12 Stunden vor dem Untergang:
Florian wachte vor dem Buch auf. Die letzte Seite war offen. Auf dieser Seite war kein Bild. Dort stand nur „Fortsetzung folgt“. Florian saß nur so da. Ganz alleine in einem Hotel in Mallorca. Er wusste nicht, was er tun sollte. Und er wusste nicht, wo sich das Buch befinden könnte. Da hatte er eine Idee. Vielleicht ist das zweite Buch da, wo seine Mutter das erste gekauft hatte. Aber wie sollte er wieder nach Deutschland kommen? Er hatte eine Idee. So schnell er konnte, rannte er aus dem Hotel in ein Taxi. Der sollte ihn in einen Flughafen fahren. Angekommen rannte er hinaus ohne zu zahlen. Florian hatte ja auch kein Geld dabei. Deshalb konnte er ja auch normalerweise nicht in das Flugzeug. Aber Florian hatte schon eine Idee. In fünf Minuten sollte ein Flug in seine Heimatstadt nach Berlin gehen. Einige Passa-giere stiegen schon ein. Einer stellte seine Tasche ab und kaufte sich ein Ticket. In der Zwischenzeit räumte Florian alles in der Tasche
aus und schmiss es in den Mülleimer neben der Tasche. Dann stieg er ein und machte den Reißverschluss zu. Schon kurz danach wurde die Tasche angehoben und in den Lagerraum geschoben. Der Flug dauerte eineinhalb Stunden.
10 Stunden vor dem Untergang:
Kilian wachte auf. Alles war weiß. Hinter ihm sah er die Hütte von Manfred. „Manfred!“, rief Kilian, „ Manfred, bist du da?“ Keine Antwort. Plötzlich fühlte er eine Hand an seiner Schulter. Blitzschnell sah er sich um. Vor ihm stand Manfred. „Wo sind wir hier?“, fragte Kilian ihn. Manfred wusste es selbst nicht. Die beiden gingen in die Hütte. Alles stand noch an seinen alten Platz. Kilian fand eine kleine Lichtkugel im Wohnzimmer. „Hey, Manfred, schau mal!“ Plötzlich fiel die Lichtkugel hin und zerschmetterte in tausenden Scherben. Ein greller Lichtstrahl blendete den beiden ins Gesicht.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]