Mariette, die Botschafterin des Todes!

Eine etwas gruselige Kurzgeschichte.



© Franz Andreas Jüttner

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Es begab sich vor langer Zeit, der Herbst hatte Einzug gehalten, und da begab ich mich in den nahegelegenen Wald um Pilze zu sammeln, denn es war die Jahreszeit dazu.
Ich genoss die frische Waldluft und die Ruhe die mich umgab, die nur ab und zu von den Vögeln des Waldes unterbrochen wurde.
An der Waldlichtung sah ich zwei Hirsche die sich ihre Geweihe ineinander rammten tja und ein Reh schaute diesem Treiben aus sicherer Entfernung zu, denn der Gewinner würde ihr Bräutigam werden und sie Trächtig machen.
Als ich ein Stück meines Weges im Wald gegangen war da sah ich einen Fuchs der neugierig zu einem Hasen rüber blickte, der sich aber höllisch amüsierte, denn nicht unweit von ihm lauerte eine Wölfin um ihm das Fürchten zu lehren.
Ja und als hätten sie keine angst vor mir hüpften am Waldboden wunderschöne Eichhörnchen umher und schauten mich ab und zu drollig an, um dann auf einen Baum zu entschwinden.
Aber was war das denn dachte ich so bei mir, da stand doch plötzlich ein kleiner Junge vor mir und meinte lächelnd, hallo Fremder darf ich dich zu einem Ort führen wo eine schönes Mädchen auf dich wartet?
Nun sagte ich zu ihm, sage mir erst wer du denn bist und er antwortete mir, also ich bin der Claudio, der Sohn der Waldfee Mariette, ja und wir wohnen hier tief im Wald.
Und wer soll dieses schöne Mädchen sein fragte ich ihn, tja weißt du meinte er, sie ist meine Schwester und sie sucht dringend einen Mann, denn sie ist bald 18 Feenjahre alt und da muss sie vermählt werden, so steht es in der Überlieferung unserer Ahnen.
Nun ja ansehen kann ich mir die Lady ja mal dachte ich so bei mir und ging mit Claudio tief in den Wald.
Dabei entging mir nicht sein hämisches Lächeln das sein Gesicht umspielte, nur ich ignorierte es weil mich dieses schöne Mädchen schon brennend interessierte, also ging ich mit ihm tiefer in den Wald.
Mitten im Wald stand eine Bank und auf ihr saß eine Gestalt mit Umhang und Kapuze und als sie sich zu mir umdrehte sah ich ihr Gesicht, es war ein lachender Totenkopf!
Claudio lachte und lachte dass es mir in meinen Ohren dröhnte, es dröhnte so als ob es mir sagen wollte, was für ein Idiot bist du nur.
Diese Gestalt auf der Bank sagte zu mir, komme näher du Jüngling, ich möchte dich aus der Nähe betrachten, und so trat ich etwas zögernd zu ihr und spürte wie mein Blut durch meine Adern jagte, denn jetzt wurde es mir klar, dies war der leibhaftige Tod und der kleine Claudio existierte nur in meinem Kopf, zumindest hatte ich das Gefühl dass dem so sei.
Also du bist die Waldfee Mariette sagte ich mit zitternder Stimme, und sie grinste und meinte, nun es ist so wie du es haben möchtest Jüngling.
Sie sagte zu mir, komm doch näher, komm doch näher, ich möchte in deine Seele blicken, denn meine Tochter Dorothea sucht dringend einen Mann fürs Leben, und dabei lachte sie derart schrill, dass es einem die Angst in die Glieder jagte.
Ja und Claudio rief lachend, sie ist die Gattin vom Totenengel, dem Herrscher der absoluten Dunkelheit, sie ist Mariette, die Botschafterin des Todes!
Jetzt wurde es mir doch zu viel und ich sagte zu beiden, ich habe nicht die Absicht bei Euch zu bleiben, denn in meinem Leben erwartet mich noch so vieles aber auch schönes, deshalb werde ich jetzt meine Beine in die Hände nehmen und ganz schnell diesen Wald verlassen, versprochen ihr schrecklichen Wesen der Unterwelt.
Mariette, die Botschafterin des Todes schaute mich mitleidig an und meinte, nein, nein mein Lieber, du bleibst wo du bist, denn Dorothea wird dich zum Manne nehmen, also keine Widerrede junger Mann.
Vor lauter Angst rief ich, oh ihr guten Geister des Waldes, steht einem armen Sünder bei, bitte befreit mich und bringt mich aus diesem Wald, denn ich möchte so gerne in meiner Welt weiterleben.
Da sah ich einen Engel hinter Mariette, der Botschafterin des Todes stehen und wusste, jetzt werde ich aus dieser misslichen Lage befreit.
Der Engel erhob seine Hände und rief, oh Herr oh Gott vertreibe diese bösen Geister aus dem Wald der Feen damit sie nie mehr darin ihr Unwesen treiben können.
Mariette, die Botschafterin des Todes fing plötzlich an feurig zu glühen, und man glaubt es kaum, sie löste sich wie von Geisterhand in Rauch und Nebel auf.
Ja und Claudio verschwand in ihr laut lachend und mir zu rufend, wir kommen wieder du armer Mensch, versprochen!
Der Engel nahm mich an seine Hand und sagte, nun bringe ich dich heraus aus diesem Wald, aber denke immer daran, nehme immer ein Kreuz mit, das mögen diese Gestalten überhaupt nicht.
Am Waldrand angekommen umarmte mich der Engel und meinte, nun muss ich dich verlassen denn noch viele Menschen benötigen meine Hilfe, aber vergiss bitte nicht des Abends ein Gebet zu sprechen, ich werde es hören, das verspreche ich dir.
Ich versprach es ihm und sagte ihm noch, es wäre schön wenn wir uns mal wiedersehen könnten und der Engel antwortete mir, das kann ich dir versprechen mein Freund.
So ging ich wieder meines Weges, ganz in Gedanken versunken in dem was ich erlebt hatte, und als ich an der Dorfkirche vorbei kam hörte ich aus ihr eine Stimme die mir zu rief, mache es gut mein Freund, und vergess mich nicht.

Ja und jedesmal wenn ich mein Abendgebet spreche höre ich in mir die Stimme des Engels der mir sagt, danke sehr du Erdenbürger!


© Franz Andreas Jüttner


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