Wie die Dinge sich fügen...

© Dan Prescot

Wie die Dinge sich fügen…

Als ich in die Nebenstraße einbog, setzte zwei Fahrzeuge vor mir ein roter Van den Blinker und machte eine schöne geräumige Parklücke, für mich frei.
„Na“, dachte ich, „dir auch noch einen schönen Nachmittag und Danke auch.“
Damit besetzte ich den scheinbar einzigen freien Platz, in den völlig überfüllte Stadtviertel am Samstagmittag. Gut gelaunt und ohne Zeit-not ging ich in die Fußgängerzone, um meine Verabredung in einer halben Stunde zu treffen.
Auf den Weg zum Eiskaffee stoppte ich mal vor diesem, mal vor jenem Schaufenster, um die Auslagen zu studieren. Diverse Autofirmen stellten die neuesten Modelle zum Probesitzen aus und verteilten freizügig Luftballons und Popkorn.
„Popkorn“ dachte ich mir, „wäre jetzt gar nicht schlecht“ und schlenderte zu der netten Dame, die gerade wieder eine Tüte befüllte. Für mich, wie sich jetzt herausstellte. Mich höflich bedankend, setzte ich mich wieder in Bewegung, zu meiner Verabredung. Die örtliche Zeitung hatte, auch einen Stand aufgestellt und warb mit Probeabos und Freiexemplaren um die Gunst der Käufer.
„Zeitung,“ dachte ich, „ist gut, weil meine Verabredung manchmal recht unpünktlich war. So nahm ich also mein Probeexemplar in Empfang und ging weiter in Richtung zu meinem Treffpunkt. Einige Meter hinter einem Autohändler teilte eine Partei, die ich zwar nicht mochte, die aber einen schönen Kaffeebecher mit noch besseren Kaffee darin, großzügig an die potentiellen Wähler aus. Interessiert bat ich um das Werbegut plus Inhalt welche mir umgehend und mit freundlicher Mine ausgehändigt wurde. Sofort versuchte man mich in ein Gespräch zu zwingen. Da ich zwar noch gut in der Zeit lag aber ich weiter gemächlich schlendern wollte versprach ich intensiv über die Vorzüge dieser Partei nachzudenken und schlenderte weiter. Als der Kaffee getrunken und das Popkorn gegessen war, erreichte ich das Eiskaffee und hielt nach einem freien Platz Ausschau. Vergebens!
Etwas überrascht suchte ich noch mal alle guten Plätze. Nichts! OK, sagte ich mir, ruhig bleiben. Ich sah genauer hin. Nichts! Stop, dort hinten ein Tisch mit nur einer Dame. Die geht bestimmt gleich. Höflich fragte ich ob ich mich mit an den Tisch setzen könne bis etwas frei würde. Die Dame lächelte und deutete mir, mich zu setzen. Wie sich einige Zeit später herausstellte, war meine Verabredung verhindert.
Aus der Not eine Tugend machend, unterhielten meine nette Tischgefährtin und ich uns noch anregende eineinhalb Stunden.
Nachdem wir uns herzlich verabschiedeten, dachte ich auf den Rückweg noch angestrengt über einen Urlaub nach, der mir noch fehlen würde…


© Dan Prescot


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Wie das Leben so spielt.

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Kommentare zu "Wie die Dinge sich fügen..."

Re: Wie die Dinge sich fügen...

Autor: possum   Datum: 07.09.2020 1:55 Uhr

Kommentar: Nette Geschichte aus dem Leben,

lieben Gruß!

Re: Wie die Dinge sich fügen...

Autor: Dan Prescot   Datum: 07.09.2020 13:45 Uhr

Kommentar: Danke schön.

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