Ich dreh mich panisch in der Nacht um alle Achsen, die es gibt. Und Fragen brüllen ihren Sabber in mein Ohr. Wie kann ich das, bekomm ich dies? Wie lange dauert so ein Machen? Wer ist mir gut – warum geht alles wie es gehen will – soll – muss? Ich leide sehr am Überdruss!
Dann fass ich mich und grenz‘ mich ein. Die Sicht darf nicht verschwommen sein. Mein‘ Ich aus inneren Gefilden zu vernehmen, die mir (komisch) heilig sind, ist ausgesprochen wichtig. Um meine Seele braust der Wind!
Ich steh‘ am Rand der Lebensautobahn und schaue was vorüberkommt. Das Staunen hat mich tief ergriffen. Die grau‘n Gestalten – nur ihre Mäntel sind so grau – scheinen einem wüsten Plan zu folgen.
Ich nehm‘ den ersten Besten,
der gleich daher stolziert, zum Fragen:
was machst du hier?
Willst du nur deine Seele mästen?
So komm, ich helf‘ dir Speisen tragen.
Doch ich begegne zuerst mir
(von außerhalb der Zeit).
Ich antwort‘ mir verdutzt, verlegen:
was schlägst du mich mit sowas breit?
Ich treibe mich halt hier herum
und/oder lass‘ mich einfach treiben,
doch bin ich stets am Überlegen –
ich dreh‘ und wende das Warum!
Wir wissen nicht, das Ich und Ich, wie wir der Welt begegnen sollen. Drum stell‘ ich mich ganz froh zur Rede. Heut‘ bin ich dir mal außen vor. Uns beide geht ja gar nichts an, wir denken fühlen sehr neutral! Wie urteilst du, wenn du grad keine Arbeit machst?
Ich sehne mich nach schönen Dingen!
Nach Anmut, Zärtlichkeit, Vernunft!
Dann wirst du’s leider nicht weit bringen
(so sag‘ ich zu mir selber noch),
dafür gibt’s keine Zunft!
Mir scheint, die Zukunft ist ein Schwarzes Loch!
Du bist ein Nichtsnutz, Drückeberger!
Stürz‘ dich doch in ein Unterfangen,
das deine ganze Kraft, nicht Hirn erfordert,
denn sonst erfährst du täglich ärger –
von Sachen, die dich anbelangen –
was deinen Einsatz schmählich ordert,
so daß du nicht mehr handeln willst.
Das macht den Sinn der Unverschämtheit aus:
daß du nicht tust was du so fühlst!
Und darin liegt das Glück!
Mehr rechnet sich aus dir nicht raus!
Das hast du so im Blick?
Wer hat denn diesen Quatsch erfunden?
So rede ich nun zu mir hin…
Der Mensch, der angebunden,
und der nicht fragt „Wer ich wohl bin?“,
der soll das Idealbild sein?
Ich glaub‘ das meinst du ganz allein!
Das meinen breite Massen!
Sie sollten’s lieber lassen!
Was sie da tun, im Antrieb pur,
das ist nicht wider die Natur –
es ist nur herzlos, dumm und öde!
Was willst du denn, die sind halt blöde!
Und trotzdem sind sie produktiv!
Und, meinst du nicht, da läuft was schief?
In all der sturen Produktion
von Gütern, Menschen, haust der Tod!
Es ist wohl Gottes Konstruktion,
die seine Brut im Kern bedroht,
damit sie reift, wohl auch vergeht…
Ist’s das, was dort „im Buche steht“?
In welchem Buch? Du meinst die Bibel?
Erwäh’n es nicht, mir wird gleich übel!
Dann zieht’s dich wohl noch zum Koran?
Oh, Himmel, nein! Auch der ist Wahn!
Und zwar von übler Ekel-Sorte!
Schwachsinn ist’s, aus der Retorte,
was man sich vorstellt, für den Trost,
nur weil man weiß, daß man alleine ist.
Wer denkt, der ist dadurch erbost,
doch folgt ihm täglich dieser Mist!
Der Depp kann ohne Rausch nicht leben!
Da ist mir Alkohol in Maßen lieber!
Doch beides kann das Unheil nicht beheben –
es ist uns, auf der ganzen Strecke über!
So lärmt und rauscht die Lebensautobahn. Und viele kommen sehr zu Schaden. Sie ist gesäumt von Leichen aller Art! Und überall, da liegen die Pamphlete, die Irre weggeworfen haben – um sich und andere zu täuschen. Es ist der Abfall aus den Zeiten, der Späteren so humoristisch scheint. Dabei war er gebraucht, denn nur im Irrtum kann die Frucht gedeihen! Das muss der Schöpfung man verzeihen!
Kommentar:Alf, ja, ich "will meine Seele füttern."
Lese deine 4 Texte dann in Ruhe, nicht im Hetzen.
(Und natürlich werden sie mir wieder überhaupt nicht gefallen... ha!)
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]