen jeden Geschmack. Scheinbar aus einigen vorangegangenen Jahrhunderten. Definitiv zu viel Zinnober. Als sie sich schließlich aus den Schichten der Tournüre soweit befreit hatte um aufzustehen, musste sie erkennen, dass sie nicht allein war. In einem recht seltsam anmutenden Sessel saß eine Frau, welche doch nun sehr niveaulose Kleidung trug. Knielang und dann erst dieser seltsame Ausschnitt, einfach nur grauenhaft. Von den roten Flecken, die nicht schwer als Blutflecke zu erkennen waren, sah sie ab. Mit einer Bewegung stand diese Frau vor ihr, leichter Modergeruch ging von ihr aus und als sie den Mund öffnete erkannte man, dass ihr einige Zähne fehlten und andere verfault waren.
„Mhmm, Frischfleisch. Aber leider nicht für mich.“ Inzwischen hatte sie beschlossen, dass diese Frau vor ihr verrückt war. Leicht panisch wanderte ihr Blick im Raum umher und suchte nach einer Waffe oder zumindest einen Ausweg. Aber nichts, sie war gefangen wie ein Tier.
„Nur keine Angst, es sind noch mehr hier. Sie sind wie du, Alice.“ Sofort hatte die Frau wieder ihre ganze Aufmerksamkeit. Woher kannte sie ihren Namen Und wusste sie auch was sie war? Leises Lachen drang an ihr Ohr. „Ja, ich weiß wer du bist und vor allem was du bist. Du bist nicht ohne Grund hier, genauso wie die anderen. Doch nun suche sie.“, mit diesen Worten verschwand die Frau und Alice erkannte, dass es einen Ausgang gab. >Nun, wer nicht wagt, der nicht gewinnt! <
Sie trat auf einen Flur und musste mit Entsetzen feststellen, dass auch hier der Geschmackssinn des Architekten nicht vorhanden war. Aber musste sie jetzt wohl mit dem Bedauern aufhören. Bald darauf vernahm sie Geräusche. Immer wieder drehte sie sich um, aber niemand war hinter ihr. Das Gefühl der Verfolgung lies sie nicht los, immer schneller wurden ihre Schritte. Bis sie bald rannte, gerade in solchen Momenten verfluchte sie diese Masse an Stoff. Einmal nicht aufgepasst und…
Sie spürte wie sie gegen etwas Hartes lief. Noch leicht außer Atem blickte sie hinauf und zuckte im nächsten Moment zusammen. Blutrote Augen starrten sie an und zeigten, dass der Betroffene nicht erfreut über den Zusammenprall war.


© von S.H.


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