Das ist nur ein Auszug meines Kinderbuches, das heißt es fehlen, dazwischen und am Emde ein paar Kapitel. Wenn es euch gefällt, so stelle ich die ganze Geschichte online



Die Waldschule

Mirella erwachte an diesem besonderen Tag schon sehr früh.
Die Sonnenstrahlen die durch das Fester ins Zimmer schienen, kitzelten sie so in der Nase, dass sie niesen musste. Verschlafen blinzelte sie mit den Augen Aber gleich darauf war sie hellwach. „Hurra! Heute ist der erste Schultag in der Waldschule!“ rief sie
Mirella kommt nun in die fünfte Klasse. Dieses Jahr wird sie auch Schulfächer wie, Zauberkunde Kräuterkunde und Geschichte des Zauberwaldes haben. In den ersten vier Schuljahren lernte sie nur Rechnen, Schreiben, Lesen und andere Schulfächer, die auch die Menschenkinder lernen müssen. Doch jetzt mit zehn Jahren ist sie alt genug um auch Dinge zu lernen die sie für ihr Leben im Zauberwald braucht.
Mirella war mit ihren Eltern und ihrem Zwillingsbruder Mogelius erst vor zwei Monaten in diesen Zauberwald gezogen. Vorher lebten sie in einem anderen Land. Vor ein paar Monaten aber, war die Großmutter der Zwillinge gestorben. Sie hat ihnen dieses Haus vererbt. In den Ferien war Mirella mit ihrem Bruder öfters im Zauberwald unterwegs und hat mit anderen Hexen und Kobolden gespielt. Viel lieber war sie, jedoch zu Hause und hat in ihren Büchern gelesen. Mogelius fand in diesen zwei Monaten im Gegensatz zu Mirella, schon viele Freunde. Er hat mit ihnen so manchen Unsinn gemacht. Daher freut er sich nicht, dass heute die Schule wieder beginnt. Seiner Meinung nach sind alle Schulen überflüssig. Er spielt viel lieber mit seinen Freunden statt seine Zeit in der Schule zu verschwenden.
Hurtig sprang Mirella nun aus dem Bett. Sie sprang freudig im Zimmer umher. Da fiel ihr Blick auf ihr neues Kleid, das sie zur Feier ihres ersten Waldschultages bekommen hat. Oh wie toll werde ich damit aussehen, dachte sie.
Gleich darauf öffnete sich die Tür zu ihrem Zimmer und ihre Mutter kam herein.
„Oh du bist ja schon wach, zieh dich an, das Frühstück ist gleich fertig“, sagte sie.
Flink wie ein Wiesel, sauste Mirella ins Badezimmer. Sie wusch sich und kämmte ihr rotes Haar, das wie immer etwas widerspenstig vom Kopf abstand. Hurtig zog sie danach ihr neues Kleid an und gleich darauf saß, sie am Frühstückstisch.
„Wo ist denn Mogelius?“, fragte Mirella.
„Wahrscheinlich schläft dieser Bengel noch aber das werden wir gleich haben“, antwortete ihre Mutter ärgerlich und ging zum Zimmer von Mirellas Bruder.
Ein paar Minuten später kam auch Mogelius angetrabt und machte ein mürrisches Gesicht. Er hatte genauso wie Mirella rotes Haar, das aber noch ungekämmt aussah.
„Muss ich wirklich wieder in die blöde Schule gehen?“ fragte er missmutig.
„Oh ja mein Sohn, es wird Zeit dass du endlich wieder etwas anderes machst als den ganzen Tag nur Dummheiten mit deinen Freunden auszuhecken. So beeilt euch es ist höchste Zeit für die Schule“, erwiderte die Mutter der Zwillinge darauf.
Zehn Minuten später, machten sich Mirella und Mogelius auf den Weg in die Waldschule. Auf dem Weg dorthin sahen sie an einer Wegbiegung ein besonders schönes Haus. Es war in bunten Farben gestrichen und davor blühten viele Blumen. Rund um das Haus war ein weißer Zaun und mitten darin befand sich ein hohes Tor mit einem großen Schild auf dem stand:

„Blumenkinderhaus“

„Oh, das war doch das alte verfallene Haus. Ich wusste gar nicht dass es wieder bewohnt ist“, wunderte sich Mirella. „Wer wohnt denn nun hier?“ fragte sie ihren Bruder.
„Ich habe gehört es ist eine Feenfamilie Ich glaube sie haben eine Tochter, antwortete Mogelius.
Sie gingen nun eilig weiter. Kurz darauf sahen sie auch schon die Waldschule vor ihnen auftauchen. Die Schule lag inmitten des Zauberwaldes auf einer Lichtung. Davor war ein großer Platz mit einem Springbrunnen. Viele Kinder standen bereits hier, unter ihnen auch einige, die in die erste Klasse kamen.
Mogelius entdeckte die Zwerge Rirax und Rerax die heute ihren allerersten Schultag hatten und ging sofort zu ihnen. Mirella beobachtete wie er mit ihnen sprach. Gleich darauf liefen die Zwerge weg. Mogelius machte ein zufriedenes Gesicht und kam langsam wieder zurück.
„Wohin sind den Rirax und Rerax gelaufen?“ fragte ihn seine Schwester erstaunt.
„Ach, wahrscheinlich nach Hause. Ich habe ihnen erzählt, dass die Schule für Zwerge erst morgen beginnt“ sagte er grinsend.
„Wenige Augenblicke später, kamen die Zwerge zum Glück zusammen mit ihren Eltern wieder um die Ecke des Schulhauses. Sie warfen Mogelius einen bösen Blick zu.
Etwas abseits standen einige Feenmädchen und bewunderten eine Fee die sich vor ihnen im Kreis drehte. Sie hatte ein wunderschönes und mit bunten Blumen bedrucktes Kleid an. Auf ihrem Rücken hatte sie besonders zarte und blütenweiße Feenflügel.
Kurze Zeit später, öffnete sich das Schultor und die Lehrerinnen und Lehrer der Waldschule kamen heraus. Sie riefen die Kinder der einzelnen Klassen auf und forderten sie auf ihnen nun zu folgen.
Schüchtern wollte sich Mirella in ihrer Klasse zu der Fee mit dem schönen Kleid setzen, aber diese sagte: „Geh weg, mit Hexen und dergleichen gebe ich mich nicht ab, denn ich bin eine Fee und daher etwas Besonderes.“
Erschrocken wendete sich Mirella ab und ging traurig nach hinten um sich in eine andere Bank zu setzen. Da hörte sie eine Stimme. „Hallo ich bin Rosalina und würde mich gerne zu dir setzen. Darf ich?“
Mirella blickte auf und neben ihr stand eine Fee und lächelte sie an. Freudig nickte Mirella und Rosalina nahm neben ihr Platz.
„Mach dir nichts daraus. Florina ist eingebildet. Sie ist erst vor vier Wochen mit ihren Eltern in ein leerstehendes Haus im Zauberwald gezogen. Ich hatte sie in den Ferien, ein paar Mal am Spielplatz gesehen. Sie glaubt nur weil wir Feen sind, sind wir besser als die anderen Zauberwaldbewohner. Ich bin aber nicht dieser Meinung und würde mich freuen wenn wir Freundinnen werden können“, sagte Rosalina
„Ja, sehr gerne“ erwiderte Mirella darauf.
Frau Wiesentau die Klassenlehrerin rief jetzt alle Schüler mit ihrem Namen auf. Als sie sich überzeugt hatte, dass alle Kinder hier waren, erzählte sie was sie in diesem Schuljahr alles lernen werden. Aufmerksam hörten alle ihr zu. Sogar Mogelius sah aufmerksam zum Lehrerpult. Zum Schluss schrieb Frau Wiesentau auf die Tafel, welche Dinge sie für die Schule besorgen müssten und dann war der erste Schultag auch schon vorüber. Fröhlich stürmten alle aus dem Schulgebäude.
Mirella und Rosalina gingen gemeinsam einen Teil des Weges zu ihrem Zuhause. Florina eilte an ihnen vorüber.
„Ich verstehe nicht warum du dich mit diesem Hexenpack abgibst!“, rief sie ihnen zu.
„Hör nicht auf sie“, sagte Rosalina darauf. „Ich verstehe nicht, wieso Florina so gemein zu allen ist die keine Feen sind.“
„Ja, ist schon okay. Ich freue mich dass du anders denkst und dass wir nun Freundinnen sind. Willst du heute zu mir zum Spielen kommen? Ich bin sicher meine Eltern haben nichts dagegen.“ fragte Mirella ihre neue Freundin Rosalina.
„Oh ja, sehr gerne, wenn es dir recht ist so komme ich gegen zwei Uhr am Nachmittag.“
„Okay, bis dann“, rief Mirella freudig und lief den restlichen Weg schnell nach Hause.
„Mama, Papa, es war toll in der Waldschule und ich habe auch schon eine Freundin gefunden. Sie heißt Rosalina und ist eine Fee“, rief Mirella aufgeregt, als sie zu Hause ankam.
„Na siehst du, ich habe dir doch gleich gesagt, dass du in der neuen Schule schnell Freunde finden wirst“, erwiderte ihre Mutter lächelnd.
„Ja, doch leider gibt es da auch eine Fee, die sich für was Besseres hält und mich beschimpft hat. Sie heißt Florina“, sagte Mirella jetzt etwas bedrückt. „Zum Glück ist Rosalina das genaue Gegenteil. Ihr erlaubt doch das sie mich heute Nachmittag besucht?“
„Aber natürlich. Du wirst sehen, auch Florina wird bald ihre Meinung ändern.“ sagte Mirellas Mutter.
„Ist Mogelius nicht mit dir nach Hause gegangen?“, fragte nun Mirellas Papa.
„Nein, ich habe ihn als ich aus dem Schulgebäude kam nicht gesehen“
„Ach, dieser Bengel, er weiß doch, dass er gleich nach dem Unterricht nach Hause kommen muss“ schimpfte ihre Mutter.
Mirella und ihre Eltern setzten sich nun an den Mittagstisch. Gerade als sie mit dem Essen fertig waren, kam Mogelius zur Haustür herein.
„Wo warst du so lange?“ fragte ihn sein Papa streng.
„Ach ich habe noch mit meinen Freunden gespielt aber nun bin ich ja da. Was gibt es denn zu essen?“
„Tja, nun musst du mit den Resten zufrieden sein, dass hast du davon, Wärst du rechtzeitig hier gewesen, so müsstest du jetzt nicht hungern:“ erwiderte seine Mutter.
„Oh Mann, das ist voll gemein!“ rief Mogelius zornig.
„Ich hoffe das ist dir eine Lehre und du kommst in Zukunft rechtzeitig nach Hause“, sagte sein Vater darauf.

Der magische Baum

Rosalina war zu Besuch bei ihrer Hexenfreundin. Zuerst spielten sie ein Brettspiel und dann gingen sie in den Garten und spielten Verstecken. Doch bald wurde ihnen auch dieses Spiel zu langweilig und sie setzten sich auf eine Bank vor dem Haus.
„ Was spielen wir nun?“ fragte Rosalina.
„Keine Ahnung“, erwiderte Mirella, „schlage du etwas vor.“
Aber auch Rosalina fiel momentan kein Spiel ein und so blieben die beiden Freundinnen einfach so auf der Bank sitzen und unterhielten sich.
„Sag einmal, was ist das für ein Fleck den du da auf deinem Oberarm hast? Er sieht aus wie eine Eule?“ fragte Rosalina ihre Freundin.
„Ach, den habe ich schon seit meiner Geburt. Meine Mama sagt das ist ein Muttermal, meine Oma hatte auch so eines an genau der gleichen Stelle. Ist irgendwie lustig, oder? antwortete Mirella.
Im nächsten Moment, kam Mogelius aus dem Haus und lief an ihnen vorbei.
„Wo gehst du hin?“ rief Mirella ihm nach.
„Das geht dich zwar nichts an, aber wenn du es so genau wissen willst, ich treffe mich mit meinen Freunden beim magischen Baum“, erwidert er darauf und läuft eilig weiter.
„Warte wir gehen mit“, sagte Mirella und sprang von der Bank auf. Aber Mogelius hörte sie nicht mehr.
„Der magische Baum?“ fragt Rosalina entsetzt. „Oh nein, meine Eltern haben mir streng verboten dorthin zu gehen. Sie sagen dieser Platz ist vor allem für uns Feen viel zu gefährlich. Aber warum, es dort so gefährlich ist, haben sie mir nicht gesagt.“
„Ach was! Ich war schon einige Male dort und habe noch nichts davon gehört, dass es da gefährlich sein soll. Also los lass uns gehen“, antwortete Mirella darauf.
„Nun gut“, sagte Rosalina zögernd. „Wenn du meinst, so gehe ich mit, aber wir müssen vorsichtig sein und auf keinen Fall dürfen meine Eltern etwas davon erfahren.“
Mirella lief ins Haus und rief ihrer Mutter zu: „Mama! Rosalina und ich gehen auf die Waldwiese.“
„Ja okay, aber in einer Stunde musst du wieder zurück sein“, erwiderte Mirellas Mama.
„Ja, ja!“, sagte Mirella und lief mit ihrer Feenfreundin eilig davon. Auf dem Weg dorthin, wurde der Wald immer dichter und dunkler und Rosalina schaute etwas ängstlich. In diesem Waldteil war sie zuvor noch nie gewesen, da ihre Eltern, es ihr ja verboten hatten. Wenige Augenblicke später, lichtete sich der Wald und die Waldwiese tauchte vor ihnen auf, Mitten darin stand groß und mächtig, der magische Baum.
Sie sahen einige kleine Hexen und Kobolde aus ihrer Klasse, die auf dem Baum herumklettern. Auch Mogelius war bereits da.
„Kommt doch auch zu uns herauf“ riefen ihnen die Hexen Caluna und Neredi zu. Das liesen sich Rosalina und Mirella nicht zweimal sagen und schon klettern sie ebenfalls auf den magischen Baum.
„Musstet du unbedingt deine Feenfreundin hierher mitnehmen“, rief Mirellas Bruder Mogelius. „Ich finde der magische Baum sollte nur für uns Hexen und Kobolde sein.“
„Hör einfach nicht hin! Mein Bruder nervt mal wieder“, sagte Mirella darauf.
Rosalina setzte sich auf einen Ast und plötzlich wurde sie von den Zweigen umschlungen und geschaukelt. Sie erschrak und begann zu schreien, aber Mirella lachte und sagte:
„Keine Angst die Zweige halten dich fest damit du nicht herunterfallen kannst. Wenn du genug davon hast, so brauchst du nur zu sagen:
> Baum Faloredia lass mich los<
Schon lassen dich die Zweige los und du kannst am magischen Baum weiter herumklettern, bis du dich wieder auf einem Ast niederlässt. Dann wirst du wieder von den Zweigen geschaukelt.“
Sofort sprach Roalina die magischen Worte und tatsächlich liesen die Zweige sie frei und sie kletterte rasch vom Baum.
Mirella rief ihr von oben zu: „Komm doch wieder herauf, du hast ja gesehen, dass der Baum nicht gefährlich ist.“
„Nein ich bleibe hier lieber unten, da fühle ich mich sicherer“, sagte Rosalina mit zittriger Stimme.
„Ach komm, es ist doch so lustig hier hoch oben“ bat sie Mirella und auch Caluna und Neredi die kleinen Hexen sagten: „Ja bitte komm wieder auf den Baum.“
„Nun gut“, meinte Rosalina und kletterte hurtig wieder hinauf.
Als Mirella und Rosalina müde vom Herumturnen, waren setzten sie sich auf einen Ast und sofort wurden sie von den Zweigen sanft geschaukelt. Plötzlich sahen sie wie sich unter dem Baum etwas bewegte und sie erkannten, das es Florina war die um den magischen Baum herum schlich. Auch die anderen Hexen und Kobolde hatten Florina bemerkt und verhielten sich ganz still. Florina lehnte sich an den Stamm des Baumes. Mirella und die Anderen hörten wie sie sagte: „Wohin sind denn Rosalina und ihre blöde Hexenfreundin so schnell verschwunden. Eben waren sie doch noch da. Wahrscheinlich hat Mirella Rosalina verhext, das kommt davon, wenn man sich mit solchem Hexenpack abgibt.“
Kaum hatte Florina diese Worte ausgesprochen, da öffnete sich plötzlich der Baumstamm und Florina war verschwunden.
„Habt ihr das gesehen!“ rief Mirella aus.
„Ja! Es stimmt also doch! Meine Eltern ermahnten mich, vorsichtig zu sein, wenn ich beim magischen Baum bin“, rief Caluna aufgeregt.
Rasch kletterten nun alle vom magischen Baum herunter und suchten den Baumstamm und den Waldboden rundherum nach Spuren ab. Aber sie konnten nichts Auffälliges entdecken. Sie klopften auch fest auf den Stamm des Baumes, jedoch Florina blieb verschwunden.
„Hallo, sucht ihr etwas?“ Die kleinen Hexen Miranda und Hiramina kamen in diesem Moment beim magischen Baum an.
„Florina ist verschwunden“, sagte Mirella und erzählte ihnen was gerade passiert ist.
„Was hat die denn überhaupt hier zu suchen?“ fragte Hiramina ärgerlich.
„Wahrscheinlich ist sie Rosalina gefolgt“ sagte Caluna darauf.
„Warum musstest du auch deine Feenfreundin hierher mitnehmen“, schimpfte Miranda. „ Ich finde Feen haben hier nichts zu suchen.
„Rosalina ist meine beste Freundin und ich nehme mit wen ich will“, erwiderte Mirella wütend.
„Also ich mag Rosalina“, sagte Caluna und Neredi stimmte ihr zu.
„Ich finde auch dass es nicht schlimm ist wenn Feen bei unserm Baum sind“, sagt sie
„Naja wenn ihr meint“, Hiramina machte ein mürrisches Gesicht.
„Aber es würde mich trotzdem interessieren wohin Florina verschwunden ist“ sagte sie.
Die Kinder berieten nun was sie noch unternehmen könnten, um Florina zu finden. Doch so sehr sie überlegten, es fiel ihnen keine Lösung ein. Bedrückt gingen sie nach Hause um zu berichten was beim magischen Baum vorgefallen war.
„Mama! Papa! Stellt euch vor was soeben passiert ist“ riefen Mirella und Mogelius als sie ins Haus stürmen.
Sie erzählen ihren Eltern was sich beim magischen Baum ereignet hat. Die Eltern der Zwillinge sahen sich entsetzt an und Ihr Vater sagte darauf: „Ihr dürft auf keinen Fall nochmal dorthin gehen, habt ihr verstanden? Es war ein Fehler euch überhaupt zum magischen Baum gehen zu lassen:“
„Ja,….aber“, stammelt Mirella. Florina ist zwar immer gemein zu mir, aber wir müssen sie doch suchen.
„Nein du gehst auf keinen Fall nochmal dorthin und nun möchte ich kein Wort mehr darüber hören“, sagt Mirellas Vater streng.
Am Abend läutet es an der Tür vom Hexenhaus und draußen stehen, die Eltern von Florina und einige andere Bewohner aus dem Zauberwald. Florinas Mutter hat rote verweinte Augen.
„Mirella und Mogelius geht bitte in eure Zimmer! Wir haben etwas Wichtiges zu besprechen, das nicht für eure Ohren bestimmt ist“, sagte nun ihre Mutter. Die Zwillinge wagten keinen Widerspruch und begaben sich in ihre Zimmer.
Nach ein paar Minuten öffneten sie jedoch leise ihre Zimmertüren und schlichen gemeinsam zur Treppe die ins Wohnzimmer führte. Sie konnten nicht alles verstehen was unten gesprochen wurde, da die Erwachsenen sehr leise sprachen, aber sie hörten Worte wie – Die Geschichte wiederholt sich… Gericht der Waldgeister… müssen vorsichtig sein…!
Plötzlich hörten sie Schritte die sich der Treppe nähern und liefen schnell wieder in ihre Zimmer.
Wenig später, öffnete sich die Zimmertür von Mirella und ihre Mutter kam herein. Sie nahm Mirella in die Arme und sagte: „Ich weiß, dass alles kommt dir sehr merkwürdig vor. Aber wir müssen vorsichtig sein und daher kann ich dir nicht erklären was das alles zu bedeuten hat. Glaube mir wir werden alles tun damit Florina wieder zurückkommt:“
Ihr Vater ging ins Zimmer von Mogelius und ermahnte ihn ebenfalls, auf keinen Fall mehr zum Magischen Baum zu gehen. Mogelius versprach es, aber seine Augen blitzen dabei abenteuerlich.

Die Weise Jesidira

Als Mirella am Montag das Klassenzimmer betrat, saß Rosalina auf einem anderen Platz. Mirella unterdrückte ihre Tränen und setzte sich an ihren Tisch.
In der Pause ging Rosalina mit den Feen Jadira und Astere auf den Schulhof. Mirella folgte ihnen schweigend und setzte sich auf eine Mauer in einer Ecke des Hofes. Sie beobachtete wie die Feen miteinander sprachen und dabei immer wieder in ihre Richtung sahen. Kurze Zeit später kam Rosalina zu ihr. Sie sagte: „Tut mir leid was ich zu dir gesagt habe. Ich weiß ja, du kannst nichts dafür das Florina verschwunden ist. Bitte verzeih mir und sei wieder meine Freundin.“
Freudig umarmte Mirella Rosalina und sagte darauf:
„Ja, ist schon okay. Ich bin gerne wieder deine Freundin.“
Nach dem Unterricht gingen Mirella und Rosalina gemeinsam nach Hause.
„Ich bin so froh, dass wir uns wieder vertragen“, sagte Mirella und sah Rosalina glücklich an.
„Ja, ich war auch sehr traurig, weil ich mich mit dir gestritten habe. Aber Florinas Freundinnen, meinten, dass du bestimmt etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hast. Es war dumm von mir es auch zu glauben. Inzwischen haben die Anderen aber eingesehen, dass du sicher nicht schuld an Florinas verschwinden bist.“
Als sie an der Wegbiegung die zu Rosalinas Haus führte ankamen, fragte Rosalina: Kommst du heute zu mir?“
„Ja sehr gerne“, erwiderte Mirella und lief nun freudig nach Hause.
Bald darauf stürmte sie zur Haustür hinein und rief aufgeregt: „Mama, Rosalina und ich vertragen uns wieder und ich möchte gerne heute Nachmittag zu ihr gehen. Darf Ich?“
„Langsam, langsam“, lachte ihre Mutter. „Also Erstens freue ich mich, dass ihr wieder Freunde seid und ja, du darfst heute zu Rosalina gehen. Aber erst machst du deine Hausübungen.“
„Geht klar“, erwiderte Mirella.
Zwei Stunden später lief Mirella auf dem schnellsten Weg zu ihrer Freundin, die ihr sogleich freudig die Haustür öffnete.
Die Mädchen gingen in Rosalinas Zimmer und setzten sich auf ein Sofa. Sie sprachen wieder über Florinas Verschwinden. Plötzlich rief Rosalina: „Die weise Jesidira! Vielleicht kann sie uns etwas über das Geheimnis des magischen Baumes erzählen. Komm lass uns zu ihr gehen.“
„Erlauben das deine Eltern?“ fragte Mirella erstaunt.
„Naja“, meinte Rosalina leise, „ wir müssen ja nicht so direkt sagen dass wir zu ihr gehen. Wenn wir sagen dass wir zum Spielplatz bei der Blumenwiese gehen, haben sie sicher nichts dagegen.“
„Nun gut, aber hoffentlich bekommen wir deswegen keinen Ärger“ erwiderte Mirella und sie erzählte ihrer Freundin von Mogelius und das er verbotenerweise beim magischen Baum war.
„Aber nein und außerdem ist es ja bei der Weisen Jesidira nicht gefährlich“, meinte Rosalina.
Gleich darauf verliesen die beiden Freundinnen das Haus. Auf dem Weg zur Weisen Jesidira, begegneten ihnen die Feen Jadira und Astere, sowie die Elfen, Elesil und Laladi.
„Hallo, wo geht ihr denn hin?“ fragten sie Rosalina und Mirella.
Die beiden Freundinnen sahen sich an und Rosalina sagte: „Nun gut, es ist nichts dabei, wenn ihr es wisst“ und sie erzählte von ihrem Vorhaben. Darauf beschlossen auch die Anderen, sie zu begleiten.
Wenig später tauchte auch schon die Hütte der weisen Jesidira auf. Zuerst trauten sich die Mädchen nicht einzutreten, aber schließlich wagte es Jadira und klopfte zaghaft an.
„Wer ist denn da?“, fragte eine zittrige Stimme aus dem Inneren der Hütte. Kurz danach öffnete sich die Tür und eine kleine über und über mit faltigen Runzeln bedeckte alte Frau stand auf einem Stock gestützt vor ihnen. Sie hatte ein buntes und aus verschiedenen Stoffen zusammengesetztes, langes Kleid an. Auf ihrem Kopf trug sie ein Tuch mit langen Fransen. Ihr Rücken war sehr stark gebeugt. Die Mädchen konnten darauf kleine Feenflügel erkennen, die aber schon fast vertrocknet waren, da die weise Jesidira schon uralt war.
„Guten Tag“ grüßte Rosalina artig. Sie schluckte kurz. Wir haben gehört, dass du viele Dinge weißt.
„So, so sagt man das“ erwiderte darauf die Alte.
„Also, dann kommt nur herein.“
Im Inneren der Hütte bot sich den Mädchen ein seltsamer Anblick. An einer Wand standen Regale mit verschieden Töpfen und Körben. An einer anderen Wand stand ein offener Kamin in dem ein großer Topf hing. Vor dem Fenster sahen sie einen Schaukelstuhl stehen, auf dem lag ein Strickzeug. An der vierten Wand stand ein großes Sofa mit vielen bunten Kissen. So eine Wohnung hatten die Kinder noch nie gesehen, da bei ihnen zuhause alles eher modern eingerichtet ist.
„Nehmt Platz ihr Lieben und dann erzählt was euch zu mir geführt hat“, sagte die weise Jesidira.
Die Mädchen berichteten vom Verschwinden Florinas und dass sie sich große Sorgen um sie machten.
„Der magische Baum? Ja..., ich weiß nicht ob ich euch die Geschichte darüber erzählen soll.“
„Bitte, bitte wir möchten gerne alles darüber erfahren“, bettelten Rosalina und ihre Freundinnen. Jesidira zögerte. „Nun gut, so hört“ begann sie schließlich zu erzählen.
„Vor sehr langer Zeit, eure Eltern waren noch nicht einmal geboren, da lebten so wie heute alle friedlich im Zauberwald zusammen. Wie ihr wisst wird unser Zauberwald ja gemeinsam verwaltet. In einer Wahl die alle zehn Jahre stattfindet, wurden damals, so wie heute von jedem Volk zwei Vertreter gewählt. Eines Tages, wurden einige von ihnen unzufrieden, Sie wollten sich nicht länger unterordnen und alleine ihre Siedlungen verwalten. Das wurde ihnen aber nicht erlaubt. Da stifteten sie Unfrieden unter den Völkern und es begann ein Kampf, bei dem viele verletzt wurden. Auch der Zauberwald sah nun sehr schlimm aus. Viele Häuser waren zerstört und etliche Bäume mussten neu gepflanzt werden. Der Rat unseres Zauberwaldes tagte und es wurde beschlossen die Unruhestifter aus dem Wald zu verbannen. Diese bettelten aber solange bis es ihnen gestattet wurde im Zauberwald zu bleiben. Jedoch mussten sie versprechen fortan unter der Erde zu leben. Es wurde ebenfalls beschlossen, dass wir aus der Oberwelt auch nicht in diese Unterwelt gehen dürfen. Sie gruben dann unter dem magischen Baum eine große Höhle und den Eingang tarnten sie mit einer Geheimtür, die nur durch einen Zauberspruch zu öffnen ist. Viele Jahre war daraufhin Ruhe. Dann aber, verschwand eines Tages, in der Nähe des magischen Baumes eine Elfe. Tagelang wurde nach ihr gesucht. Schließlich schien es sicher zu sein, dass sie in die Unterwelt verschleppt wurde. Entgegen der Vereinbarung, die Unterwelt nicht zu betreten wurde beschlossen sie zu befreien. Ein paar Freiwillige meldeten sich und gingen in die Unterwelt, aber auch sie kamen nicht wieder zurück. Seither ist sehr viel Zeit vergangen und unsere Völker haben diese Geschichte wohl vergessen. Jetzt scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Ich befürchte, dass ihr eure Freundin ebenfalls nicht mehr wiederseht.“ Mit diesen Worten beendet die weise Jesidira ihre Erzählung.
„Aber, man kann doch Florina nicht so einfach in der Unterwelt lassen. Auch wenn sie immer gemein zu allen ist, die keine Feen und Elfen sind, muss man doch versuchen sie zu befreien!“ rief Mirella aufgeregt.
„Ja, ich finde auch dass man sie unbedingt wieder aus der Unterwelt holen muss!“ meinte darauf Rosalina.
„Es gibt einen Zauberspruch sagst du“, fragte Jadira, „Kennst du ihn?
„Nein ich kenne ihn auch nicht“.
„Schade“, sagten die Mädchen bedrückt.
„So Kinder ihr müsst nun gehen. Ich bin sehr müde. Das lange Erzählen hat mich doch sehr angestrengt“, sagte die weise Jesidira darauf.
Artig aber etwas enttäuscht verabschiedeten sich Rosalina und ihre Freundinnen und machten sich auf den Rückweg.
„Wenn es nur eine Möglichkeit gebe, Florina zu befreien“ überlegte Elesil.
„Ja, es muss einfach einen Weg geben“, sagte Mirella mit entschlossener Stimme.
„Auch wenn es uns schwer fällt, so müssen wir einsehen, dass es viel zu gefährlich für uns ist“, erwiderte Rosalina.
Die Mädchen verabschiedeten sich voneinander. Auch Mirella ging nach Hause. Sie war sehr bedrückt, weil sie die ganze Zeit, an Florina und ihr Schicksal denken musste. Florina ist zwar ein Biest, aber das hat sie sich nicht verdient, meinte sie in Gedanken.

Ein geheimnisvolles Buch

Zwei Tage später, war wieder einmal Rosalina zu Besuch im Hexenhaus. Die Mädchen spielten in Mirellas Zimmer, da es draußen regnete. Nach einiger Zeit wurde es ihnen aber zu langweilig.
„Komm gehen wir auf den Dachboden, dort gibt es viele alte Kleider, damit können wir uns verkleiden“, schlug Mirella vor.
„Oh ja, das ist bestimmt lustig!“ rief Rosalina und folgte ihrer Freundin auf den Dachboden des Hexenhauses.
Es war etwas dunkel dort oben, aber nach ein paar Minuten hatten sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt und nun durchstöberten sie eine Kiste mit den alten Kleidern.
Lachend zogen sie ein Kleidungstück nach dem anderen an und betrachteten sich gegenseitig. Dabei hatten sie einen riesigen Spaß.
„Was ist denn dort drinnen?“, fragte Rosalina und zeigte auf eine Kiste in einer besonders dunklen Ecke.
„Ich weiß es nicht. Die habe ich noch nie gesehen und dabei bin ich oft hier oben“, antwortete Mirella verwundert.
Gemeinsam versuchten die Mädchen nun die Kiste zu öffnen, aber der Deckel war ziemlich schwer.
Schließlich gelang es ihnen doch und sie entdeckten viele alte Bücher darin. Neugierig nahmen sie eines nach dem anderen in die Hände und blätterten darin. Ganz unten, in der Kiste entdeckten sie ein besonderes dickes Buch mit einem seltsamen Zeichen auf dem Buchdeckel. Mirella und Rosalina versuchten den Buchtitel zu lesen, der mit verschnörkelten Buchstaben geschrieben war. Mühsam buchstabierten sie:


Magie und Hexenkunde

Sie schlugen das Buch auf und entdeckten viele Rezepte und Sprüche. Mirella las nun einen laut vor:
Hexenstaub und Feenbesen,
hört mich an ihr Zauberwesen.
Krötenfuß und Spinnenbein,
Schlangenhaut und Schneckenschleim,
öffnet die Pforte,
zum geheimen Orte!
„Das ist aber ein komischer Spruch“, lachte Rosalina.
Aber Mirella sah mit weit aufgerissenen Augen ins Buch.
„Mirella, was ist los, warum guckst du so?“ fragte Rosalina.
„Rosalina“, flüsterte Mirella. „Ich glaube, wir haben den Zauberspruch für den magischen Baum gefunden!“
„Glaubst du wirklich?“ fragte Rosalina aufgeregt, „dass das der Spruch ist mit dem man den Eingang zur Unterwelt öffnen kann?“
„Man müsste es ausprobieren“, sagte Mirella mit zittriger Stimme.
„Oh nein, auf gar keinen Fall dürfen wir nochmal zum magischen Baum gehen, du weißt ja wie gefährlich das ist, seit Florina dort verschwunden ist“ erwiderte Rosalina.
„Ja schon, aber wenn wir Florina dadurch befreien können“, sollten wir es wagen“, antwortete Mirella darauf.
„Und wenn man uns dann auch gefangen hält oder“, nun sprach Rosalina mit fast lautloser Stimme, “ sogar tötet?“
„Naja, ich gebe zu das es ziemlich gefährlich ist Also gut dann lassen wir es eben bleiben. Aber du musst mir versprechen, dass du keinem erzählst, dass wir dieses Buch gefunden haben“ sagte Mirella eindringlich.
„Natürlich, ich sage keinem etwas davon“, versprach Rosalina.
Die Freundinnen verließen nun den Dachboden und Rosalina ging bald darauf nach Hause.
Da morgen wieder Schule war, mussten Mirella und ihr Zwillingbruder bald nach dem Abendessen zu Bett. Mirella konnte lange nicht einschlafen, da ihr das geheimnisvolle Buch mit dem merkwürdigen Spruch nicht aus dem Kopf ging Ob Mama und Papa wissen dass in diesem Buch der Spruch steht, mit dem man die Pforte im magischen Baum öffnen kann? dachte sie. Wie gerne würde ich ihn ausprobieren, aber Rosalina hat Recht wenn sie sagt, dass das zu gefährlich ist seufzte sie. Wenig später war Mirella eingeschlafen.
Beim Frühstück am nächsten Morgen war sie sehr schweigsam.
„Was ist los mit dir, gibt es Probleme in der Schule?“ fragte ihre Mutter.
„Nein in der Schule ist alles okay. Ich habe schlecht geschlafen und komische Sachen geträumt“ erwiderte Mirella.
Zwanzig Minuten später, machte sie sich zusammen mit Mogelius auf den Schulweg.
„Hallo Rosalina!“ begrüßte sie ihre Feenfreundin. „Ich hoffe du hast keinem von dem Buch erzählt, dass wir auf unserem Dachboden gefunden haben?“
„Nein, ich habe es niemanden gesagt, aber findest du nicht das wir es doch unseren Eltern sagen sollen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das mit dem Spruch Florina befreit werden kann.“
Mirella gab ihr darauf keine Antwort, da die Lehrerin Frau Wiesentau das Klassenzimmer betrat.

Nach dem Unterricht machten sich Rosalina und Mirella zusammen auf den Heimweg, doch kaum waren sie ein paar Meter aus dem Schultor draußen, wurde Rosalina von ihrer Mutter abgeholt, da sie mit ihr, Rosalinas Großmutter besuchen wollte.
Mirella ging alleine nach Hause, da Mogelius heute nachsitzen musste. Er hatte wieder einmal den Kobolden einen Streich gespielt.
Als Mirella zu Hause ankam, war weder ihre Mutter noch ihr Vater da. Aber zum Glück wusste sie, wo sich der Haustürschlüssel befand.
Zwei Stunden später, auch Mogelius war inzwischen zuhause, kamen endlich ihre Eltern. Die beiden machten ernste Gesichter.
„Heute Abend, bekommen wir Besuch und dann sollt ihr alles über Florinas Verschwinden erfahren. Geht inzwischen in eure Zimmer, wir rufen euch dann“, sagte Ihr Vater.
Wissen Papa und Mama, vielleicht von den Fremden die ich und meine Freunde beim magischen Baum gesehen haben, dachte sich Mogelius.
Vielleicht geht es um das geheimnisvolle Buch vom Dachboden und um den Zauberspruch, überlegte Mirella.
Die Zwillinge waren natürlich sehr gespannt darauf um welches Geheimnis es sich handelte, welches ihre Eltern und die Leute die am Abend kommen, erzählen würden.
Ungeduldig, sahen Mirella und Mogelius, immer wieder zur Wanduhr hinüber. Wenn es nur endlich Abend wäre.
Beim Abendessen brachten die Zwillinge vor Aufregung fast keinen Bissen hinunter. Als ihre Mutter gerade den Tisch abräumte, läutete es an der Haustür. Ihr Vater öffnete. Draußen standen Florinas Eltern, die Direktorin Frau Soramina und noch einige Hexen und Feen aus dem Zauberwald.
„Bitte kommen sie herein“, sagte er und führte sie ins Wohnzimmer. Nachdem alle Platz genommen haben, sagte er: „Frau Soramina wird nun erklären warum es schwierig ist Florina zu befreien und warum wir erst so manches klären mussten.
„Also“, begann die Direktorin der Waldschule zu sprechen. „Florina ist ja vor mehr als zwei Wochen, im magischen Baum verschwunden und bis jetzt nicht wieder aufgetaucht. Dieser Baum birgt seit langer Zeit ein Geheimnis.“ Frau Soramina erzählte den Zwillingen nun die Geschichte die auch schon die Weise Jesidira, Mirella und ihren Freundinnen erzählt hatte. „Obwohl“, so erzählte sie weiter, die damals Verbannten nicht in die Oberwelt gehen durften, haben sie sich nicht immer daran gehalten und sind öfters im Dorf gesehen worden, meistens erst nach Einbruch der Dunkelheit. Vor ein paar Tagen aber wurden sie tagsüber gesehen. Eurer Vater hatte gehört wie sie über Florina sprachen und, dass sie nur aus Versehen zu ihnen in die Unterwelt gelangte Außerdem sprach sie darüber, dass sie Florina vielleicht wieder frei lassen würden wenn ein anderes Kind, - das aber eine Hexe sein muss-, aus der Oberwelt in die Unterwelt geht und Aufgaben die sie ihm stellen löst. Ich glaube nicht dass sie bemerkt haben dass sie belauscht wurden. Es ist aber klar, dass wir kein Kind in die Unterwelt gehen lassen. Denn die Gefahr ist zu groß, dass auch dieses Kind nicht wieder zurückkommt. Außerdem kennt keiner von uns den Zauberspruch der die Tür im magischen Baum öffnet und ohne diesen Spruch gelangt man ja ohnehin nicht in die Unterwelt. So traurig es auch ist, Florina wird wohl in der Unterwelt bleiben müssen“, sagte Frau Soramina.
Mirella war bei diesen Worten ganz blass geworden. Sie erzählte nun doch, von der Begegnung mit der Fremden bei der Schule und dass sie und Rosalina, gestern am Dachboden ein altes Buch mit merkwürdigen Sprüchen in einer Kiste gefunden hatten.
„Was sagst du da, auf unserem Dachboden ist ein Buch mit Zaubersprüchen?“, rief Mirellas Mutter und machte ein erstauntes Gesicht. „Sollte dass, das Buch sein von dem meine Eltern immer erzählten und das den Spruch zur Öffnung des magischen Baumes enthält. Komisch, dass mir diese Kiste mit den Büchern noch nie aufgefallen ist. Ich bin doch schon so oft auf dem Dachboden gewesen“, wunderte sie sich.
Mirellas Vater holte nun eine Lampe und zusammen gingen sie auf den Dachboden.
Mirella zeigte ihm in welcher Ecke die Truhe stand. Ihr Vater öffnete die Bücherkiste und nahm das geheimnisvolle Buch heraus.
Als sie wieder im Wohnzimmer angekommen waren, schlug Mirella das Buch auf und zeigte ihren Eltern und den Anderen, den Zauberspruch.
„Ich glaube nicht, dass das tatsächlich der Spruch zur Öffnung der Geheimtür im magischen Baum ist. Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, Florina zu befreien, aber wenn, so wie euer Vater sagt, nur ein Kind in die Unterwelt darf und eine Aufgabe lösen muss, wird es sicher sehr schwierig sein“, meinte Frau Soramina. Sie hatte bei diesen Worten einen seltsamen Blick, den jedoch niemand zu bemerken schien.
„Ich könnte doch gehen“, sagte Mirella mit leiser Stimme.
„Kommt überhaupt nicht in Frage!“, rief darauf ihre Mutter.
Auch Mirellas Papa meinte: „Nein auf keinen Fall, lassen wir dich alleine in die Unterwelt.“
„Ich gehe mit!“ rief Mogelius.
„Oh, nein mein Sohn, dich lassen wir schon gar nicht mitgehen, da dir immer so viele Dummheiten einfallen und du daher euch beide mit Sicherheit in Schwierigkeiten bringst“, erwiderte sein Vater.
„So, es ist besser wenn ihr jetzt in eure Zimmer geht. Es ist sowieso schon spät. Wir haben noch einiges zu besprechen. Ihr habt außerdem, mehr als genug erfahren“, meinte nun auch die Mutter der Zwillinge.
Murrend gingen Mirella und Mogelius in ihre Zimmer, aber sie schlossen ihre Zimmertüren nicht ganz, sodass sie hörten, was unten im Wohnzimmer gesprochen wurde.
„Vielleicht ist das doch keine so schlechte Idee, wenn Mirella in die Unterwelt geht. Natürlich müssten wir sie dabei stets beobachten so das ihr nichts geschehen kann“, sagte eine Hexe.
„Und wie soll das funktionieren, wenn die Wesen aus der Unterwelt sagen, das einzig und allein, ein Kind hinunter darf Sie würden uns doch sofort gefangen nehmen, wenn sie uns entdecken!“ rief der Vater der Zwillinge.
„Bitte, bitte versucht es, damit wir unsere Tochter zurück bekommen“, flehten nun Florinas Eltern und ihrer Mutter rannen Tränen übers Gesicht.
„Nein, ich kann es nicht erlauben“, sagte Mirellas Mutter. „Ich habe viel zu viel Angst dass ihr etwas passiert.“
„Na ja, aber vielleicht sollten wir es dennoch versuchen“, meinte nun eine der Feen.
„Lasst uns eine Nacht darüber schlafen und dann werden wir weiter sehen“, erwiderte Mirellas Papa.
Nachdem sich die Haustür sich hinter den Besuchern geschlossen hatte, sagte Mirellas Mutter entsetzt zu ihrem Mann: „Du denkst doch nicht wirklich daran unsere Tochter so einem Risiko aus zu setzen?“ Bei diesen Worten rannen ihr Tränen übers Gesicht.
„Lass uns morgen weiter sprechen denn heute sind wir viel zu aufgeregt, wegen dem Buch und dem darin befindlichen Zauberspruch“, erwiderte er darauf.



In der Unterwelt

Am Morgen herrschte bedrückte Stimmung bei Mirella und ihrer Familie. Mirellas Vater hatte heute schon früh das Haus verlassen.
„Papa trifft sich heute Vormittag mit dem Rat des Zauberwaldes um über das weitere Vorgehen zu beraten, denn wir haben beschlossen das wir auf gar keinen Fall dich Mirella, oder irgend ein anderes Kind in die Unterwelt gehen lassen. Es muss eine andere Möglichkeit geben“, sagte ihre Mutter“
„Ich könnte doch gehen“, rief Mogelius.
„“Wir haben dir doch schon gestern gesagt, dass du auf keinen Fall in die Unterwelt gehen darfst und nun möchte ich kein Wort mehr darüber hören. Zieht auch nun fertig an und macht euch auf den Weg in die Schule“ erwiderte seine Mutter mit energischer Stimme.
Schweigend fügten sich Mirella und Mogelius und gingen gemeinsam aus dem Haus. Unterwegs trafen sie auf Gorak und Rosalina. Mogelius lief mit seinem Koboldfreund voraus. Mirella und Rosalina folgten ihnen in einem größeren Abstand. Mirella erzählte ihrer Freundin, sogleich vom Besuch am vergangen Abend und auch, was ihre Eltern dazu gesagt hatten.
„Deine Eltern haben sicher Recht, wenn sie sagen dass sie dich nicht in die Unterwelt lassen, denn das ist ja wirklich viel zu gefährlich. Also ich würde mich auf keinen Fall da hinunter trauen.“
„Aber wenn es nur diese Möglichkeit gibt, Florina zu befreien, so möchte ich es trotzdem wagen“, erwiderte Mirella „Hilft du mir dabei?“, fragte sie ihre Freundin.
„Wie soll ich dir denn helfen, wenn ich mich nicht in die Unterwelt hinab traue.“
„Ganz einfach“, sagte Mirella und machte ein entschlossenes Gesicht. „Ich gehe jetzt gleich zum magischen Baum, sage den Zauberspruch mit dem man den Eingang öffnen kann und dann schleiche ich mich vorsichtig hinunter. Keine Angst ich werde gut aufpassen und vielleicht gelingt es mir ja ohne entdeckt zu werden Florina zu befreien, dann bin ich schon heute Mittag wieder zurück. Nun ja“, sagte Mirella jetzt zögernd, „meine Eltern werden sicher mit mir schimpfen, das ich es alleine gewagt habe aber wenn dafür Florina wieder zurück ist so werden sie mir schnell verzeihen, da bin ich ganz sicher.“ meinte sie zum Schluss.
„Nein, das darfst du auf keinen Fall machen“, rief Rosalina erschrocken. Aber als sie in Mirellas entschlossenes Gesicht sah, wusste sie dass sich ihre Freundin nicht von ihrem Vorhaben abhalten lassen würde.
„Nun gut, was soll ich tun um dir dabei zu helfen?“, fragte sie mit ängstlicher Stimme.
„Ganz einfach, du gehst nun in die Schule, sagst dass mir unterwegs übel geworden ist und ich wieder nach Hause gegangen bin. So habe ich ein paar Stunden Zeit bis sie merken dass ich in die Unterwelt gegangen bin. Vielleicht bin ich bis dahin, ja auch schon wieder zurück“, sagte Mirella und lief gleich darauf in die Richtung des magischen Baumes, noch bevor Rosalina etwas erwiderte oder sie aufhalten konnte.
Rosalina blickte Mirella bedrückt nach und ging alleine weiter zur Schule.
Kurze Zeit später war Mirella beim magischen Baum angelangt. Sie blickte sich vorsichtig um. Zum Glück war niemand zu sehen. Sie ging langsam näher und sprach den Zauberspruch.

„Hexenstaub und Feenbesen,
hört mich an ihr Zauberwesen,
Krötenfuß und Spinnenbein,
Schlangenhaut und Schneckenschleim,
öffnet mir die Pforte,
zum geheimen Orte“

Und tatsächlich öffnete sich gleich darauf, eine Tür im Baumstamm. Vor ihr tauchte eine Treppe auf die nach unten in einen Tunnel führte. Vorsichtig, ging Mirella die Stufen hinab. An den Wänden steckten Fackeln, die ein wenig Licht spendeten, so dass sie erkennen, konnte wo hin sie trat.
Nach ein paar Minuten, hörte sie Stimmen, aus der Tiefe des Tunnels. Erschrocken blieb sie stehen und versteckte sich in einer Felsennische. Als es wieder ruhig war ging sie weiter.
Plötzlich wurde sie von hinten, am Arm gepackt und die Treppe weiter nach unten gezogen. Sie versuchte zu schreien, aber es nützte nichts, da ihr der Mund zugehalten wurde. Sie spürte einen eigenartigen Geruch in der Nase und dann wurde ihr schwarz vor den Augen.
Als Mirella wieder erwachte befand sie sich, in einer großen Höhle. Mirella sah sich um und entdeckte in einer Ecke einen Käfig. Vorsichtig, näherte sie sich und bemerkte in einer Ecke des Käfigs die Fee Florina.
„Florina, kannst du mich hören?“, rief Mirella leise.
Florina öffnete nun langsam ihre Augen und blickte Mirella verschlafen an.
„Mirella“, sagte sie mit schwacher Stimme, „wie kommst du den hierher?
„Na, das hätte ich mir ja denken können dass du mit den anderen Hexen hier, unter einer Decke steckst. Aber warte nur, bald kommen die anderen Feen und werden mich befreien und dann wird euch Unterwelt-Kreaturen der Garaus gemacht.“, rief sie aber gleich darauf mit lauter Stimme und sah Mirella bei diesen Worten böse an.
„Schade, dass du so von mir denkst, dabei riskiere ich mein Leben für dich. Ich bin gekommen um dich zu befreien“, erwiderte Mirella leise darauf. „Ich habe erfahren dass nur ein Kind, nach Bewältigung von Aufgaben dich befreien kann. Zurzeit scheint keiner der Unterweltwesen hier zu sein. Wir sollten versuchen zu fliehen. Weißt du zufällig wo der Schlüssel zu deinem Gefängnis ist?“
„Du willst mir wirklich helfen?“ fragte Florina zaghaft. „Ich war doch immer so gemein zu dir und habe dich beschimpft“, sagte sie mit leiser Stimme.
„Natürlich“ erwiderte Mirella. „Wir im Zauberwald müssen doch zusammen halten, egal ob wir nun Hexen, Feen oder andere Bewohner sind!“
„Ich hätte nicht gedacht, dass dir so viel an mir liegt“ sagte nun Florina mit Tränen in den Augen.
„Ja, aber jetzt sollten wir schnell versuchen ob wir von hier fliehen können“, antwortete Mirella und sah sich um, ob es einen Schlüssel für den Käfig gab.
„Dort hinten an der Wand hängt einer“, sagte Florina.
Eilig rannte Mirella hin und nahm den Schlüssel von Haken. Sie versuchte ihn ins Käfigschloss zu strecken, aber er ging nicht hinein. Voller Panik, versuchte sie es nochmals mit aller Kraft, schließlich gelang es ihr und sie konnte das Schloss öffnen. Florina sprang heraus und gemeinsam hasteten sie die Stufen zum Eingang der Höhle hinauf. Oben angekommen, sprach Mirella wieder den Zauberspruch mit dem sie in den magischen Baum gelangt war, aber die Tür öffnete sich nicht. Verwundert probierte sie es noch einmal, aber auch diesmal blieb die Tür zu.
„Bist du sicher das, dass der richtige Zauberspruch ist“, fragte Florina.
„Natürlich, ich bin ganz sicher, denn sonst wäre ich ja auch nicht hinein gekommen.
Aber auch beim dritten Versuch die Türe mit dem Spruch zu öffnen, passierte nichts. Die Tür blieb zu.
„Na das hab ihr euch ja gut ausgedacht, einfach davon zu laufen“, hörten sie eine Stimme. Sie sahen eine Gestalt - mit einem langen Umhang und einer Kapuze die auch das Gesicht verdeckte - die Treppe heraufkommen. „Aber dazu müsstet ihr den richtigen Zauberspruch wissen. Damit nicht noch jemand unerlaubt in die Unterwelt gelangt, haben wir ihn geändert. Ich frage mich, wieso du eigentlich den Spruch gekannt hast?“ fragte sie.
Mirella, wurde bei diesen Worten und beim Anblick der Gestalt blass und sie begann zu zittern. Dieses Wesen das da vor ihnen stand, sah genauso aus wie das, welches sie bei der Schule gesehen hatte.
Im nächsten Augenblick kamen noch drei weitere vermummte Gestalten die Treppe herauf. Mirella und Florina, wurden gezwungen, wieder in die Höhle hinabzugehen. Sie mussten eine bitter schmeckende Flüssigkeit trinken und dann verloren sie beide das Bewusstsein.
Als Mirella wieder erwachte, befand sie sich, auf dem Boden liegend, in dem Raum in dem sie zuvor Florina entdeckt hatte. Diese war nun wieder im Käfig eigesperrt. Um Mirella herum saßen auf Stühlen, zwölf der Wesen die sie gefangen genommen hatten. Neben ihnen befand sich ein weiterer Stuhl auf dem aber niemand saß. Sie hatten die Kapuzen abgenommen und Mirella konnte jetzt ihre Gesichter erkennen. Sie sahen anderes aus als die Bewohner des Zauberwaldes. Ihre Gesichtsfarbe war sehr blass und sie hatten viele Narben und Falten. Außerdem waren diese Wesen sehr groß. Sind das Hexen oder Feen? fragte sich Mirella in Gedanken.
Plötzlich kam noch ein weiteres Wesen in den Raum. Es trug einen roten und kostbar bestickten Umhang. In seiner Hand hatte es einen langen Stab. Die anderen zwölf erhoben sich und verbeugten vor ihm. Das Wesen nahm nun auf dem leeren Stuhl Platz und begann mit tiefer Stimme zu sprechen: „Ich bin Artemis das Oberhaupt der Unterwelthexen. Was willst du hier? Hat dir niemand gesagt, dass Bewohnern der Oberwelt nicht erlaubt wurde die Unterwelt zu betreten? Leider wirst nun auch du, für immer hier bleiben müssen. Es sei denn du kannst die Aufgaben die wir dir stellen lösen. Doch diese können nur von einem Kind gelöst werden, das dazu auserwählt ist. Dieses besondere Kind trägt ein Merkmal in Form einer Eule auf der Haut.“
Mirella wurde abwechselt heiß und kalt. Ihre Stimme klang vor Aufregung heißer. „Ein Hautmal in Form einer Eule? Ich,… ich, habe so ein Mal“, sagte sie und zog den Ärmel ihres Pullover hoch und zeigte das Muttermal auf ihrem Oberarm.
Als die Unterweltbewohner dies sahen, starrten sie Mirella an. Nach einer Weile begann ihr Anführer zu sprechen: „Wie heißt du?“
„Mirella“ sagte sie leise und zaghaft.
Die Unterwelthexen begannen daraufhin laut und durcheinander zu sprechen. Mirella konnte nicht alles verstehen, da auch Wörter in einer, für sie fremden Sprache, dabei waren.
Ein lautes Geräusch unterbrach diesen Tumult. Artemis klopfte mit seinem Stab mehrmals auf den Boden. Sofort kehrte Ruhe ein und er begann wieder zu sprechen: „ Heißt deine Mutter auch Mirella?“ fragt er.
„Nein meine Mutter nicht, aber meine Großmutter hieß so. Sie hatte genauso ein Hautmal an der gleichen Stelle“, erwiderte sie.
„Deine Großmutter hieß Mirella!“ rief Artemis plötzlich und sprang von seinem Stuhl auf. Er kam nun näher und betrachtete Mirella genauer. „Solltest du vielleicht die Enkelin meiner Schwester sein, die damals in der Oberwelt blieb? Sie wollte nicht mit uns kommen und hat sich mit den Oberweltbewohnern verbündet“, sprach er nun verächtlich. „Du siehst ihr aber gar nicht ähnlich“, meinte er und nahm dann wieder auf seinem Stuhl Platz. „Nun wie auch immer, du hast dieses besondere Mal und bist anscheinend geeignet die Aufgaben zu lösen. Es wird sich weisen ob du sie auch wirklich lösen kannst. Du wirst nun in dein Zimmer gebracht und morgen werden wir mit den Aufgaben beginnen“, sagte Artemis und erhob sich nun wieder. Er wollte sich zum Gehen wenden, da ließ ihn Mirellas Stimme innehalten.
„Darf Florina mit in mein Zimmer kommen?“ fragte sie zaghaft.
„Wieso liegt dir so viel an dieser Fee?“ fragte er. „Eigentlich sind diese Feenwesen schuld dass wir damals aus der Oberwelt verbannt wurden. Sie hielten sich ständig für etwas Besseres. Dabei waren wir der Meinung dass der Zauberwald nur den Hexen und Magiern gehören sollte. Aber es gab auch viele Hexen und Magier die anderer Meinung waren und mit den Feen befreundet waren. Wir aber wollten den Zauberwald alleine regieren und haben daher diese Feen und Hexen bekämpft. Leider verloren wir den Kampf, da die Anderen in der Überzahl waren. Wir leben seither hier unten. Aber der Zeitpunkt wird kommen, an dem wir uns rächen werden. Denn wenn du diese Rätsel nicht lösen kannst, so wirst du für immer hier unten bleiben müssen. Auch wenn du dieses besondere Mal hast, so sind diese Prüfungen sehr schwer zu lösen“ sagte er und ging zum Ausgang. Kurz bevor er endgültig den Raum verließ, drehte er sich nochmal um und sagte: Na gut, diese Fee kann mit in dein Zimmer kommen. Lasst sie aus dem Käfig“, sprach er zu den anderen Unterwelthexen.
Rasch sprang Florina, nachdem der Käfig geöffnet wurde, heraus. Auf dem Weg in das Zimmer das die Unterweltbewohner für Mirella vorbereitet hatten, mussten sie einige Flure durchqueren und kamen an vielen weiteren Räumen vorbei. Nach einigen Minuten erreichten sie das Zimmer und wurden darin eingesperrt. Mirella und Florina sahen sich nun neugierig darin um. Es war ein sehr schönes Zimmer. Ein großes und sehr breites Bett stand an einer Wand und daneben befand sich auf jeder Seite ein Nachttisch. An einer anderen Wand sahen sie einen Kasten der die ganze Wand bedeckte. Inmitten des Zimmers stand ein großes rotes Sofa. Wenn man dieses Zimmer sah so konnte man fast nicht glauben sich in der Unterwelt zu befinden. Der einzige Unterschied bestand darin das dieser Raum fensterlos war. Jedoch hing von der Zimmerdecke ein großer Kronleuchter, der den Raum in helles Licht tauchte. Auch ein niedriger Tisch stand vor dem Sofa und darauf eine Schale mit seltsamen Früchten. Obwohl Mirella großen Hunger hatte traute sie sich nicht davon zu essen, da ihr diese Früchte unbekannt waren. Vielleicht waren sie vergiftet oder sonstwie ungenießbar für Bewohner der Oberwelt.
Florina bemerkte Mirellas Zögern und sagte: „Keine Angst, auch wenn diese Früchte anders aussehen als die aus unserm Zauberwald, man kann sie trotzdem essen. Sie sind eigentlich ganz gut. Ich war zwar seit ich hier bin, im Käfig eingesperrt, aber zu essen habe ich immer genug bekommen.“
Zaghaft probierte Mirella eine Frucht und als sie merkte dass man sie tatsächlich essen kann, aß sie, sie hungrig auf.
Sie blickten sich jetzt weiter im Raum um und entdeckten, an einer Wand Bücherregale. Neugierig gingen sie näher und nahmen ein paar Bücher heraus. Leider konnten sie die Titel nicht lesen, da sie in einer fremden Schrift gedruckt waren.
Plötzlich rief Mirella laut: „ Oh sieh her Florina, dieses Buch sieht genauso aus wie das mit den alten Zaubersprüchen von unserem Dachboden!“
„Welches Buch?“ fragte Florina. „Ihr habt in eurem Haus ein Zauberbuch? Naja, wie könnte es auch bei Hexen anders sein“, sagte sie verächtlich, aber gleich darauf entschuldigte sie sich.
„Tut mir leid Mirella, ich weiß ja jetzt, dass ihr Hexen aus unserem Zauberwald nicht böse seid“ sagte sie und umarmte Mirella.
„Ja ist schon okay“, erwiderte Mirella.
Gleich darauf schlugen sie das Buch auf und begannen darin zu lesen. Mirella zeigt Florina auch den Spruch mit dem man den magischen Baum öffnen konnte.
„Zu dumm, dass die Unterweltbewohner den Spruch geändert haben“, sagte Mirella und machte ein betrübtes Gesicht.
„Ja das ist sehr ärgerlich“, meinte auch Florina.
Die Mädchen blätterten weiter in dem Buch und Florina sagte: „Vielleicht steht der neue Spruch zum Öffnen der Tür im Baum auch da drinnen?“
„Ja das wäre super“, erwiderte Mirella. „Aber ich glaube so viel Glück haben wir nicht und außerdem passen die Unterweltbewohner nun bestimmt besonders gut auf, dass wir nicht wieder fortlaufen.“
Mirella stellte das Buch nun wieder ins Bücherregal zurück und setzte sich zusammen mit Florina auf das Sofa.
Plötzlich hörten sie wie sich leise der Schlüssel der Zimmertür im Schloss drehte und gleich darauf öffnete sich langsam die Tür. Zaghaft kam ein kleines Hexenmädchen herein.
„Hallo, ich bin Miranda und wohne mit meinen Eltern hier. Ich habe gehört du bist aus der Oberwelt. Die Fee habe ich ja schon gesehen, aber du, du bist keine Fee oder?“ fragte sie Mirella.
„Nein ich bin eine Hexe so wie du“
„Warum ist denn jetzt die Fee auch bei dir? Meine Eltern haben mir immer erzählt die Feen aus der Oberwelt seien böse. Und sie wären auch schuld dass wir hier unten leben müssen. Stimmt das?“ fragt das kleine Hexenmädchen.
„Nein das stimmt nicht ganz, denn die Hexen die hier leben haben gegen die Oberweltbewohner gekämpft und wurden dann nach hier verbannt. Wir in der Oberwelt leben alle friedlich zusammen. Egal ob wir Hexen, Feen oder andere Bewohner des Zauberwaldes sind“ sagte Mirella und sah dabei Florina an, die darauf errötete und zu Boden sah.
„Stimmt das wirklich?“ fragte Miranda und machte ein ungläubiges Gesicht.
Mirella wollte gerade diese Frage bejahen, als sich die Tür abermals öffnete und eine Hexe den Raum betrat. Sie hatte ein Tablett mit zwei Schüsseln in den Händen.
„Miranda, was machst du hier, ich habe dir doch verboten dich mit
den Oberweltbewohnern zu unterhalten. Sofort gehst du in dein Zimmer
und wage ja nicht mein Verbot nochmals zu missachten“, schimpfte sie.
Miranda eilte aus dem Zimmer und die Unterwelthexe stellte das Tablett auf einen Tisch.
„So da habt ihr etwas zu essen und morgen wirst du dann die erste Rätselaufgabe bekommen“, wandte sie sich an Mirella und verlies gleich darauf den Raum.


© Helga Wolf


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Beschreibung des Autors zu "Hexenstaub und Feenbesen"

Mirella ist eine kleine Hexe und lebt mit ihrer Familie in einem Zauberwald. Zusammen mit anderen Hexen aber auch mit Feen und Kobolden besucht sie die Zauberwaldschule. Alle Zaunerwaldbewohner vertragen sich gut, nur eine kleine und eitle Fee (Florina) beschimpft Mirella oft. Eines Tages verschwindet Florina in einem mächtigen und magischem Zauberbaum. Mirella macht sich auf Florina zu befreien.....




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