(Prolog - Kapitel 2)


Prolog

Es war finstere Nacht in der Welt Kritena. Dicke Wolken bedeckten den Himmel, sodass kein Licht der Sterne oder Monde das Land berühren konnte. Nicht weit abseits der Stadt Mareneh stand ein kleines Häuschen, in dem Licht brannte und zwei Frauenstimmen die Stille der Nacht durchbrachen.
„Du wagst es, ihn mir wegzunehmen?“, fragte eine der beiden Frauen, Moana, die außer sich vor Wut war. Die andere lachte auf. „Dir wegnehmen? Er weiß noch nicht einmal das es dich gibt.“ Moana ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie rammte ihre Nägel so in ihre dünne Haut, dass Blut heraus quoll. „Dich unscheinbares Ding würde er nicht einmal bemerken wenn du direkt vor ihm stehen würdest“, sagte die Andere mit einem süßen Lächeln im Gesicht. „Lass ihn in Ruhe!“, forderte Moana. Die Frau fuhr mit ihrer Hand durch ihr schönes langes schwarzes Haar. „Zu spät“, sagte sie. „Er will mich zur Frau.“ Sie wandte sich ab und ging.
Moana war nun allein mit ihrer Wut. Sie rammte ihre Nägel noch weiter in ihr Fleisch, ohne es zu bemerken. „Du wirst das noch bereuen!“ Ihre Augen leuchteten bedrohlich auf und sie sprach, mit einem Widerhall in der Stimme: „Wenn du ihm zum Manne nimmst, wirst du bald im Meere dein Leben verbringen!“


Kapitel 1
Ein ganz normaler Tag

Die ersten Sonnenstrahlen wanderten über das Land und weckten die Stadt Mareneh zum Leben. Menschen krochen aus ihren Häusern, erledigten ihre Besorgungen für den Tag und wuselten auf den Straßen herum. Ein Gewirr aus Menschenstimmen, hier und da das Gebell eines Hundes oder das Wiehern eines Pferdes. Ein Tag wie jeder andere. Auch Maren war ein Teil dieses Tumults. Sie hatte zwei leere Wassereimer dabei und war auf dem Weg zu dem Brunnen in der Unterstadt, das Armenviertel. Maren ertrug den Anblick der Bettler und den Straßenkindern nicht. Mitleid umschloss ihr Herz. Mit dem Blick auf den Boden gerichtet, damit sie die armen Menschen nicht mehr sehen konnte, lief sie ohne Umwege zum Brunnen.
„Oh hallo Maren“, sagte eine Frauenstimme freundlich, die Maren aufblicken ließ. Eine ältere Frau stand vor ihr. Sie trug ein schlichtes dunkelgrünes Leinenkleid, eine weiße Schürze war um ihre Hüften gebunden und ihr braunes Haar war zusammengebunden. Es war Nessa, die älteste Schwester von Marens Vater. „Hallo Tante“, begrüßte Maren sie, nahm die Kurbel die an dem Brunnen befestigt war und drehte sie. Langsam kam ein Eimer aus dem Brunnen, der bis oben hin voll mit Wasser war. Maren schüttete das Wasser in einen ihrer Eimer und kurbelte den anderen wieder hinab in die dunkle tiefe des Brunnens.
„Wie geht es deinem Vater?“, erkundigte sich Nessa. Maren seufzte traurig. „Er hat Probleme mit seinem Rücken. Der Arzt sagt er soll sich schonen, aber du kennst Vater. Im Moment steht er auf den Feldern.“ Nessa nickte wissentlich. „Das hört sich ganz nach ihm an. Doch die Felder beanspruchen viel Arbeit und für dich allein ist das zu viel. Dein Vater hat also keine andere Wahl.“ Maren wusste das ihre Tante recht hatte. Sie waren nur zu zweit und mussten sich um vier Felder kümmern. Ihre Mutter war kurz nach ihrer Geburt verschwunden, bis sie wenige Tage danach vor eine Kutsche gelaufen und verstorben war. Maren war traurig darüber das sie sie nie gekannt hatte, sie war zu jung gewesen um sich an sie zu erinnern, doch ihr Vater sagte immer, das sie genau wie ihre Mutter aussah. Es brachte ihr einen kleinen Trost.
Als dann auch ihr zweiter Eimer gefühlt war, verabschiedete sie sich von ihrer Tante und ging zurück zu den Feldern, die sich außerhalb der Stadt befanden. Die Sonne blendete sie als sie gerade durch die Stadttore schritt. Weite Felder erstreckten sich vor ihr, einige mit Hafer, andere mit Roggen. Weit in der Ferne, am Horizont, stand eine alte Mühle deren Flügel sich im Wind drehten. Im Osten erstreckte sich ein riesiger Wald, von dem man sich erzählte das darin eine Hexe hauste.
Maren ging weiter. Sie erblickte ihren Vater, der gerade die Felder mit dem Wasser aus dem See, der neben den Feldern lag, bewässerte. Maren lief zu ihrem Haus, ein schlichtes aus grauem Stein, stellte dort die Eimer ab und ging wieder nach draußen. Ihr Vater entdeckte sie und winkte sie zu sich. „Gut das du wieder da bist“, sagte er als Maren bei ihm ankam. „Ich kann deine Hilfe hier gut gebrachen.“ Er drückte sein Handrücken gegen seinen Rücken und stöhnte leise. „Tut dein Rücken wieder weh?“, fragte Maren besorgt. Ihr Vater winkte ab. „Es ist nicht so schlimm.“ Sorge blitzte in ihren dunkelblauen Augen auf. Sie wusste das ihr Vater log, doch sie wusste auch das egal was sie sagen würde, er sich nicht schonen würde. Gemeinsam arbeiteten sie auf den Feldern.
Die Sonne wanderte den Himmel entlang auf den Horizont zu. Maren ging mit knurrenden Magen zurück ins Haus. Sie zündete die Feuerstelle an, schüttete etwas Wasser in einen Topf und hängte ihn über das Feuer. Sie hatte seit dem Morgen nichts mehr gegessen, doch es blieb auch keine Zeit dafür. Die Felder mussten versorgt werden. Wenig später kam auch ihr Vater ins Haus. „Das riecht hervorragend“, sagte er mit einem lächeln. Maren schüttelte leicht den Kopf. „Es ist doch nur eine Brühe.“ Ihr Vater trat an sie heran und blickte in den Topf. „In deinen Händen wird selbst eine Brühe zu einem Meisterwerk.“ Ein lächeln umspielte Marens Lippen. Leicht schlug sie mit ihrer Hand gegen die Brust ihres Vaters. „Geh und lass die Köchin in Ruhe ihr Meisterwerk vollbringen.“

Die Sonne war bereits untergegangen. Sterne glitzerten am Himmel und die beiden Monde Parva, der Kleine, und Magna, der Große, erhellten die sonst so dunkle Nacht. Maren saß am Rand der Felder. Ihr Vater war schon zu Bett gegangen und schlief tief und fest. Das war auch gut so, so konnte sich sein Rücken wenigstens ein wenig wieder erholen. Maren blickte auf die Mauern der Stadt Mareneh. Ihr Vater hatte sie nach der Stadt benannt. Sie hatte nichts dagegen, sie mochte ihren Namen. Noch viele Lichter brannten in der Stadt, während alles andere sich schlafen legte und in der Dunkelheit der Nacht versank.
Maren stand auf und trat in das Reich der Lichter. Die Stadttore waren noch geöffnet und würden es noch zwei Glocken lang bleiben. Maren hatte noch Zeit. Sie lief durch die ganze Unterstadt, bis in die Mittelstadt. Auf einem Platz der von drei Gotteshäusern umrahmt war blieb sie stehen. Das eine war schmucklos, klein und komplett in schwarz. Maren hielt sich davon fern, denn dort gingen nur die Menschen hin die von dem rechten Weg abgekommen waren. Die anderen beiden bestanden aus weißem Marmor, eines verziert mit Grau und hellem Blau und das andere mit Dunkelblau. Maren ging auf das dunkelblaue zu, dem Haus von Aquarius, dem Gott des Wassers. Sie öffnete die Tür und trat ein.
Ein Priester mit einer dunkelblauen Robe zündete gerade einige Kerzen an, als er sie bemerkte. „Wie kann ich dir helfen mein Kind?“ „Ich weiß es nicht“, gab Maren zu. Der Priester lächelte und entblößte schöne weiße Zähne. „Manchmal führt unser Gott einem den Weg, ohne das wir es bemerken.“ Maren trat an den Priester heran und blickte auf ein Abbild des Gottes. Aqarius besaß langes Haar aus Wasser, es spielte wie Wellen um seinen Kopf. Seine tiefen dunkelblauen Augen spiegelten die weite der Meere wieder. Schuppen schlichen sich über das Gesicht des Gottes. Sein menschlicher Oberkörper endete in einem Fischschwanz.
„Vielleicht ist er erzürnt“, murmelte Maren. „Gibt es einen Grund dafür?“, fragte der Priester. „Ich arbeite mit meinem Vater auf den Feldern außerhalb der Stadt“, erklärte sie. „Wir sind nur zu zweit und die Arbeit ist zu viel für uns. Ich habe kaum Zeit für etwas anderes. Schon lange bin ich nicht mehr in einem Haus der Götter gewesen.“ „Solange du nicht der Sünde verfällst oder die Götter verleugnest, gibt es keinen Grund weshalb unser Gott erzürnt sein sollte.“ Mit einem lächeln nickte Maren, es beruhigte sie ein wenig. „Wie ist dein Name, mein Kind?“, fragte der Priester dann. „Maren“, antwortete sie. Ein grinsen huschte über das Gesicht des Priesters. „Mein Kind, mit diesem Namen wird unser Gott dir wohlgesonnen sein.“ Maren verstand nicht ganz, sie war doch nur nach der Stadt benannt. „Dein Name, bedeutet Meer, um genauer zu sein bedeutet mare Meer“, erklärte er ihr. Maren blinzelte ihn überrascht an. Das hatte sie nicht gewusst. „Mein Vater hat mich nur nach der Stadt benannt, mehr nicht.“ Der Priester kicherte leise. „Hinter dieser Stadt, liegt das weite Meer. Du hast deinen Namen von der Stadt, die Stadt von dem Meer.“
Er zauberte von irgendwo her eine kleine Holzkiste hervor. „Ich gebe dir etwas.“ Er öffnete die Kiste und holte einen Ring aus Silber heraus mit einem dunkelblauen Edelstein darin. „Hier.“ Maren nahm den Ring entgegen und blickte den Priester mit großen Augen an. „Das kann ich nicht annehmen.“ „Doch das kannst du“, sagte der Priester. „Es ist ein Schmuckstück das von unserem Gott gesegnet wurde.“ Maren betrachtete den Ring. „Was ist das für ein Stein?“, fragte sie. „Der Stein unseres Gottes“, erklärte der Priester. „Ein Meeres-Topas.“


Kapitel 2
Aquarius´ Ring

Am nächsten Morgen saß Maren auf ihrem Bett und betrachtete den silbernen Ring an ihrem Finger. Bevor sie das Gotteshaus wieder verlassen hatte, hatte der Priester noch zu ihr gesagt, dass die Götter überall seien. Der Ring würde die Verbindung zu Aquarius nur verstärken. Maren presste die Hand, mit dem Ring am Finger, an ihr Herz und schloss für wenige Herzschläge die Augen. >Möge der Herr der Meere über meinen Vater und all die anderen Menschen wachen.< Sie öffnete wieder ihre Augen. Der Topas leuchtete in einem dunkelblauen Licht, er offenbarte die tiefe aller Meere. Es war ein wundervoller Anblick. Man wollte sich in der Tiefe verlieren und alle Probleme des Lebens vergessen. Doch das Licht verschwand wieder, erlosch, einfach so.
>Was war das?<, fragte sich Maren. Sie nahm sich vor, beim nächsten mal wenn sie wieder in der Stadt war noch einmal Aquarius´ Gotteshaus aufzusuchen. Vielleicht konnte der Priester, der ihr den Ring gab, erklären was das zu bedeuten hatte. Ein Stein, auch ein Edelstein, fing nicht einfach so an zu leuchten.
Maren riss ihre Gedanken fort von dem Ring. Ihr Vater wartete wahrscheinlich schon auf sie, er konnte die Felder ja nicht allein bearbeiten. Sie stürmte aus dem Haus und erblickte ihren Vater zusammen mit einer Frau, ihrer Tante Nessa. War etwas passiert? Sie kam sonst nie auf die Felder. Langsam ging Maren auf sie zu. „Es wäre doch nur bis zur vierten Glocke“, sagte ihre Tante gerade. „Es ist nicht so das ich nicht wollen würde das sie fern von der Arbeit sich mal entspannen kann“, sagte ihr Vater. „Aber das geht nicht. Ich brauche ihre Hilfe.“
„Was ist los?“, fragte Maren als sie an die Beiden heran trat. Ihr Vater seufzte. „Nessa möchte dich mit ans Meer nehmen, damit du dich mal ausruhen kannst.“ Maren blickte ihren Vater ernst an. „Nicht ich bin diejenige die Ruhe braucht.“ Er hob die Hände. „Ich weiß, ich weiß.“ „Aber Maren“, begann ihre Tante. „Ich möchte nicht das du dich überarbeitest. Dein Vater ist ein hoffnungsloser Fall. Er ruht sich nicht aus, selbst wenn wir ihn mit Fesseln dazu zwingen würden. Du brauchst da nicht in seine Fußstapfen zu treten.“
Maren sah ihre Tante verwundert an. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. So würde sie nie über ihren Bruder sprechen, höchstens mit einem Schmunzeln. Doch Nessas Gesicht war ausdruckslos und ihre Augen ungewöhnlich trüb. War sie etwa krank? „Tante?“, fragte Maren. „Geht es dir nicht gut? Du bist so blass und deine Augen glänzen nicht wie sonst voller Leben.“ Ihr Vater betrachtete seine Schwester nun genauer, dann nickte er langsam. „Maren hat recht, du solltest dich zurückziehen und etwas schlafen.“ Er wandte sich seiner Tochter zu. „Begleite sie. Wenn sie auf dem Weg ihr Bewusstsein verlieren sollte, möchte ich das jemand bei ihr ist. Wir wissen nicht genau wie schlecht es ihr geht.“ „Mir geht es gut“, versicherte Nessa. „Aber gut, ich lasse mich von Maren begleiten und lege mich dann schlafen.“ Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab und ging voraus in Richtung Stadt. „Sie ist heute so merkwürdig“, flüsterte Maren ihrem Vater zu. „Sie ist schon immer etwas eigen gewesen, wenn sie krank war“, erklärte er. Maren seufzte leise und lief dann ihrer Tante hinterher.
Nessa lebte mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in einem schlichten Steinhaus am Rand der Mittelstadt zur Unterstadt. Die Straßen waren, wie immer, überfüllt mit Menschen. Kutscher hatten Probleme die Pferde so durch die Stadt zu führen, dass sie niemanden überfuhren. Maren achtete angespannt den ganzen Weg darauf, dass ihrer Tante, die die ganze Zeit über schwieg, nichts geschah. Erst als sie vor Nessas Haustür standen, atmete sie wieder auf. Nessa blickte ihre Nichte an und sprach die ersten Worte, seit dem sie losgelaufen waren: „Komm doch mit ans Meer. So wie ich deinen Vater kenne wird er dir nicht böse sein. Wir können jetzt losgehen.“ Maren schüttelte den Kopf. „Du solltest dich schlafen legen, danach wird es dir bestimmt besser gehen.“
„Nein“, beharrte Nessa. „Komm mit mir ans Meer.“ Ihre Augen bekamen einen intensiven, fast schon hypnotischen, Ausdruck und das Grün schien zu glühen. Erschrocken stolperte Maren nach hinten. „Du machst mir Angst“, flüsterte sie. War Nessa immer so wenn es ihr schlecht ging? Nessa griff nach Maren und bekam ihren Arm in die Finger. „Komm mit mir ans Meer.“ Ihre Augen glühten wie Feuer. „Nein“, hauchte Maren mit zittriger Stimme.
Ein beruhigendes prickeln bereitete sich von dem Ring an ihrem Finger aus. Das Licht erstrahlte wieder und tauchte alles was es berührte in ein dunkles Blau. Mit einem schmerzerfüllten Schrei ließ Nessa ihre Nichte los. Maren verstand nicht was da vor sich ging, was sie jedoch nicht daran hinderte herum zu wirbeln und so schnell los zu rennen wie sie nur konnte.
Erst an dem Brunnen in der Unterstadt kam sie keuchend zum stillstand. Ihre Brust hob und senkte sich und ihr Herz raste wie wild. Panisch blickte sie sich um. Ihre Tante war ihr nicht gefolgt. Mit einem erleichterten seufzen sank sie, an dem Brunnen gelehnt, zu Boden. Während sie versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, betrachtete sie den seltsamen Ring an ihrem Finger, der wieder aufgehört hatte zu leuchten. >Was ist da eben passiert?< Ihre Tante wollte wie besessen das sie mit ihr ans Meer ging. Noch nie zuvor hatte sich Maren so gefürchtet, wie gerade eben vor ihrer Tante. Eine Glocke läutete einmal, es war zur ersten Glocke. Eigentlich sollte sich Maren wieder auf den Weg zu den Feldern machen, doch sie rührte sich nicht. Sie zitterte noch immer ein wenig. Es brauchte einige lange Momente bis sie sich wieder beruhigt hatte. Ihre Tante würde bald wieder normal sein, da war sie sich sicher, und das Glühen in ihren Augen hatte sie sich bestimmt nur eingebildet.
Sie starrte noch immer auf den Ring. Was hatte es damit auf sich? Langsam richtete Maren sich wieder auf und schlug einen anderen Weg in die Mittelstadt ein. Sie musste der Sache auf den Grund gehen, sonst würde es ihr keine Ruhe mehr bringen. Sie setzte einen Fuß vor den anderen, ihre Beine bewegten sich schon fast von allein. Maren dachte an die Worte des Priesters: „Manchmal führt unser Gott einem den Weg, ohne das wir es bemerken.“ War es Aquarius der sie gerade lenkte, ihr den Weg wies?
Vor dem Haus des Gottes hielt sie inne. Was würde man ihr berichten? Was für ein Geheimnis barg der Ring an ihrem Finger? Sie atmete einmal tief ein, öffnete langsam die Tür und trat in das Gebäude. Maren hatte Glück. Der Priester von gestern Abend stand vor Aquarius´ Abbild und sprach mit einem jungen Mann, ungefähr in Marens alter, der komplett in einem dunkelblau gekleidet war. Er war in der Ausbildung zum Priester.
Der Priester bemerkte sie eigentlich sofort. „So schnell wieder im Haus unseres Gottes. Das freut mich und unseren Gott sehr“, sagte er freundlich. „Es geht um den Ring“, erklärte Maren. „Er... er hat geleuchtet, zweimal.“ Der Priester sah sie nachdenklich an. Dann reichte er ihr seine Hand. Maren legte ihre, mit dem Ring an dem Finger, in seine. Lange betrachtete er den Topas, dann nickte er, so als ob er ihm etwas bestätigt hätte. „Du bist unserem Gott sehr nahe. Sein Ring, nein, er selbst Reagiert auf dich und der Situation in der du dich befindest. So schützt er dich und versucht dir zu helfen.“
„Wie kann das sein? Beim ersten mal leuchtete er als ich gebetet habe.“ Maren verstand überhaupt nichts. „Er hat dein Gebet zur Kenntnis genommen, anders kann ich dir das auch nicht erklären. Ich verstehe nicht immer die Taten unseres Gottes, aber ich bin auch nur ein einfacher Mensch“, sagte der Priester. „Vertraue auf ihn.“ „Mehr könnt Ihr mir nicht berichten?“, fragte Maren verzweifelt. Bedauernd schüttelte der Priester den Kopf.
Enttäuscht verließ Maren das Gotteshaus. Sie wusste nun genau soviel wie zuvor auch. Langsam machte sie sich auf den Weg zurück in die Felder, ihr Vater würde schon auf sie warten.


© Lighania


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Beschreibung des Autors zu "Hexenfluch-Verdammt unter Wasser (Teil 1)"

„Nein!“, schrie die Hexe. „Du bist die Falsche? Das kann nicht sein!“ Sie überlegte kurz, dann lächelte sie. „Das ist genau so gut.“

Flossen statt Beine, Kiemen statt Lunge
Maren ist ein einfaches Bauernmädchen, liebenswert und gehorsam. Sie hat niemanden je etwas zu leide getan. Eines Tages führt ihr Weg sie zum Meer und ihr leben sollte sich von Grund auf verändern. Dann lernt sie die Meerjungfrau Rhona kennen, die ihr versucht zu helfen und sie zu dem Heer der Meere, dem Gott Aquarius, bringt, an dem sie ihr Herz verliert.

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