Die „Anderswelt“ des kleinen Franz.

Eine nette Kurzgeschichte von mir zum schmunzeln.



© Franz Andreas Jüttner

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung.
Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!


Vor vielen Jahrzehnten, ich war noch ein ganz kleiner Junge im Kinderwagen sitzend, stellte meine Mutter ihn samt Inhalt, also mir in den Hof, damit ich frische Luft zu atmen bekam, denn meine Mutter qualmte was das Zeug hergab und mein Vater meinte dann, sorge wenigstens dafür dass der Kleine nichts vom Rauch ab bekommt.
Gesagt getan, so landete ich im Hof und sah mir den Abendhimmel an und staunte nicht schlecht was ich da zu Gesicht bekam.
Plötzlich sah ich über mir ein Gesicht einer Frau die meinte, na kleiner Kerl was machste denn um diese Urzeit hier draußen?
Mehr wie bla…bla…bla bekam ich nicht heraus, denn ich konnte ja noch nicht sprechen, aber das interessierte diese Frau scheinbar nicht, denn sie meinte, na gefällt dir der Himmel?
Ich lächelte freundlich zurück und strampelte mal kräftig mit meinen Beinchen, ja und bla…bla…bla bekam ich auch noch raus.
Scheinbar war dieser Frau das zu eintönig, denn sie machte sich relativ schnell wieder vom Acker und ich war wieder ganz alleine auf dem Hof.
Also betrachtete ich diesen schönen Abendhimmel weiter und muss dann wohl eingeschlafen sein, denn es war ja schon spät.
Da stand urplötzlich ein etwas größeres Mädchen neben meinem Kinderwagen und meinte, hallo Kleiner willste nicht mit mir zur Burg „Feuerfels“ rauf gehen?
Und man glaubt es nicht, ich konnte plötzlich sprechen, und ich sagte zu ihr, nun ich kann doch noch nicht laufen, ja und sie meinte mit einem Lächeln auf ihren Lippen, du kannst sprechen und du kannst laufen, versprochen Kleiner meinte sie.
Ich fragte sie, und wie heißt du denn, nun sagte sie zu mir, ich bin die Corinna zu Feuerfels und Hohenstein!
Also ich bin der Franzi, so sagen zumindest meine Eltern zu mir, ja und ich bin auch noch der Herr Junior der Familie betonte ich extra ganz voller Stolz.
So tippelten wir beide hoch zur Burg, und dort angekommen begrüßte mich auch schon ihre Mutter, ihr Name war Madelaine und sie war die Gattin des Burgherrn Otto zu Feuerfels und Hohenstein, ja und sie sagte zu uns beiden, nun kommt rein und esst etwas zum Abend, und danach gehen wir hoch auf den Burgturm und schauen uns den Himmel an.
Oh war das Essen lecker, es mundete mir wie man in diesen Kreisen zu sagen pflegte, und danach ging es hinauf auf die Plattform des Turmes von wo man aus den Sternenhimmel sehr gut betrachten konnte.
War das schön, denn es war Vollmond, und der strahlte in seinem edlen Glanze, und neben ihm war ein Planet der ja eigentlich da nicht sein dürfte, und neben ihm waren mehrere kleinere Monde die eigentlich nicht dort sein sollten.
Unbemerkt von uns war der Burgherr zu uns hoch gekommen und begrüßte mich freudig mit dem Worten, na Kleiner wie gefällt dir unser Sternenhimmel.
Ich betonte, dass ich ganz von ihm begeistert sei und fragte ihn was denn dieser Plantet da zu suchen hätte.
Er schaute mich mit glänzenden Augen an und meinte, nun Kleiner dies ist die Erde die vor vielen Jahren kaputt ging, und wir hatten uns diesen Planeten gesucht und auf ihn umgezogen.
Ja und die Erde hatten wir dann im Schlepptau mitgenommen in der Hoffnung, sie würde sich irgendwann wieder erholen und lebenswert werden.
Solange werden wir auf „Cosima Centauri“ verbleiben, vielleicht aber für immer, wer weiß das schon meinte er mit einer etwas melancholischen Stimme.
Corinna und ihre Mutter Madeleine sagten im Chor, ja und solange wir hier sind werden wir das Beste draus machen.
Ja und du Franzi meinten beide wirst für immer bei uns bleiben, denn unser Geschlecht braucht Nachkommen um nicht auszusterben.
Dabei glänzten ihre Augen rötlich, so wie Feuer, und ihr Lächeln war plötzlich nichtmehr so schön, ich bekam es irgendwie mit der Angst zu tun.
Also sagte ich zu ihnen, ich möchte aber wieder zurück zu meiner Mami und zu meinem Papa, denn die habe ich doch so sehr lieb, ja und die mich doch auch sagte ich mit zitternder Stimme zu ihnen.
Der Burgherr schaute mich mit ganz bösen Augen an und meinte mit seiner sonoren Stimme, keine Widerrede Franzi, du bleibst bei uns, ob es dir gefällt oder nicht.
Da fing ich an zu schreien, nein, nein, ich werde zu meinen Eltern zurückgehen und sie in meine Arme schließen, ja und ihr könnt Euch einen anderen Jungen suchen gehen.
Ich fing jämmerlich an zu weinen, denn ich wollte zurück in meine Welt, auch wenn ich in ihr nicht laufen und sprechen kann, ich würde es schon mit der Zeit lernen sagte ich zu mir.
Ich weinte und weinte, ja und plötzlich hörte ich die Stimme meiner Mutter die zu mir sagte, na Franzi, haste schlecht geträumt?
Sie nahm mich aus dem Kinderwagen in ihre Arme und sagte liebevoll, so kleiner Mann jetzt werde ich dich baden und dann gibt es etwas leckeres zum Essen, ja und dann lese ich dir eine schöne Geschichte vor, versprochen mein kleiner Liebling.
Gesagt getan, es wurde ein himmlischer Abend, ja und denen folgten noch viele Abende voller Glück!
Nur eines muss ich doch sagen, irgendwie vermisste ich Corinna, denn sie war eine besonders schöne kleine Lady die mir nie mehr aus dem Sinn gegangen ist.
Seitdem schaue ich wenn es mir die Zeit erlaubt hoch zu einem Stern wo ihr Planet seine Kreise dreht und ich glaube ein Blinken dieses Sterns zu sehen das wohl mir galt, gesendet von Corinna oder so, wer weiß, wer weiß.


Auch wenn ich das alles nur geträumt habe so glaube ich, dass dieser Traum eine Bedeutung hatte für mich und mein Leben, davon bin ich noch heute fest überzeugt!


© Franz Andreas Jüttner


0 Lesern gefällt dieser Text.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Die „Anderswelt“ des kleinen Franz."

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Die „Anderswelt“ des kleinen Franz."

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.