Jastany schluckte als sie auf dem Wall stand und auf Gādo wartete. Die Kitsune wusste zwar wie stark ihre Freundin doch war, allerdings machte sie sich trotzdem sorgen. Was war wenn sie wieder in eine Falle des hyakki stolperte oder gegen ihre Sippschaft unterlag? Egal wie sehr Jastany auch versuchte die Zweifel abzuschütteln, sie ließen einfach nicht locker.
Schließlich half die Kitsune den anderen bei der Aufstellung der Belagerungswaffen. Da waren Ballisten, Katapulte und ähnliches Zeugs. Dabei glitten ihre Blicke immer wieder zum Horizont an dem sich die Schatten der Riesen immer deutlicher abhoben.
Selbst als alle auf den Wehrgängen standen und den Angriffsbefehl abwarteten war immer noch kein Zeichen ihrer Freundin eingetroffen. In der Kitsune löste dies einen Zwiespalt aus da sie zum einen bleiben wollte um die Stadt zu verteidigen andererseits wollte sie losziehen um Gādo zu suchen. Sie überlegte hin und her um herauszufinden was ihr wichtiger war. Die Freundschaft oder die Pflicht. Diese Stadt würde dem Ansturm der Onis nicht standhalten und Gādo hatte bisher auch oft genug auf sich alleine aufpassen können. Doch was war wenn sie verletzt war und Jastanys Hilfe brauchte? Wie in Trance machte Jastany einen Schritt nach vorne und trat aus den Reihen ihrer Kameraden. Sie ging zur Brüstung und setzte einen Fuß darauf, um abzuspringen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]