Prolog

Es war vorbei. Alles war vorbei. Laurie kroch an Gabriel heran. Er atmete schwer und war blutverschmiert. Sein ganzer Arm war von einer Art schwarzen Flammen umgeben.
?Wo sind die anderen??, hauchte Laurie.
?Gaia und Lyan sind in der Kampfarena?, sagte er heiser. ?Es hat sich alles geändert.?
?Was soll das bedeuten??, fragte Laurie.
?Ich kann es dir nicht sagen?, meinte Gabriel trocken. ?Weil ich es nicht weiß.?
?Was ist nur geschehen? Was ist mit Gaia passiert? Sie ist nicht mehr sie. Sie ist besessen. Aber es ist zu spät.?
?Noch ist nichts verloren?, sagte Gabriel und lachte schwach.
?Ungesunder Optimismus.? Laurie strich sacht über seine Wange. Die Tränen liefen ihr das Gesicht herab.
?Du wirst an dieser Welt nichts mehr ändern können. Aber glaub mir, ich werde dich wieder lebendig machen, Gabriel?, versprach Laurie weinend.
?Ich wollte dein Held sein. Es tut mir so leid. Es tut mir alles so leid. Ich muss gehen und es tut mir leid. Ich weiß, dass ich dir den Weg erschwere, aber ich kann nicht zurück. Weil wir nur nach vorne gehen können ??
?Wie die Bauern im Schach. Uns bleibt nur dieser Weg und wenn wir von ihm abkommen finden wir nicht mehr nach vorne?, vollendete Laurie den Satz.
Gabriel griff an seine silberne Kette an seinem Hals. Er riss sie von seinem Hals. Der Smaragd glänzte matt und war verschmutzt von trockenem Blut.
?Behalte sie?, sagte Gabriel und drückte die Kette fest an Lauries Brust. Sie nahm sie ab und schluchzte auf.
?Ich kann das nicht ??
?Nimm sie und versuche mich zu vergessen. Wenn du dich aufhalten lässt, dann fährt der Zug ohne dich in die wundervolle Unendlichkeit und du bist alleine auf dieser Welt und kein Sonnenstahl dringt mehr zu dir. Ich lasse nicht zu, dass du diesen Zug verpasst?, hustete Gabriel beschwerlich. ?Der Weg ist weit und kein Gedanke soll mehr mir gelten.?
?Es gibt Dinge, die kann man nicht mehr ändern?, heulte Laurie auf. Ihr Herz schrie und blutete.
?Jetzt geh bitte?, bat Gabriel. ?Traurige Abschiede waren noch nie mein Ding.?
?Nein. Ich bleibe?, sagte Laurie. ?Ich bleibe bis zum Ende.?
?Das Ende ist bereits über uns gekommen.?
?Nein, Gabriel. Du wirst gleich die Augen schließen und einschlafen. Und wenn du aufwachst, dann wirst du Gaia sehen. Du wirst Gaia sehen und eines Tages auch mich. Und ich werde weinen, weil ich so glücklich bin. Weil du mir erst die Augen geöffnet hast.
Gabriel?, ächzte Laurie.
?Ich fühle dich?, sagte Gabriel und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
?Ich fühle dich?, wiederholte Laurie mit zitternder Stimme.
?Lächele noch einmal?, wünschte er sich kraftlos und schloss die Augen. ?Dann bin auch ich glücklich.?
Unglücklich schüttelte Laurie den Kopf.
?Der Himmel über dir ist grau. Du versuchst zu Atmen, aber die Luft ist stickig. Du versuchst etwas zu sehen, aber es ist dunkel. Du versuchst die Leute zu schützen, aber sie haben den Kampf schon längst verloren. Es gibt in dieser Welt nichts, das dich hält. Du musst versuchen alleine durchzuhalten, auf dem Boden zu bleiben, wenn der Wind kommt. Es gibt keine andere Möglichkeit. Du willst helfen, aber es ist hoffnungslos. Jeder, der sich von Regenwolken blenden lässt und aufgibt, wird es nicht schaffen. Er wird uns nicht retten können. Aber hinter den Wolken verbirgt sich die Sonne. Sie ist immer da. Du siehst die Sonne zwar manchmal nicht, aber sie verschwindet ja nicht komplett. Sie bleibt. Geh deinen Weg und lass dich nie aufhalten. Und er hat versucht über dich zu wachen, aber er hat versagt. Es gibt keinen, der wieder das alte Leben in die Welt hauchen kann, wenn nicht wir. Denn in diesen Zeiten lohnt es sich zu kämpfen. Wir haben genug zerstört. Jetzt müssen wir um das kämpfen, das übrig geblieben ist. Du darfst nicht aufgeben, wenn es nur ein Sturm ist, der an dir vorbeizieht. Denn jeder Sturm, hat ein irgendwann Ende.
Sag Gaia, dass ich ??, dann verstummte Gabriel.


© Da


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Beschreibung des Autors zu "My Lost World"

Gabriel ist der reiche Neffe von einem der reichsten Männer der Welt. Sein Leben vierlief bisher immer nach Schema F. Bis eines Tages die rechte Hand des Feindes auftaucht, die hübsche Gaia. Sie führt ihn in eine seltsame, unbewohnte Welt, in der Seth, der Bösewicht des Buches, etwas sucht. Gaia soll ihm dabei hilfreich sein. Außerdem muss sie Gabriel töten. Als sie dies nicht übers Herz bringt, beginnt ein Kapf gegen die Zeit.




Kommentare zu "My Lost World"

Re: My Lost World

Autor: Kisa   Datum: 14.10.2010 17:28 Uhr

Kommentar: Die Story ist gut... kannst mich ja vieleicht mal per E-Mail kontaktieren.
Gruß
KiSa

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