Irgendwo hinter den 7 Zwergen, bei den 7 Schergen hatte jemand von fremden Tellerchen gegessen und in fremden Bettchen geschlafen. Darüber war der böse Wolf sehr traurig und deshalb sagte die Königin-Großmutter zu ihm (nicht zum Wolf) „weißt du warum ich so große Zähne habe? – damit ich dich besser kontrollieren kann!“. Doch der, der hinter den 7 Zwergen, bei den 7 Schergen von fremden Tellerchen gegessen und in fremden Bettchen geschlafen hatte kümmerte sich nicht darum.

Er hielt sich für einen Erlöser, der – wartend auf den Erlös aus dem Verkauf seines Schweißes – sich selbst von seinen Sünden befreien konnte, weil er dachte, daß er es gut meine. Der Königin war das entschieden zu kompliziert, denn sie hatte ihn ursprünglich eher für einen Frosch gehalten. Sie stellte sich diesen Möchtegern immer viel lieber ganz in grün, auf einem hohen Schimmelross vor, in dessen Sattel er durch das Dorngestrüpp galoppierte um sie in den Schlaf zu küssen, in den süßen Schlaf der Gerechten.

Ganz früh hatte sie deshalb schon ihre rosa Brille abgenommen und das was sie für einen Frosch hielt, 1000 mal an die Wand geworfen. Doch mehr als ein Silberstreif am Horizont war dabei nicht herausgekommen. So zog sie sich aus ihn das Fürchten zu lehren, wetzte ihre scharfen Gedanken an dem Stein, in welchem Excalibur eingelassen war und träumte von einem Zwitter. Von einem Wunderwesen, das Kind und Heroe zugleich für sie sein wollte, der kräftigen und unerschrockenen Schrittes herbei trat um sie zu schwängern.

So lautete das Diktat! Aber schlechte Schüler achten nicht auf die rechte Schreibung des Vorgeschriebenen, sie setzen sich nicht nur hinweg, sie bleiben auch sitzen – auf ihren Ansichten und (Er-) Lösungsvorschlägen. Verdutzt rief der grüne Frosch noch „aber sie bewegt sich doch“ in den Brunnen.

Du hast dich eben getäuscht, sagte da plötzlich ein feines Stimmchen, das mitten aus der schwarzen Seele des grünen Frosches kam und siehe da, es irrte sich nicht, denn dies begab sich zu einer Zeit ohne goldene Kugeln, dem einzigen Zahlungsmittel des Glücks. Sie blieben am Grund, am grundlosen Grund, unertaucht, unerfunden, nicht einmal hinab geworfen von einer Prinzessin.

Auf dem highway to hell sah man deshalb jetzt die sofort versteinernden Fußspuren des bösen Wolfs, der zusammen mit einer schwarzen Witwe das saftige Obst, die feinen süßen Äpfel und die prallen Pfirsiche, sowie auch die reifen Zwetschgen tückisch in giftige Spezereien verwandelt hatte und nun unterwegs war sie zu verteilen. Die Wegweiser zeigten dabei alle um Rom herum!
Schneewittchen lächelte in ihrem Sarg – und wären seine Scheiben nicht beschlagen gewesen vom Morgentau, dann hätte man ihre langen spitzen Eckzähne gesehen und sich auf die kommende Nacht gefreut, wo sie den Deckel wieder beiseiteschieben würde um sich zu outen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der ganz falsche Traum (surreal)"

Re: Der ganz falsche Traum (surreal)

Autor: noé   Datum: 26.04.2014 6:39 Uhr

Kommentar: ...was ihr nächtens ja nicht gelungen wäre, wieder nicht, denn schon in den vorangegangenen Nächten hatte sie sich ja im Schutz des Dunkels auf alle suchend vorbeireitenden Prinzen geworfen um auszusaugen, was Dynastien begründen sollte, nur um wiederbelebt sich mit den drei rosa Schweinchen zum Hexentanz zu treffen und umnachtet zuzusehen, wie deren Häuschen aus Stroh vom eingangs erwähnten bösen Ede Wolf hinweggepustet würde, während Helferlein sein Licht weit leuchten ließe in die Dunkelheit des Ingeniörs, dem alles langsam viel zu schwör wurde...
BiSi

Re: Der ganz falsche Traum (surreal)

Autor: Alf Glocker   Datum: 26.04.2014 11:15 Uhr

Kommentar: Hahahahaha! - Ich sehe: hier spicht eine Fachfrau!

CraBro

Re: Der ganz falsche Traum (surreal)

Autor: noé   Datum: 26.04.2014 18:00 Uhr

Kommentar: Vielleicht eine Co-Autorin? Wer weiß, was die Zukunft noch so bringt...
BiSinoé

Re: Der ganz falsche Traum (surreal)

Autor: Alf Glocker   Datum: 27.04.2014 10:43 Uhr

Kommentar: Wölche Ähre
mir das wäre!

CraBroAlf

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