Die seltsame Lady mit einem Gewitter in ihrem Kopf.

Eine etwas seltsame Begegnung.


© September‘ 2013 by: Franz Andreas Jüttner

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Es war einmal wieder eines dieser Abende wo ich mit mir nichts anfangen konnte und in meiner Wohnung von einem Zimmer in das andere wanderte, ja und dies ging doch schon eine Weile so, bis mir die Decke auf den Kopf fiel.
Also entschloss ich mich einen ausgedehnten Abendspaziergang zu machen, denn ich liebte es in den leeren Straßen zu flanieren um über viele Dinge nachdenken zu können.
Oh war das schön verehrter Leser dieser Geschichte, um 20 Uhr war es schon dunkel und hoch am Himmel stand der Vollmond und lachte mich etwas hämisch an um mir wohl zu sagen, na Menschenkind kannst du wegen mir nicht schlafen?
In Gedanken rief ich ihm zu, hey du, ich gehe spazieren um frische Luft zu tanken und auf andere Gedanken zu kommen, und nicht wegen dir.
Da schaute mich der Mond ganz böse an und meinte, na dann beim nächsten mal und verschwandt beleidigt hinter einer dunklen Wolke.
So ging ich dann weiter meines Weges, ohne einer Person über den Weg zu laufen, meinte ich zumindest, denn mitten auf der nächtlichen Straße stand da plötzlich eine Frau mit weißem Kleid und lächelte mich innig an und rief mir zu, hey junger Mann komm doch zu mir an meine Seite, ich möchte dir die Nacht zeigen und die vielen Sterne da oben am Himmel.
Diese mädchenhaft auf mich wirkende Frau hatte keine Schuhe an, und ihre Haare waren irgendwie in Unordnung geraten, so kam es mir zumindest vor, ja und sie meinte etwas verlegen, ich bin die „Miss Elly“, die Botin des Gottes Tychon, er hat mich geschickt um euch Menschen die Liebe zu bringen, ja und ich soll mir einen Lebensgefährten suchen, damit ich nicht so alleine durch die mystischen Welten reisen muss.
Also „Miss Elly“ sagte ich zu ihr, ich will eigentlich nur meinen Abendspaziergang machen, aber ich habe kein Verlangen mit dir Irgendwo hinzugehen, denn ich liebe die Welt in der ich lebe.
Da wurde sie zornig und fauchte, du wirst keine Wahl haben Erdling, denn ich habe dich auserkoren mit mir in meine Welt zu gehen, ob du möchtest oder nicht.
Na das werden wir ja noch sehen sagte ich zu ihr und wollte schon das Weite suchen, nur etwas hinderte mich plötzlich daran davon zu laufen, ich stand wie angewurzelt da, nicht in der Lage mich zu bewegen.
„Miss Elly‘s“ Augen funkelten abwechselnd bläulich bis rötlich und sie umgab irgendwie ein silberner Nebel der auch mich plötzlich umgab und mir ein irgendwie wohliges Gefühl vermittelte.
Mit hauchender Stimme sagte mir „Miss Elly“, nun gib mir deine Hand und dann gehen wir zu mir um das zu vollenden was mir der Gott Tychon aufgetragen hat, und ich folgte ihr, wenn auch gegen meinen Willen, nur dieser war irgendwie auf Eis gelegt, so kam es zumindest mir vor.
Wir liefen eine Weile und kamen an einem etwas abgelegenen Haus an das einen doch sehr zerfallenen Zustand auf mich machte, und ich sollte recht behalten, es war eigentlich mehr eine Ruine als ein Haus in dem man wohnen möchte.
Ich sagte zu ihr, nun junge Dame werde ich wieder meines Weges gehen, und du kannst den Abend in deinem Haus verbringen um später dann zu Bett zu gehen.
„Miss Elly“ schaute mich mit ihren funkelten Augen an und meinte herrisch, nichts da mein Freund, du kommst mit rein und verbringst mit mir die Nacht, ob du es möchtest oder nicht ist mir egal, versprochen!
So ging ich halt mit ihr in dieses seltsame Haus und staunte nicht schlecht, denn in dem einzigen Raum standen zwei Betten so wie sie in Krankenhäusern Verwendung finden, nur ohne Matratzen und diversem Bettzeug, alles in allem doch sehr seltsam wirkend auf mich.
„Miss Elly“ lächelte mich derart verliebt an dass ich doch irgendwie verlegen wurde, ja und wenn die Situation eine andere gewesen wäre, dann hätte ich wohl Gefallen an ihr gefunden, nur so kam mir alles in allem doch sehr seltsam vor.
So standen wir beide in diesem komischen Raum und „Miss Elly“ langte plötzlich an ein Stromkabel das von der Decke hing, ja und als sie es wieder los ließ erreichten sie noch immer dieser elektrische Blitz der von der Leitung an der Decke in sie drang.
Ja und „Miss Elly“ rief entzückte und freudig, ich habe ein Gewitter in meinen Kopf, ach wie schön ist das, und je länger dieses Schauspiel von statten ging begann sie zu singen und zu tanzen, und plötzlich ich traute meinen Augen nicht, auf dem Bett rechts im Raum stand urplötzlich eine weitere Lady und auch sie tanzte und sang vor Freude oder so etwas ähnliches.
Als ob sie meine Gedanken lesen könne rief sie mir zu, ich bin die Seele von „Miss Elly“, ich suche den Frieden und das seit langer Zeit, also seit der Zeit wo „Miss Elly“ in der Irrenanstalt sich ihr Leben nahm, und du sollt mir helfen mich zu befreien, damit ich für immer in die Ewigkeit entschwinden kann.
„Miss Elly“ rief mir zu, alles gelogen, alles gelogen, ich bin doch da und lebe, aber ihre Seele rief wütend, nein meine Liebe, du bist seit langer Zeit tot und liegst auf dem Anstaltsfriedhof in einem Sarg.
Ja und da begann „Miss Elly“ einfach zu singen:
Die letze Nacht und die Nacht davor, da holte ich mir wir immer einen Geliebten hervor, hi..hi!
Mich anblickend rief sie, und diese Nacht bist du dran du armer Erdenbürger, wir machen zusammen eine Liebesnacht die es in sich hat und die du niemals vergessen wirst, versprochen.
Nun wurde mir das ganze doch zu viel und ich rief ,oh Herr mit was habe ich mir dies verdient?
„Miss Elly“ lachte und lachte und meinte, oh du ärmliches Wesen, was weißt du denn schon über meine Welt in der ich leben muss, sie ist eisig und kalt , ja und die Einsamkeit verfolgt mich seit langer Zeit, jeden Tag, jede Nacht, und deshalb brauche ich jede Nacht einen Mann für die Liebe, damit mich meine Seele nicht verlässt.
Irgendwie in Panik geraten ging ich zu der Lady auf dem anderen Bett und ergriff ihre Hand und zerrte sie mit zur Ausgangstür des Hauses, dort angekommen rief „Miss Elly“, verlasst mich bitte nicht, bitte, bitte, verlasst mich nicht, ich möchte nicht wieder in der Einsamkeit existieren müssen!
Draußen angelangt lachte mich diese seltsame Lady an und meinte mit hauchender Stimme, danke du Erdenbürger, danke, ich schwebe jetzt zu den ewigen Welten um dort meinen Frieden zu finden, nur vergessen werde ich dich niemals, das verspreche ich dir.
Aus dem verfallenen Haus heraus hörte ich die Rufe von „Miss Elly“ die rief, oh Gott warum habe ich das vor vielen Jahren nur getan, ich wollte doch eigentlich auch nur glücklich leben, nur man hat mich in die Irrenanstalt gebracht und mit Tabletten jeden Tag vollgestopft bis ich nichtmehr konnte und mir das Leben nahm!
Jetzt wusste ich plötzlich alles und „Miss Elly“ tat mir plötzlich unendlich leid, ja und ich rief ihr zu, Miss Elly ich werde des Öfteren zu deinem Grab kommen und dir Blumen auf dein Grab legen, und dann können wir immer etwas mit einander sprechen.
Da rief sie mir lachend zu, ja mein Freund tue dies, ich werde auf dich warten, versprochen!
Plötzlich umgab diese Lady, die Seele von „Miss Elly“ ein himmlischer Nebel und sie stieg empor in die Weiten des Universums, bis hinauf in den Himmel, da wo wir Menschen auch einmal hinmöchten wenn wir dieses Leben verlassen.
Ich ging an diesem Abend tief in Gedanken versunken in mein Zuhause und konnte diese Nacht kein Auge zumachen, denn dieses Erlebnis wollte und wollte mir nichtmehr aus dem Kopf gehen.
Eines möchte ich noch erwähnen verehrte Leser dieser meiner Geschichte, jedesmal wenn ich am Friedhof vorbei komme höre ich die Stimme von „Miss Elly“ in mir die mir zu ruft, vergess mich bitte nicht mein Freund, bitte…bitte!
Ja dann rufe ich in Gedanken zurück, nein meine liebe Freundin, das werde ich nie tun, denn du hast in meinem Herzen einen großen Platz erobert, ja und du wirst ihn für immer behalten, das versprech ich dir.
„Miss Elly“ ruft dann zurück und lacht dann dazu, hey mein Freund, ich nehme dich beim Wort!
Und ob ihr es glaubt oder nicht, seit diesem Erlebnis bin ich ein ausgeglichener und fröhlicher Mensch, auch wenn diese Geschichte reine Fiktion ist, oder auch nicht.

Wer weiß Freunde….wer weiß das schon!


© Franz Andreas Jüttner


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