Die Hasenkinder Flitzi und Hoppeline…



Es war Ostersonntag, und die liebe Sonne war aufgewacht. Der Morgen
Tau lag auf den Gräsern und auf den vielen Blumen. Die Nachtigall sang
Ihr letztes Lied. Die ersten, fleißigen Hummeln flogen noch zitternd durch
den Weißklee. Aus der Ferne waren ganz leise die Osterglocken zu hören.
Aber was war denn das? Auf der grünen Flur waren plötzlich zwei kleine
Hasenkinder zu sehen.
Es war der Hasenjunge Flitzi und das Hasenmädchen Hoppeline. Sie
rieben sich die Augen und drehen ihre Ohren in alle Himmelsrichtungen.
Beide sollten für die Kinder Ostereier verstecken, jedoch sie waren in ihrer Lieblingshöhle eingeschlafen. Sie waren starr vor Schreck und
zitterten am ganzen Körper, wie Espenlaub. Ihre beiden gefüllten Körbe
mit den bunten Ostereiern standen noch vor der Höhle.
Flitzi und Hoppeline beratschlagten hin und her, und ihnen war nicht wohl dabei, denn wo sollten sie jetzt noch Ostereier verstecken?
Flitzi sagte zu Hoppeline: „ Die einzige Möglichkeit wäre, die Eier bei
Hochwürden Langrock und seiner Haushälterin Fräulein Wunderlich zu
verstecken. Hoppeline fand den Vorschlag gut, und sie machten sich
auf den Weg.
Der Pfarrer war sonntags immer in der Kirche, und seine Haushälterin in
der Suppenküche.
Die beiden Hasenkinder schlichen vorsichtig durch das Dorf, und sie hatten bald das Grundstück vom Müllermeister Gottlieb erreicht. Hoppeline und Flitzi zwängten sich gerade durch die Zaunlatten, als sich kläffend der Spitz Pfiffi auf sie stürzte. Mit Müh und Not konnten sie sich vor dem bösen Spitz retten. Pfiffi sprang bellend am Zaun hoch und runter. Der Spitz Pfiffi gehörte dem Müllermeister Gottlieb, er sollte
dessen Grundstück schützen.
Hoppeline begann zu schluchzen und dicke Tränen kullerten über ihr
hübsches Hasengesicht. Flitzi nahm sie in seine Arme und redete freundlich auf sie ein. Als sich Hoppeline beruhigt hatte, setzten sie ihren
Weg fort.
Das Haus vom Pfarrer Langrock stand genau hinter dem Grundstück
des Müllermeisters Gottlieb.
Flitzi öffnete die Eingandtür zum Haus, denn diese war nicht verschlossen.
Nun begann das Ostereier verstecken.
Hoppeline versteckte ihre Eier in der Kittelschürze der Haushälterin, und
in der Ofenröhre.
Flitzi versteckte seine Eier in Filzschuhen des Pfarrers, und in dessen
schwarzem Gehrock.
Als sie des Pfarrers Haus verließen, begannen die Kirchenglocken zu läuten, denn die Osterandacht war beendet. Die Kirchgänger strömten in
Massen aus der Kirche.
Jetzt hieß es für die Beiden nichts wie weg, und sie verließen das Dorf.
Am schützenden Waldrand machten sie Halt.
Flitzi umarmte Hoppeline und sie freuten sich wie Schneekönige.
Flitzi schlug vor lauter Freude einige Purzelbäume.
Die Haushälterin Fräulein Wunderlich entdeckte als Erste die Ostereier
und sie rief: „ Hochwürden, Hochwürden es gibt doch Osterhasen:“
Der Pfarrer Langrock meinte mit salbungsvoller Stimme, dann sind sie auch Gottes Geschöpfe…


© Jürgen


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