Lydia, die Frau des versteinerten Löwen.

Eine etwas mystische Geschichte.


© Franz Andreas Jüttner

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Vor einiger Zeit, man zählte das Jahr Anno 2013, es war ein trüber Tag im Juli, der 13. übrigens, da begab es sich, dass ich mich entschloss mit meiner Kamera eine Ruine in dem Dorf zu fotografieren wo ich wohnte, also machte ich mich auf den Weg dorthin.
Da ich mir vorstellte mystische Bilder zu machen, ging ich schon in der Frühe vor Sonnenaufgang dorthin und baute mein Stativ auf um auf ihm die Kamera zu befestigen.
Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, da stand eine Frau mit einem weißen Kleid, und ihr Haupt bedeckten rötliche Haare, einfach wunderbar anzusehen.
War es eine Sinnestäuschung oder träume ich dies fragte ich mich, da winkte sie mir zu und sagte leise, komm zu mir, komm zu mir, ich zeige dir mein Haus, komm her.
Noch etwas unentschlossen fragte ich sie wer sie denn sei und sie hauchte es aus ihrem schönen Mund heraus, ich bin die Lydia, die Herrin dieses Anwesen.
Zögernd trat ich näher zu ihr und plötzlich stockte mir der Atem, denn von ihr ging ein wunderbarer Duft aus der mich ungemein betörte aber auch meine Gedanken lähmte, ich war einfach wie paralysiert.
Ja und ihr Lächeln war wie der Hauch der wahren Liebe, ich hatte mich Kopf über in sie verliebt, und sie wusste dies für sich zu nutzen um mich in ihr Haus zu locken.
Eigentlich wollte ich ja nicht, nur ich konnte mich gegen diese mystische Kraft die von ihr ausging nicht erwehren.
So nahm ich ihre ausgestreckte Hand und ging mit ihr in dieses Haus, das schon von außen sich seltsam anmutete, denn es war von Pflanzen fast ganz umschlungen.
Ich traute meinen Augen nicht, im Haus sah alles aus als wohne Lydia darin, es war sauber und an der Decke hingen Kronleuchter mit brennenden Kerzen, ja und zu allem Überfluss sah ich eine gedeckte Tafel mit edlen Speisen die wunderbar dufteten.
An einem der Wände hing ein Kalender der mir den Atem stocken lies, denn laut diesem hatten wir den 13. Juli 1013!
Lydia bemerkte dies und hauchte mir ins Ohr, Liebster, Du hast richtig gesehen, wir haben das Jahr 1013, das Jahr der Jahre wie Du noch erfahren wirst.
Endlich erkannte ich was Sache war, ich wurde von Lydia in das Haus gelockt um ihr Geliebter zu sein, aus welchem Grund auch immer.
So bei mir dachte ich, eigentlich sieht sie ja ganz süß und lecker aus, ich könnte mich ja mal mit ihr auf ein Abenteuer einlassen, nur gleichzeitig spürte ich in mir dass ich mich in große Gefahr begeben würde wenn ich schwach werden würde.
Sie nahm mich in ihre Arme und küsste mich auf meinen Mund, ein Kuss den ich so noch nie erlebt habe, einfach köstlich!
Sie hauchte mir zu, nun gehen wir zur Tafel um zu speisen, und danach mein Geliebter führe ich Dich in mein Schlafgemach, und dort werden wir uns lieben bis die Sonne untergeht, und wieder aufgeht.
Ach sagte ich zu ihr, eigentlich habe ich garkeinen Hunger, und außerdem muss ich doch meine Arbeit verrichten, denn die Bilder würde ich für einen Bildband brauchen den ich herausbringen möchte.
Ich wollte schon gehen, da nahm sie mich etwas fester in ihre Arme und meinte störrisch, hier geblieben mein Liebster, erst essen wir was Leckeres und dann geht es ab in die Heia, keine Widerrede also meinte sie mit einen herrischen Blick.
Widerwillig beugte ich mir ihr und setzte mich an die Tafel und tat was sie von mir verlangte, ich stopfte mir den Magen voll.
Aber eines muss ich doch sagen, das Essen war vorzüglich und mundete mir, und der Wein den es dazu gab war nicht von schlechten Eltern, denn schon nach dem ersten Glas merkte ich in meinem Kopf dass es kräftig zur Sache ging.
Nach diesem üppigen Mal sagte sie zu mir, und nun gehen wir in mein Schlafgemach und machen Liebe, denn ich brauche Nachkommen die das Haus weiterführen wenn ich zu etwas Höherem berufen werde vom Gott der mystischen Welt.
Ich dachte mir so bei mir die hat sie doch nicht alle, da hatte sie mich auch schon in ihrem Schlafgemach gezogen und begann ganz stürmisch mich zu entkleiden.
Und was danach folgte spottet jeglicher Beschreibung, es war das Beste vom Besten was ich mit ihr erleben durfte, einfach außerirdisch und himmlisch gut war es mit ihr, und als ich erschöpft so da lag meinte sie schelmisch, ach liebster ich muss schnell auf meine Veranda, denn da steht mein Mann und wartet auf sein Fresserchen.
Ich glaubte im falschen Film zu sein, sie hatte einen Mann und trieb es mit mir, und sie war dabei noch so munter und fröhlich, und sang ein seltsames Lied das ich noch nie gehört hatte in meinem Leben.
Ich ging ans Fenster und sah aber nur einen Steinlöwen auf einem Sockel stehen, mit der rechten Pranke eine Kugel festhaltend.
Lydia lächelte mich verliebt an und meinte, siehe dies ist mein Mann, er wurde zu Stein weil er sich mit meiner Schwester Lucrezia eingelassen hatte, und dies wird in unserem Land mit der Versteinerung bestraft.
Also mein Liebster meinte sie sarkastisch, solltest Du mit meiner zweiten Schwester Evelyn etwas anfangen ereilt dich das gleiche, versprochen!
Dabei lachte sie derart sarkastisch dass es mir ganz schlecht wurde, denn es war ein Lachen wie ich es noch nie gehört hatte in meinem Leben.
Da stand plötzlich eine junge Dame auf der Veranda und meinte schnippisch, ich bin die Evelyn, die Schwester von Lydia, und ich möchte mit dir auch Liebe machen, denn ich habe seit langer Zeit keine Liebe mehr gemacht, als lass es uns tun hauchte sie mir in mein linkes Ohr, aber ich sagte zu ihr, ich möchte nicht so enden wie dieser Herr hier, und deutete auf dem steinerden Löwen.
Da lachte Evelyn und sagte zu mir, hat sie dir auch diese blöde Geschichte erzählt?
Ich nickte und meinte, ja hat sie.
Ach hör doch nicht auf sie meinte Evelyn, sie erzählt allen männlichen Besuchern unseres Hauses diese Geschichte, denn meine Schwester Lydia möchte nur für sich alleine haben.
Da hörte ich das Brüllen eines Löwen, des versteinerten Löwen vor der Veranda, und er sagte plötzlich, ich bin der Mann von Lydia, und wenn Du mit Evelyn Liebe machst dann werde ich von meinem Fluch befreit.
Lydia die unauffällig dabei stand grinste und meinte, nun mach schon mein Liebster, mach mit Evelyn Liebe damit mein Mann endlich befreit wird von seinem Dasein als versteinerter Löwe.
Also Mädels sagte ich zu ihnen, ich mach mich jetzt vom Acker, und ihr zwei sucht Euch mal einen neuen Deppen für eure Spielchen aus, ich ziehe Leine.
Da wurden beide Ladys sehr böse und schrien, was bildest Du dir denn ein wer Du bist, wir werden Dich auch versteinern wenn Du nicht das tust war wir von dir verlangen.
Ich von Panik ergriffen stürmte zum Ausgang dieses Hauses und stand dann plötzlich wieder in dem Garten vor diesem mysteriösen Hauses und packte meine Kamera ein, ergriff mein Stativ und flüchtete aus diesem Garten ohne link oder recht zu gucken.
Beide Damen riefen mir nach, vergiss nicht wieder zu kommen, denn deine Kinder möchten Dich doch so gerne kennenlernen, dabei lachten sie wieder so komisch.
Ich dachte bei mir, ach redet doch was ihr wollt, ich mache um dieses Haus in der Zukunft einen großen Bogen!
Tja lieber Leser dieser kleinen Geschichte, und seit diesem meinem Erlebnis erzählte man sich, das in diesem Haus in dem keiner wohnt man jeden Morgen Kindergeschrei höre, aber keine zu Gesicht bekäme, als seien da Geister am Werke.
Als ich mal mehr zufällig an diesem Haus vorbei kam, hörte ich die Stimme von Lydia die mir zurief, komm doch mein Liebster und bewundere deine Kinder.
Ja und ich hörte auch dieses Kindergeschrei, und sie riefen, hallo Papa komm doch zu uns, wir vermissen Dich doch so sehr.
Ich aber ging weiter, denn ich wusste, es war alles nur eine mystische Begegnung der besonderen Art.

In meinen Träumen sah ich dann aber diese Kinder, es waren zwei Mädchen und zwei Jungs, und sie hatten eine verblüffende Ähnlichkeit mit mir, hatte ich das alles nur geträumt oder tatsächlich erlebt?
Diese Frage werde ich wohl nie beantwortet bekommen, denn ich gehe extra nichtmehr an diesem Haus vorbei in dem am Morgen Kinder zu hören sind.


Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, ich müsste doch zu diesem Haus wo diese Kinder sind, und Lydia die Mutter dieser Kinder, die von mir sein sollen.


© Franz Andreas Jüttner


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