Death Castle – Das Todesschloss.

Eine Geschichte des Grauens.

Teil 1 : Mein Weg nach Schloss Falkenstein zu Hohenfels.



© Franz Andreas Jüttner

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Hallo verehrter Leser dieser meiner Geschichte, ich muss euch sagen ich bin ja eigentlich kein ängstlicher Kerl, aber was ich in einem anderen Leben vor Jahrhunderten erlebte musste ließ mein Blut in meinen Adern erstarren.
Also von Anfang an, es war im Jahr des Herrn „Anno Domini“ 1313, das Jahr in dem in ganz Europa mal wieder die Pest ihre Opfer suchte, und ich, ich war Handelsreisender in Sachen Musikinstrumente, wollte zum Schloss „Death Castle“, denn dort sollte ein Fest zu Ehren der Prinzessin Anna- Maria stattfinden und da brauchten die zahlreichen Musiker mal wieder neue Instrumente, und ich verkaufte diese Gewinn bringend an diese.
Da es schon spät war beschloss ich in der Dorfschänke nach einer Schlafstelle für die Nacht zu fragen, und noch etwas zu mir zu nehmen, denn ich war hungrig von der langen Fahrt an diesem Tag.
Als ich in die Dorfschänke eintrat drehten sich alle Köpfe nach mir um, und aus müden Gesichtern sahen mich ärmlich anmutende Augen an, als wollten sie mir sagen, helft uns, helft uns, wir sind hungrig und durstig!
Der Wirt der Dorfschänke erkanntem ich sofort wieder und rief, Meister kommen sie und setzen sie sich an ihren Platz am Stammtisch.
Ohne dass ich etwas bestellt hatte meinte er zu mir, ich schlage vor Du nimmst unser Tagesmenü bestehend aus Bratkartoffeln und Spiegeleiern, und dazu reiche ich dir einen süffigen Badener Wein meinte etwas schnippisch, aber das kannte ich ja von ihm und lächelte meinerseits frech zurück und sagte zu ihm, nun dann mal flott Herr Küchenchef!
Und tatsächlich, in kurzer Zeit servierte mir seine Tochter Helene dieses leckere Essen mit dem süffigen Wein.
Weil ich ja kein Kind von Traurigkeit bin sagte ich zur schönen Helene, und zum Nachtisch gibt’s was ganz leckeres habe ich mir sagen lassen, aber sie erwiderte mir lächelnd, da müsste ich mir schon eine Andere suchen, denn der Nachtisch sei schon an einen strammen Burschen im Dorf vergeben, lachte mal laut und zog von dannen.
Ich ließ mir das Essen munden und trank von dem süffigen Wein der es in sich hatte, denn in meinem Kopf kribbelte es so langsam und ich begann ein Lied zu singen das mir am Nachmittag auf meinem Weg in das Badische Dorf eingefallen war, natürlich begleitet von meiner Gitarre die ich immer bei mir trug.
Nach dem ersten Krug Wein war meine Zunge locker geworden und ich erzählte den anwesenden Leuten eine schöne gruselige Geschichte und sang zwischendrin ein passendes Lied von mir, und siehe, das Essen und der Trank wurde von den Leuten bezahlt denen meine Aufführung gefallen hatte, denn das machte ich fast immer in den Schänken in die ich einkehrte.
In vielen dieser Schänken kannte man mich ja in der Zwischenzeit schon zur Genüge!
Um Mitternacht fragte ich den Wirt nach einer Schlafstelle und er meinte im Stall sei noch ein Platz frei, da könnte ich mich schlafen legen, natürlich ohne eine Bezahlung, denn ich hatte so und so keinen Taler in meinem Beutel.
Meinen Wagen mit den Musikinstrumenten konnte ich auch im Stall unterstellen, da wurde nichts gestohlen weil noch mehr Leute da schliefen und immer einer auf die Sachen der Anderen aufpasste, auch ich musste eine halbe Stunde Wache schieben, so zwischen drei und vier in der Nacht.
Ich fand eine Schlafstelle ganz hinten im Stall neben einem jüngeren Mann, es war Oskar, er war ein netter Zeitgenosse und erzählte mir, dass er kurz vor der Priesterweihe stand, und auf dem Weg nach Heidelberg sei, um sie dort zu empfangen.
Wir unterhielten uns noch einige Zeit leise, um dann zu schlafen, ich träumte vom Schloss wo ich hin sollte, und von einer schönen Kammerzofe.
Um halb Vier war ich dann dran mit meiner Wache, und so setzte ich mich vor das Tor des Stalls und rauchte gemütlich eine schmackhafte Pfeife.
Irgendwie war mir schon mulmig zumute, denn es zogen dichte Nebelschwaden durch das Tal, und einige Krähen gaben seltsame Laute von sich, irgendwie anders wie sonst.
Irgendwo im Dorf hörte ich eine Frau schreien, und dann einen Mann der schrie, halte endlich die Klappe Alte, dann war wieder Ruhe und ich wäre fast eingeschlafen.
So im Halbschlaf hörte ich ein Kind weinen das dann auch noch jämmerlich rief, oh Gott der Tod geht um, der Tod geht um, und tatsächlich, ich sah eine dunkle Gestalt mit einer Sichel die Dorfstraße hinunter laufen, aber es war nur ein dunkler Schatten.
Am Morgen erfuhr ich, dass letzte Nacht ein Mann an der Pest gestorben war, er hinterließ eine Ehefrau und 5 Kinder, die jetzt ohne ihren Ernährer auskommen mussten.
Um viertel nach Vier wurde ich dann abgelöst und konnte mich wieder auf mein Heulager legen um noch zwei Stunden zu schlafen.
Ich glaubte meinen Ohren nicht trauen, punkt 5 Uhr krähte der Hahn des Bauern auf dem Mist und weckte damit alle im Stall schlafenden Leute, an ein weiterschlafen war jetzt nichtmehr zu denken, denn dieser Kerl hatte eine ganz besondere Ausdauer.
So ging ich zum Dorfbrunnen um meine Morgenwäsche zu absolvieren um dann in der Dorfschenke mir mein Frühstück zu verdienen.
Es reichte mir fürs Erste, denn ich wollte doch zum Schloss hoch und dort würde man mich Fürstlich bewirten, so stellte ich es mir zumindest vor.
So machte ich mich nun auf den Weg, meinen Wagen mit den Musikinstrumenten selbst ziehend, um dann hoffentlich genügend Taler im Säckel zu haben.
Der Weg war weit und sehr anstrengend, denn es ging immer nur Bergauf , denn das Schloss lag auf einem hohen Felsen, weit sichtbar für die Untertanen des Schlossherrn, denn fast alle arbeiteten für ihn oder waren seine Pächter, denn die Bauern hatten ja kein eigenes Land.
Für die Bauern blieb nur wenig zum Leben übrig, denn die Pacht betrug dreiviertel ihrer Einnahmen, und vom Rest mussten sie ihre Leute bezahlen und auch noch ihre Familien ernähren.
Ja und der Schlossherr Fürst Falkenstein zu Hohenfels lebte mit den Seinen im absoluten Luxus.
Unterwegs begegneten mir Bettler die meinten ich hätte was zu verschenken, aber ich sagte ihnen dass ich auch nur ein armer Wicht sei der oben in der Burg seine Taler verdienen wollte, und so ging ich in Gedanken versunken weiter und weiter bis ich unten am großen Felsen ankam.
Wer jetzt glaubt man hätte da so einfach zum Schloss hochlaufen dürfen der irrt gewaltig, denn untern war ein Zollhäuschen und da stand zwei uniformierte Männer und verlangten meine Legimitationspapiere.
Irgendwie hatte ich ein ganz dummes Gefühl, denn diese Männer hatten Kapuzen über ihren Kopf gezogen, und verhüllten halb ihr Gesicht, aber einen konnte ich erkennen, er sah gräulich aus, ich wusste, das konnte nur der Tod sein der da stand, und neben ihm der Kerl sah auch nicht besser aus, nur er hatte ein Lächeln auf seinen Lippen und meinte, herzlich willkommen Bürger, wir haben sie schon erwartet.
Der andere der so hässlich aussah brummte so vor sich hin, sehr erfreut der Herr, willkommen in der Hölle, und dabei lachte er so unverschämt laut, und sein entstelltes Gesicht sah noch hässlicher aus als es ansonsten schon aussah.
Auf dem Weg hoch zum Schloss begegneten mir noch mehr solcher seltsamen Wesen, und die grüßten mich alle auffällig freundlich, wobei mir irgendwie ganz schaurig in mir wurde.
Ganz oben auf dem Fels wo das Schloss stand sah ich eine Gestalt die mir das Blut in meinen Adern erstarren ließ, es war eine Gestalt die schrecklicher aussah wie Luzifer der Teufel, er war das Böse in Person, das unsäglich schreckliche Böse in Gestalt eines Menschen, einfach nur fürchterlich anzusehen.
Als ich fast oben war kam ein kleiner Kerl auf mich zu und meinte hämisch, herzlich willkommen auf Schloss Falkenstein zu Hohenfels, der Herr lässt sich entschuldigen, denn er mache gerade ein Schäferstündchen mit seiner Mätresse Gräfin von und zu Staufenfels, und dies machte er jeden Tag um die gleiche Zeit mit einer anderen Mätresse!
Am Brunnen sah ich zufällig eine junges Mädel mit üppigen Brüsten, die gerade dabei war die Wäsche ihres Herrn zu waschen, aber irgendwie hatte sie doch einen Blick für mich übrig, tja und ich war natürlich gleich ganz Feuer und Flamme.
Der kleine Kerl bemerkte das und meinte, Finger weg von der, die ist die Schlosshure, und die gibt’s nur gegen bare Münze, aber nur mit Zustimmung ihres Freundes.
So ging ich unverrichteter Dinge weiter und wurde am Schlosstor von den Wachen in Empfang genommen, und die sahen auch nicht gerade vertrauenswürdig aus!
Man führte mich ins Gesindehaus und dort bekam ich für meine Verhältnisse endlich etwas Vernünftiges zum essen.
Aber irgendwie stimme hier etwas nicht, denn es war irgendwie anders als noch vor zwei Jahren als ich hier zu Besuch war.


Aber dies verehrte Leser meiner Geschichte erzähle ich Euch im zweiten Teil, versprochen!


© Franz Andreas Jüttner


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