Percy Toastson und die Göttliche Frühstückskrise

© Jennifer Kall

Vorwort
Percy Toastson und die Göttliche Frühstückskrise ist eine absurde Reise durch die Welt der griechischen Mythologie – oder zumindest einer sehr kulinarischen Version davon. Wenn du dachtest, Götter und Helden seien ernst und majestätisch, mach dich bereit für eine Geschichte voller Toast, Chaos und der unerklärlichen Macht von Ahornsirup. Begleite Percy, einen sehr widerwilligen Halbgott, der herausfinden muss, wie man einen Weltuntergang verhindert, der von zu trockenem Müsli und fehlendem Orangensaft ausgelöst wird.

Prolog
Wenn du denkst, dein Leben ist kompliziert, dann hast du noch nie versucht, als Sohn eines Frühstücksgottes zu überleben. Mein Name ist Percy Toastson, und bevor du fragst: Ja, ich werde regelmäßig von streitenden Göttern attackiert, deren Waffe der Wahl Eier in verschiedenen Aggregatzuständen sind. Aber das ist nicht einmal das Schlimmste. Nein, das Schlimmste ist, dass ich noch nie einen anständigen Pfannkuchen essen konnte, ohne dass jemand versucht hat, mich umzubringen.

Es begann alles an einem Dienstag – was irgendwie Sinn ergibt, weil Dienstage einfach nichts Gutes bringen. Ich hatte gerade meinen Schulrucksack gepackt (der zur Hälfte aus altem Brot bestand, weil ich vergessen hatte, meine Hausaufgaben zu machen), als plötzlich ein Blitzeinschlag die ganze Küche in Rauch hüllte. Meine Mutter schrie: "Percy, du hast den Toaster wieder überladen!"

Nur dass es diesmal nicht der Toaster war. Es war ein Bote des Gottes Crunchios, und der sah ziemlich sauer aus.

1. Ein Schaf in Ritterrüstung
Es war ein normaler Tag. Normal für mich bedeutet: Leute starren mich an, weil meine Haare immer so aussehen, als hätte ich sie in einer Steckdose getrocknet. Ich saß im Matheunterricht und versuchte herauszufinden, ob ich lieber ein Fenster zerbrechen oder meine Hausaufgabe abgeben sollte. Bevor ich mich entscheiden konnte, hörte ich es: ein lautes "MÄÄH!", gefolgt von einem donnernden Geräusch.

Die Tür zum Klassenzimmer flog auf, und ein Schaf in glänzender Ritterrüstung trat ein.

"Percy Toastson!", blökte es. "Ich bin Sir Blökius, Bote des Gottes Crunchios! Deine Zeit ist gekommen!"

Die ganze Klasse starrte mich an. Mein Lehrer, Mr. Donuthagen, rieb sich nur müde die Schläfen. "Ich wusste, dass das irgendwann passiert. Percy, nimm dein Schaf und geh raus."

"Darf ich fragen, was hier passiert?", murmelte ich, während Sir Blökius mich am Ärmel aus dem Raum zerrte.

"Du bist auserwählt, Percy!", erklärte das Schaf, während es mit seinen winzigen Hufen auf die Fliesen klapperte. "Die Frühstückswelt ist in Gefahr! Jemand hat den goldenen Ahornsirup gestohlen, und ohne ihn wird das Gleichgewicht zwischen süß und herzhaft zusammenbrechen!"

Ich starrte ihn an. "Das klingt... lächerlich."

Sir Blökius blökte beleidigt. "Nicht lächerlicher als deine Frisur."

Ich hatte keine Ahnung, dass das der Beginn einer Reise war, bei der ich Monster bekämpfen, die Welt retten und eine Menge verbrannten Toast hinterlassen würde.

2. Das Camp Omlettius
Nachdem ich mehr oder weniger von einem sprechenden Schaf entführt worden war, fand ich mich auf einer schaukelnden, viel zu kleinen Kutsche wieder, die von einem sehr genervten Pony gezogen wurde. Sir Blökius saß neben mir und plapperte ununterbrochen darüber, wie wichtig das Gleichgewicht der Frühstückswelt sei.

„Ohne den goldenen Ahornsirup, Percy, wird Chaos ausbrechen! Die Götter des Mittag- und Abendessens werden die Frühstücksgötter stürzen. Und niemand will einen Krieg zwischen Tzatziki und Butter erleben!“

Ich wollte fragen, ob das überhaupt einen Sinn ergab, aber dann bog die Kutsche um eine Ecke, und vor mir lag ein seltsames Lager. Es sah aus wie eine Mischung aus einem Freizeitpark und einem besonders chaotischen Frühstücksbuffet. Überall rannten Leute herum, die aussahen, als hätten sie ihre Klamotten im Küchenschrank gefunden: einer trug eine Rüstung aus Pfannen, ein anderer einen Helm aus Spiegelei.

„Willkommen im Camp Omelettius!“, rief Sir Blökius und hüpfte aus der Kutsche.

Ich kletterte etwas weniger elegant hinterher. Sofort kam eine Gruppe Kinder auf mich zugerannt. „Neuer Rekrut?“, fragte eines von ihnen, ein Mädchen mit blonden Haaren, das einen Löffel wie ein Schwert schwang.

„Ähm... vielleicht?“, antwortete ich.

„Annabeth Schmalz“, sagte sie, reichte mir die Hand und musterte mich skeptisch. „Tochter der Göttin der Butter. Und du bist...?“

„Percy Toastson“, murmelte ich.

„Ha! Ich wusste es! Du bist ein Sohn von Crunchios, dem Gott des Frühstücks! Du siehst aus wie jemand, der seine Cornflakes nicht unter Kontrolle hat.“

Ich wollte widersprechen, aber Sir Blökius fiel mir ins Wort. „Er ist hier, um die Prophezeiung zu erfüllen! Percy wird den goldenen Sirup zurückbringen und die Welt retten!“

„Prophezeiung?“, fragte ich nervös.

Annabeth verdrehte die Augen. „Es gibt immer eine Prophezeiung. Komm mit, ich zeig dir dein Zelt. Und zieh etwas Besseres an – diese Hose schreit 'ungesundes Müsli'.“

3. Ein Problem aus Butter und Chaos
Das Zelt, das mir zugewiesen wurde, sah aus, als hätte jemand einen Toaster explodieren lassen. Überall waren Krümel und seltsame alte Frühstückspakete, die offensichtlich niemand aufräumen wollte.

„Das ist dein Bereich“, sagte Annabeth. „Nicht anfassen, was glänzt – das gehört den Kindern von Nutella. Die werden aggressiv.“

Ich hatte kaum Zeit, meine Sachen abzulegen (nicht, dass ich viel hatte), als ein lauter Gong erklang. „Zeit für die Willkommenszeremonie!“, rief Annabeth. „Los, bevor Grover wieder alles aufisst!“

„Wer ist Grover?“, fragte ich, während ich hinter ihr herlief.

„Ein Satyr. Und ein Pancake-Liebhaber. Aber mach dir keine Sorgen – der ist harmlos, solange du keine Sirupreste bei dir hast.“

Die Willkommenszeremonie fand in einem großen Speisesaal statt, der aussah wie ein riesiger Frühstückstisch. Über uns schwebten seltsame Banner, die die verschiedenen Gottheiten repräsentierten: Zeus, der Gott der Rühreier; Hera, die Göttin der Waffeln; und natürlich Crunchios, der mit einem goldenen Löffel triumphierend auf einem Haufen Müsli stand.

„Seht, das ist Percy!“, verkündete Sir Blökius feierlich. „Er wird uns retten!“

Die Menge starrte mich an. Ein Junge in der Ecke – der aussah, als hätte er eine ganze Packung Sirup verschüttet – begann zu lachen.

„Du?“, rief er. „Du siehst aus, als könntest du nicht mal ein Spiegelei wenden, ohne es zu verbrennen!“

„Ruhe!“, rief Sir Blökius, aber es war zu spät. Die Menge lachte. Ich wollte mich im Boden verkriechen, aber Annabeth schlug mir auf den Rücken.

„Mach dir nichts draus“, sagte sie. „Die meisten Helden fangen so an. Warte einfach, bis du das erste Monster besiegst. Dann nehmen sie dich ernst.“

„Monster?“, fragte ich.

„Ja, das ist dein erster Auftrag. Morgen geht's los“, sagte sie mit einem Grinsen. „Aber jetzt essen wir erst mal. Pass auf, dass du genug Butter nimmst – sie ist magisch.“

4. Ein Auftrag mit extra Käse
Am nächsten Morgen wurde ich von einem lauten „MÄÄH!“ geweckt. Sir Blökius stand in meinem Zelt und schüttelte mich mit seinen kleinen Hufen. „Aufstehen, Held! Es ist Zeit für deine erste Quest!“

„Kann ich nicht erst frühstücken?“, murmelte ich und versuchte, mich wieder in meine Decke zu wickeln.

„Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages!“, rief das Schaf empört. „Aber wir haben keine Zeit für Pfannkuchen. Der Feind schläft nicht!“

Widerwillig zog ich mich an – oder besser gesagt, ich versuchte es. Meine „Heldenausrüstung“ bestand aus einer Schürze mit dem Aufdruck „Koch der Götter“ und einem Schild, das aussah wie ein riesiger Pfannendeckel.

„Das ist alles?“, fragte ich Annabeth, die mit Grover auf mich wartete.

„Das reicht völlig“, sagte sie. „Du bist schließlich noch ein Anfänger. Wenn du die Quest überlebst, bekommst du vielleicht eine magische Gabel oder sowas.“

„Sehr ermutigend“, murmelte ich.

Unsere Aufgabe war es, eine besonders gemeine Chimäre aufzuspüren, die irgendwo in der Nähe ein Lagerhaus voller Käse gestohlen hatte. Laut Sir Blökius handelte es sich um einen hybriden Frühstücksgegner: zur Hälfte Ziege, zur Hälfte Toaster und vollständig verrückt.

„Warum stiehlt jemand Käse?“, fragte ich, während wir den Pfad entlanggingen.

„Du würdest überrascht sein, was die Frühstücksgötter für wertvoll halten“, antwortete Grover, der an einem Croissant kaute. „Käse ist eine der Säulen des Brunch-Systems.“

Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete, aber ich beschloss, nicht weiter nachzufragen.

- Das erste Monster -

Wir fanden die Chimäre in einer alten, verlassenen Fabrik. Das Ding war ein absoluter Albtraum. Sein Kopf war der eines Ziegenbocks, aus dem Mund spuckte es glühend heiße Toastscheiben, und sein Körper bestand tatsächlich aus einem Toaster, der ununterbrochen brodelte.

„Da ist sie“, flüsterte Annabeth. „Das wird einfach. Grover lenkt sie ab, und Percy wirft den Käse zurück ins Lager.“

„Moment, was mache ich?“, fragte ich panisch.

„Du bist der Held, Percy. Dein Job ist es, den Tag zu retten.“

„Mit einem Pfannendeckel?!“

Doch bevor ich weiter protestieren konnte, sprang Grover mutig vor und begann, die Chimäre mit einem halben Baguette zu bewerfen. Das Monster schnaubte wütend und spie eine Toastscheibe direkt auf ihn.

„Jetzt, Percy!“, rief Annabeth.

Ich rannte los, stolperte über einen Eimer und landete direkt vor dem Lagerhaus. Die Chimäre drehte sich zu mir um, und ich wusste: Wenn ich nichts tat, würde ich demnächst selbst zum Frühstück.

„Okay, Percy, denk nach...“, murmelte ich.

In einem Anfall von Panik griff ich nach dem einzigen Gegenstand, der mir einfiel: einem riesigen Käselaib, der vor der Tür lag. Mit all meiner Kraft warf ich ihn dem Monster direkt ins Maul.

Ein gellender Schrei ertönte, als die Chimäre versuchte, den Käse auszuspucken, aber es war zu spät. Der schmelzende Käse verstopfte den Toasterkörper, und das Monster explodierte in einer Wolke aus Rauch und verbranntem Toast.

„Du hast es geschafft!“, rief Annabeth, als sie und Grover zu mir rannten.

„Ich habe es geschafft?“, keuchte ich und starrte auf den Haufen Krümel, der übrig geblieben war. „Ich wollte nur überleben!“

„Das reicht für den Anfang“, sagte Annabeth mit einem Lächeln. „Herzlichen Glückwunsch, Percy – du hast dein erstes Monster besiegt.“

- Zurück im Camp -

Als wir ins Camp zurückkehrten, wurde ich gefeiert wie ein Held. Die anderen Halbgötter begrüßten mich mit Jubel und Applaus, und sogar Sir Blökius schien beeindruckt.

„Du hast das gut gemacht, Percy“, sagte er. „Ich wusste, dass du das Zeug dazu hast!“

„Ich weiß nicht, ob ich das so sehe“, murmelte ich.

Doch Annabeth schlug mir auf die Schulter. „Gewöhn dich dran. Das war nur der Anfang. Wenn du den goldenen Sirup finden willst, wird es noch viel verrückter.“

„Verrückter als ein Monster-Toaster?“, fragte ich skeptisch.

„Oh, du hast keine Ahnung.“

5. Die Prophezeiung der Frühstücksgötter
Nach meinem „grandiosen“ Sieg über die Chimäre-Toaster-Ziege (oder wie auch immer man das Monster nennen wollte) war ich bereit, mich einfach für den Rest der Woche auszuruhen. Leider hatten die Frühstücksgötter andere Pläne.

Ich saß gerade im Speisesaal und versuchte, eine Schüssel Müsli zu genießen, als Sir Blökius hereingestolpert kam, so hektisch, dass ihm sein kleiner Helm verrutschte.

„Percy!“, rief er und schnaufte. „Die Hohe Prophezeiung wurde verkündet! Du musst sofort zum Tempel der Eier!“

„Der was?“, fragte ich, während Annabeth und Grover zu mir kamen.

„Der Tempel der Eier“, erklärte Annabeth. „Er ist das Heiligtum der Frühstücksgötter, wo die wichtigsten Prophezeiungen verkündet werden. Die Tatsache, dass du gerufen wirst, bedeutet, dass du offiziell in den großen Plan der Götter verwickelt bist.“

„Oh toll“, murmelte ich. „Das klingt absolut nicht wie etwas, das mein Leben noch komplizierter machen könnte.“

- Der Tempel der Eier -

Der Tempel der Eier lag auf einem Hügel, der aussah wie ein riesiger Eierkarton. Die Wände des Tempels schimmerten in einem perlmuttartigen Gelb, und überall waren Statuen von Hühnern, die triumphierend Eier hielten.

„Das hier ist einfach nur seltsam“, murmelte ich, als wir durch die Eingangshalle gingen.

Im Inneren wartete bereits eine beeindruckende Gestalt: ein riesiges, flauschiges Huhn mit einer goldenen Krone auf dem Kopf. „Seid gegrüßt!“, krähte es mit einer Stimme, die überraschend majestätisch war. „Ich bin Ei-Apollo, der Hüter der Frühstücksprophezeiungen!“

„Ist das euer Ernst?“, flüsterte ich Annabeth zu, aber sie gab mir nur einen warnenden Blick.

Ei-Apollo hob einen Flügel und deutete auf eine goldene Schriftrolle, die in der Luft schwebte. „Die Prophezeiung lautet wie folgt:“

Das Huhn räusperte sich und begann zu rezitieren:

> „Der Held des Toastes, durch Butter gelenkt,
Soll reisen, wo Ahornsirup brennt.
Im Schatten von Speck und im Reich des Kaffees,
Findet er den Schatz, sonst endet’s graffé.“

„Graffé?“, fragte ich irritiert. „Ist das ein Wort?“

„Das ist göttlicher Jargon“, sagte Ei-Apollo feierlich. „Du musst dich auf den Weg machen, Percy Toastson. Der goldene Ahornsirup liegt irgendwo im Reich des Kaffees verborgen. Aber sei gewarnt: Dunkle Mächte lauern!“

„Dunkle Mächte?“, fragte Grover nervös.

„Ja“, sagte Annabeth trocken. „Das bedeutet wahrscheinlich Monster – oder schlimmer, ungesüßter Kaffee.“

6. Das Reich des Kaffees
Am nächsten Morgen standen wir an der Grenze zum Reich des Kaffees. Es war ein düsterer Ort, wo der Himmel immer grau war und alles nach Koffein roch. Der Boden war mit Kaffeebohnen bedeckt, und gelegentlich hörte man das Zischen von Dampfmaschinen, die irgendwo in der Ferne arbeiteten.

„Ich mag keinen Kaffee“, sagte ich, während wir einen schmalen Pfad entlanggingen.

„Niemand mag diesen Kaffee“, sagte Annabeth. „Das hier ist das Reich des bittersten Espressos, beherrscht von Latteena, der Göttin der Wachheit.“

„Ist sie nett?“, fragte ich hoffnungsvoll.

„Nicht wirklich. Sie hält alles für schwach, was mehr als einen Tropfen Milch im Kaffee hat“, erklärte Annabeth.

Wir hatten kaum fünf Minuten im Reich des Kaffees verbracht, als plötzlich ein tiefes Grollen durch die Luft hallte. Vor uns tauchte eine riesige Gestalt auf: ein Monstrum, halb Mensch, halb Kaffeetasse, aus der endlos heißer Espresso schwappte.

„Ein Espresson!“ keuchte Grover.

„Ein was?!“, rief ich, während das Monster auf uns zukam.

„Das ist eine Kreatur, die alle niedermäht, die schwachen Kaffee bevorzugen“, erklärte Annabeth schnell. „Wir müssen sie aufhalten, bevor sie uns mit bitterem Espresso ertränkt!“

7. Die bittere Wahrheit
Der Espresson war ein absoluter Albtraum. Sein Oberkörper bestand aus einer riesigen, dampfenden Kaffeetasse, die unablässig heißen Espresso versprühte. Sein Gesicht war gequält vor Zorn, und seine Arme – Löffel aus purem Stahl – schlugen drohend auf den Boden.

„Okay, hat jemand einen Plan?“, fragte ich, während das Monster ein bedrohliches Gurgeln von sich gab.

„Wir könnten wegrennen?“, schlug Grover vor.

„Das ist kein Plan!“, rief Annabeth. „Percy, du bist der Held – denk dir was aus!“

Das war nicht hilfreich. Ich sah mich hektisch um und suchte nach irgendetwas, das ich gegen den Espresson einsetzen konnte. Doch alles, was ich hatte, war mein Pfannendeckel und – Moment mal – das kleine Tütchen Zucker, das ich in meiner Tasche hatte.

„Ich habe eine Idee!“, rief ich. „Ich brauche Ablenkung!“

„Grover!“, befahl Annabeth sofort. „Mach dich nützlich!“

Grover stöhnte, griff jedoch in seinen Rucksack und zog ein Croissant heraus, das er dem Monster entgegenschleuderte. „Hier, du schreckliche Kaffeetasse! Probier mal was anderes als bitteren Kaffee!“

Der Espresson brüllte vor Zorn und warf sich auf das Croissant, während heißer Espresso aus ihm herausschoss. Ich nutzte die Gelegenheit, rannte vor und warf mein Tütchen Zucker direkt in die dampfende Öffnung seines „Kopfes“.

Ein lauter Zischen ertönte, gefolgt von einem unheimlichen Knacken. Das Monster begann, sich zu winden, und plötzlich explodierte es in einer gewaltigen Wolke aus Kaffeedampf und – seltsamerweise – kleinen Schokoladensplittern.

„Was... war das?“, fragte Annabeth, während wir hustend im Nebel standen.

„Ich habe ihn gesüßt“, erklärte ich grinsend. „Er konnte die Süße nicht ertragen.“

Grover starrte mich an. „Du hast ein Monster mit Zucker besiegt?“

„Ich habe improvisiert“, sagte ich achselzuckend.

- Ein unerwarteter Hinweis -

Nach der Explosion blieb nichts von dem Espresson übrig – außer einer kleinen, dampfenden Kaffeebohne, die in der Mitte des Pfades lag. Annabeth hob sie auf und betrachtete sie genau.

„Das ist eine Nachricht von Latteena“, sagte sie schließlich. „Sie weiß, dass wir hier sind.“

„Und was bedeutet das?“, fragte ich.

„Es bedeutet, dass sie uns erwartet“, erklärte Annabeth. „Und wenn wir den goldenen Sirup finden wollen, müssen wir uns ihr stellen.“

Grover stöhnte. „Ich wusste, dass das hier schlimmer wird.“

„Wir müssen weitermachen“, sagte Annabeth entschlossen. „Das Reich des Kaffees ist riesig, und wir haben keine Zeit zu verlieren. Percy, bist du bereit?“

Ich sah sie an, immer noch unsicher, wie ich in all das hineingeraten war. Aber ich wusste eines: Ich hatte keine Wahl.

„Bereit genug“, sagte ich schließlich und folgte ihr den Pfad entlang.

8. Die Göttin des Kaffees
Nach Stunden des Marschierens – und einem seltsamen Zwischenfall mit einem Teich aus aufgebrühtem Latte – standen wir endlich vor Latteenas Palast. Er war riesig, aus schwarzem Marmor gebaut und geformt wie eine gigantische Espressomaschine. Dampf stieg aus Schornsteinen auf, und der Geruch von übermäßig starkem Kaffee lag in der Luft.

„Das ist es also“, murmelte ich. „Der Ort, an dem ich sterbe.“

„Sei nicht so dramatisch“, sagte Annabeth, obwohl sie selbst nicht sonderlich optimistisch klang.

„Latteena ist mächtig, aber sie ist auch fair“, fügte Grover hinzu. „Wenn wir sie überzeugen können, dass wir das Frühstück retten müssen, wird sie uns helfen.“

„Oder uns in Cappuccinos verwandeln“, sagte ich.

Trotz meiner Zweifel gingen wir hinein. Der Thronsaal war dunkel und von seltsamen, zischenden Geräuschen erfüllt. In der Mitte saß Latteena auf einem Thron aus dampfenden Kaffeetassen. Sie war groß, hatte eine Hautfarbe, die an cremigen Kaffee erinnerte, und trug ein Gewand, das wie ein schäumender Milchlöffel aussah. Ihre Augen funkelten wie frisch gebrühter Espresso.

„Wer wagt es, in mein Reich einzudringen?“, fragte sie mit einer Stimme, die sowohl samtig als auch bedrohlich war.

„Ich bin Percy Toastson, Sohn von Crunchios“, sagte ich, obwohl ich mich selbst überraschte, wie standhaft meine Stimme klang. „Wir sind hier, um den goldenen Sirup zu finden.“

Latteena beugte sich vor, und ich fühlte mich, als würde ich gleich in einem Strudel aus Koffein verschwinden. „Den goldenen Sirup?“, wiederholte sie. „Ihr wagt es, nach dem Schatz zu suchen, der das Frühstücksreich zusammenhält? Wisst ihr nicht, dass das Gleichgewicht der Mahlzeiten ohnehin am Rande des Zusammenbruchs steht?“

„Genau deshalb sind wir hier!“, sagte Annabeth. „Der Sirup wurde gestohlen, und ohne ihn wird es einen Krieg zwischen den Frühstücks- und Abendessensgöttern geben!“

Latteena schwieg eine lange Zeit. Schließlich erhob sie sich von ihrem Thron, und der Dampf um sie herum schien sich zu verdichten. „Ich weiß, wo der Sirup ist“, sagte sie schließlich.

- Die Enthüllung -

„Du weißt es?“, fragte ich ungläubig. „Dann warum machst du es uns so schwer?“

Latteena sah mich an, als hätte ich gerade etwas sehr Dummes gesagt. „Weil der Dieb kein einfacher Gegner ist. Es war der Specklord – der Herrscher des Brunchs!“

„Der Specklord?“, wiederholte ich. „Das klingt nicht gerade beängstigend.“

„Unterschätze ihn nicht“, sagte Latteena mit Nachdruck. „Er hat die Kraft, süß und herzhaft zu manipulieren. Und er hat den goldenen Sirup in seiner Festung aus Pfannkuchen versteckt.“

„Eine Pfannkuchen-Festung?“, fragte Grover. „Das klingt... lecker.“

„Es ist tödlich“, sagte Latteena. „Wenn ihr es dorthin schaffen wollt, müsst ihr durch die Gefilde des Marmeladen-Morasts reisen und die Croissant-Klippen überwinden.“

„Das klingt, als würde es Wochen dauern!“, rief ich.

„Ihr habt drei Tage, bevor das Frühstücksreich zusammenbricht“, sagte Latteena trocken. „Ich kann euch nur eines mitgeben: Dieses Amulett.“

Sie reichte mir ein kleines, glänzendes Objekt, das wie eine Kaffeesahnekapsel aussah.

„Was macht das?“, fragte ich skeptisch.

„Es wird euch im entscheidenden Moment helfen“, sagte sie, ohne weitere Erklärung.

„Natürlich“, murmelte ich.

- Aufbruch zur Festung -

Mit Latteenas rätselhafter Hilfe machten wir uns auf den Weg. Die Zeit war knapp, und die Aussicht, den Specklord zu besiegen, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

„Denkst du, wir schaffen das?“, fragte ich Annabeth, während wir uns durch den Marmeladen-Morast kämpften, in dem wir fast stecken blieben.

„Wir müssen“, sagte sie schlicht.

Und so begann unsere gefährlichste Etappe: die Jagd nach dem goldenen Sirup in der tödlichen Festung des Specklords.

9.Die Festung des Specklords
Nach zwei Tagen voller absurder Gefahren – wie einem Angriff durch riesige Marmeladen-Mücken und einem besonders rutschigen Zwischenfall an den Croissant-Klippen – erreichten wir die Festung des Specklords. Sie war ein Monstrum aus Pfannkuchen, Schichten auf Schichten, die zu Türmen, Brücken und Mauern gestapelt waren. Ein süßer Sirupduft hing in der Luft, aber das Ganze hatte etwas Unheimliches.

„Das sieht... seltsam lecker aus“, murmelte Grover, während er auf die glitschigen Siruptropfen starrte, die von den Wänden hinunterliefen.

„Bleib konzentriert“, warnte Annabeth. „Die ganze Festung ist eine Falle. Der Specklord wird alles tun, um uns aufzuhalten.“

„Was wissen wir über ihn?“, fragte ich.

„Er ist ein Meister der Täuschung und Kontrolle“, sagte Annabeth. „Er kann deine Gedanken manipulieren und dich glauben lassen, dass du für immer in einem Frühstück gefangen bist.“

„Also, wie besiegen wir jemanden, der buchstäblich das Frühstück selbst kontrolliert?“, fragte ich nervös.

„Wir vertrauen auf deine Instinkte, Percy“, sagte sie.

„Das klingt wie ein schrecklicher Plan“, murmelte ich.

- Ein unerwarteter Empfang -

Als wir die Tore der Festung erreichten, erwartete uns keine Armee aus Wurstsoldaten oder Croissant-Wachen, wie ich es befürchtet hatte. Stattdessen öffneten sich die Pfannkuchentore lautlos, und wir wurden hereingelassen.

„Das ist eine Falle“, flüsterte Annabeth.

„Natürlich ist es eine Falle“, antwortete ich. „Aber was sollen wir tun? Umkehren?“

Wir gingen vorsichtig hinein, wobei ich meinen Pfannendeckel-Schild fest umklammerte. Die Hallen der Festung waren mit glänzendem Speck verziert, und von den Decken hingen Kronleuchter aus kandierten Nüssen. Es war sowohl beeindruckend als auch verstörend.

Am Ende des langen Ganges wartete der Specklord selbst. Er saß auf einem Thron aus kross gebratenem Speck, den goldenen Sirup in einer Flasche neben sich. Seine Gestalt war beeindruckend: ein riesiger, muskulöser Mann, dessen Umhang aus knusprigem Speck bestand und der ein Diadem aus Spiegeleiern trug.

„Willkommen, Percy Toastson“, sagte er mit tiefer, schallender Stimme. „Ich habe auf dich gewartet.“

„Das ist... gruselig“, flüsterte Grover.

- Das Duell -

„Warum hast du den Sirup gestohlen?“, fragte ich und versuchte, nicht zu zeigen, wie nervös ich war.

„Weil das Frühstück nicht mehr so ist, wie es einmal war“, erklärte der Specklord. „Die Menschen schätzen es nicht mehr. Sie greifen zu hastigen Snacks oder überzuckerten Cerealien. Ich werde das Frühstück neu erschaffen – mit mir als Herrscher!“

„Du kannst nicht einfach entscheiden, was das beste Frühstück ist!“, rief Annabeth.

„Ich bin der Specklord! Ich entscheide, was am Morgen zählt!“

Bevor wir reagieren konnten, warf er eine riesige Speckscheibe, die wie ein Bumerang auf uns zuraste. Ich duckte mich gerade noch rechtzeitig, während Annabeth und Grover zur Seite sprangen.

„Okay, ich glaube, er meint es ernst“, sagte ich, während ich den Pfannendeckel-Schild hochhielt.

„Wir müssen ihn ablenken!“, rief Annabeth. „Percy, denk dir was aus!“

- Die Macht des Kaffees -

In meiner Panik erinnerte ich mich an das Amulett, das Latteena mir gegeben hatte. Ich zog es aus meiner Tasche – die kleine Kaffeesahnekapsel, die in meiner Hand glänzte.

„Das soll helfen?“, fragte ich laut und hielt es hoch.

Der Specklord lachte. „Was willst du damit tun? Mich mit Sahne übergießen?“

„Keine Ahnung“, sagte ich ehrlich. Aber ich hatte nichts zu verlieren. Ich warf die Kapsel in die Luft, und im nächsten Moment explodierte sie in einem wirbelnden Sturm aus dampfendem Kaffee. Der Duft war so stark, dass selbst der Specklord innehielt.

„Was ist das?!“, brüllte er und taumelte zurück.

„Das ist der Duft des perfekten Morgens!“, rief ich triumphierend, ohne wirklich zu wissen, was ich sagte.

Der Kaffee setzte sich wie ein magischer Nebel um ihn, und plötzlich begann der goldene Sirup auf seinem Thron zu leuchten. Annabeth nutzte die Gelegenheit, stürzte nach vorne und griff die Flasche.

„Wir haben ihn!“, rief sie.

- Der Specklord besiegt -

Der Specklord brach auf die Knie, überwältigt vom Kaffee. „Nein! Ohne den Sirup... werde ich... niemals... herrschen können!“

„Das war sowieso ein schrecklicher Plan“, sagte ich.

Mit dem Sirup in der Hand flohen wir aus der Festung, bevor der Specklord sich erholen konnte. Der Nebel aus Kaffee schien die Festung selbst zu schwächen, und als wir draußen waren, sahen wir, wie die Pfannkuchentürme langsam in sich zusammenfielen.

- Rückkehr ins Camp -

Als wir ins Camp Omelettius zurückkehrten, wurden wir wie Helden empfangen. Der goldene Sirup wurde sofort in den Tempel gebracht, und Crunchios selbst erschien kurz, um uns zu danken.

„Du hast das Frühstück gerettet, Percy“, sagte Annabeth, während wir auf dem Hügel standen und auf den Sonnenaufgang blickten.

„Ich glaube, ich brauche jetzt erstmal eine Pause von allem, was mit Frühstück zu tun hat“, sagte ich.

„Keine Sorge“, sagte Grover. „Das Mittagessen kommt auch bald in Schwierigkeiten.“

Ich stöhnte. Das war eindeutig erst der Anfang.


© Jennifer Kall


0 Lesern gefällt dieser Text.


Beschreibung des Autors zu "Percy Toastson und die Göttliche Frühstückskrise"

Parodie von Percy Jackson.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Percy Toastson und die Göttliche Frühstückskrise"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Percy Toastson und die Göttliche Frühstückskrise"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.