Montag
Finn grinst mich an. "Ich hab dich vermisst in den Ferien." "Wirklich?" hauche ich, dem Herzinfarkt nahe. "Ja." Finns Gesicht kommt meinem immer näher...
dididit...dididit...dididit... unsanft werde ich geweckt. Ich drücke auf meinen Wecker. Das nervtötende Geräusch hält an. Immer wieder hämmere ich auf den gelben Knopf auf meinem Wecker ein. Nichts passiert. Jetzt greife ich zu roher Gewalt. Total genervt nehme ich die Batterien aus dem Wecker. Ruhe. Endlich. Ich lasse mich wieder ins Bett sinken. Schlafen. Von Finn küssen lassen. Das ist alles was ich jetzt will. Doch ich habe nicht mit meinem Muttertier gerechnet. Breit grinsend und mit einer guten Laune, die ich morgens nicht ertragen kann, öffnet sie schwungvoll die Gardine. "Los Lisa, aufstehen!! Du willst doch nicht etwa am ersten Tag nach den Ferien zu spät kommen?!" Zwitschert (ja zwitschert!!!) das Muttertier. Geblendet vom Licht erhebe ich mich mit einem undefinierbaren Geräusch langsam aus dem Bett und schlurfe ins Bad. Unterwegs komme ich an der Zimmertür meines Bruders Justus vorbei, der verschlafen seinen Kopf aus der Tür streckt. Für sein "Morgen, du Huhn!" bekommt er nur einen müden Blick als Antwort. Im Bad sehe ich, dass die Zahnpastatube leerist. Na toll. Ich schraube die Tube auf und sehe hinein. Dann drücke ich einmal kräftig drauf. Ist ja eh nichts mehr drin. Dachte ich. Ein Klecks Zahnpaste flatscht mir ins Gesicht. "Sch****!!!!" Fluche ich und wasche die Paste aus meinem Gesicht. Nach zwanzig Minuten habe ich es endlich geschafft mich fertig zu machen. Missmutig betrete ich die Küche, um zu frühstücken. "Schwesterchen, du musst los!" Justus macht mich auf die Küchenuhr aufmerksam. Viertel vor acht. Mist, in fünf Minuten muss ich an der Schule sein. und dann auch noch erste Stunde Physik! Herr Inkowsnik (der mit dem Sprachfehler) wird mir was erzählen...schnell schnappe ich mir meine Tasche und sprinte aus dem Haus. Zehn Minuten später komme ich im Physikgang an. Ich klopfe und gehe rein. Mit einer gemurmelten Entschuldigung, die alles heißen könnte, verschwinde ich zu meinem Platz. Doch nicht mit Herrn Inkowsnik. "Du Schelmt!!" beginnt er seine Ansprache. Einige lachen. "Hast du Schabernack getriebent?" Lars kann sich als erster nicht mehr halten. "DU SCHELMT!!!!!" er brüllt vor lachen. Jetzt steigen die anderen mit ein. Die Situation wird langsam lächerlich.... Ich nutze den Moment und setze mich neben Jill auf meinen Platz. "Larst! Komm bitte nach der Stunde zu mirt!" donnert unser Physiklehrer. "Jat Herrt Inkowsnikt!" "Ja, wo war ich stehengebliebent? Ahjat. Jana erläutert uns jetzt, was wir in der letzten Stunde gemacht habent!" Eine der langweiligsten Physikstunden aller Zeiten tröpfelt über uns hinweg, gelegentlich unterbrochen von Adrian und Marc, die abwechseln einen unechten Hustenanfall bekommen und "bitte vor die Türt" gehen sollen.
Anderthalb Stunden später, nach einer Mathestunde, die ausnahmsweise ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne ging, stehen meine Freunde und ich auf dem Schulhof. An der Kastanie, unserem Stammplatz. ?Ey der Inkowsnik war heute ma wieder übelst geil!!? Ricardo grinst immer noch. Ben lacht. ?Du Schelmt, Lisat!!!? ?Mann Jungs, habt ihr nichts besseres zu tun als euch über einen armen Mann mit Sprachfehler lustig zu machen?? War ja klar. Nina muss natürlich wieder Mutter Theresa spielen. ?Ach komm, Nina! Ist doch witzig!!? versucht Ben sie zu begeistern. Sven sieht mich an. ?Und das Fräulein Lisa ist mit ihren Gedanken mal wieder ganz woanders!? Verwirrt sehe ich ihn an. ?Hm? Was ist los?? ?Ach nichts, du starrst nur die ganze Zeit mit abwesendem Blick in die Richtung, wo Finn, Nico und Lars stehen!!? In diesem Moment klingelt es. Französisch steht an. Zumindest für mich. Die anderen haben sich gegen mich verschworen und Latein gewählt. ?Ciao Kily, bis gleich!? rufe ich Kimberly hinterher. Sie dreht sich noch einmal um und ruft zurück: ?Viel Spaß mit Harry Potter!!? Ich grinse und gehe die Treppe nach unten. Auf halbem Weg werde ich aufgehalten. ?Hey Lisa, warte mal!? Oh Gott die Stimme kenne ich. Ich drehe mich um und lächle Finn an. ?Ja?? Wow, ich habe in Finns Gegenwart etwas halbwegs intelligentes gesagt!! ?Ähm, ich wollte nur fragen, ob du Erdkunde gemacht hast! Der Richard bringt mich um wenn ich das nicht habe!? ?Oh, ja klar, willst dus haben?? Finn strahlt. ?Ja das wär voll lieb von dir!! Danke!!? Ich gebe ihm mein Erdkundeheft und gehe weiter zum Klassenraum. Genau in diesem Moment kommt Herr Hortmann mit Schwung um die Ecke. Mit viel zu viel Elan schließt er die Tür auf und wir gehen rein. Nachdem jeder seinen Platz gefunden hat kommt die übliche Frage: ?Alle tierisch gut drauf?? Auch die Französischstunde geht ohne Vorkommnisse vorbei, bis auf den dummen Spruch von Lars, den er sich nicht verkneifen kann: ?Wo ist denn Ihre Harry-Potter-Brille??? Herr Hortmann nimmts wie immer gelassen. ?Die ist zu Hause, Lars, ich kann jetzt wieder Kontaktlinsen tragen!? Nach der Stunde voller ?être? und ?avoir? kommen die anderen wieder um sich in Erdkunde zu langweilen. Kaum sind alle drin kommt auch schon Herr Richard rein. Wie immer im üblichen gelben Hemd mit dem hellblauen Pullunder. Die Anwesenheit des Lehrers wurde noch nicht von allen registriert. ?Bidde ma ruich!? Herr Richard wedelt mit seiner Hand in der Luft rum, was neue Kicheranfälle von Nico und Finn auslöst.
Nach der Topographie Asiens, die natürlich keiner außer Julian, Leon und Mara gelernt hat, und einer schrecklichen Sportstunde mit Baggern, Pritschen und Angabe (für die ganz verpeilten und die die es noch nicht hatten:Es geht um Volleyball). Komme ich endlich wieder zu Hause an. Mein Vater wartet schon im Wohnzimmer. ?Lisakind!? begrüßt er mich. Schlechtes Zeichen. Gaaanz schlechtes Zeichen. ?Was ist los? Ist Justus endlich unter ein Auto geraten?? versuche ich zu scherzen. Doch ein Blick von meinem Vater genügt, um zu verstehen, dass der Witz grade nicht angebracht war. ?Ich muste vorhin an deinem PC etwas ausdrucken...? setzt mein Vater an. Oh nein. Mir schwant übles.... ?...und dann habe ich auf deinem Desktop dieses Bild...? Oh nein. Oh mein Gott. Für diejenigen unter euch die es noch nicht wissen (also alle): Mein Hintergrund auf dem PC ist das Bild von Finn, wie er oben ohne am Strand liegt (Das hab ich aus dem Internet...). ?Und ich wollte dich fragen...WER IST DIESER JUNGE????? Ups. ?DU WEIßT GANZ GENAU DASS WIR DER MEINUNG SIND DASS DU ZU JUNG FÜR EINEN FESTEN FREUND BIST LISA!!!!? Jaaa das weiß ich... ?Papa, das ist nicht mein Freund!!? ?Jaaa Klar!!! Und was macht dieser Junge dann auf deinem Desktop???In diesem Moment klingelt es und ich komme um eine Antwort herum. Mein Vater öffnet die Tür und Justus kommt rein ?Hey Lisa!! Naaa was macht Finn?? fragt er mit einem Grinsen im Gesicht. Ich starre ihn an. ?Woher....? jetzt sehe ich es auch: Justus hält mein Tagebuch in der Hand. ?Du Schwein!!!? brülle ich ihn an. Ich fange an seinen Bauch mit Fäusten zu bearbeiten. Unbeeindruckt sieht er auf mich herab. Justus ist zwei jahre älter und zwei Köpfe größer als ich. ?Sehr interessant was da so drinsteht...? gespielt gelangweilt blättert er das Buch durch. ?Meine Freunde fandens klasse...? Justus grinst. Fassungslos sehe ich ihn an. "Du...du...du..." ich ringe nach dem richtigen Wort. "wie wärs mit `Mistkerl`?" schlägt mein Bruder vor. ?Ich hasse dich!!? schreie ich ihn an. Justus lacht nur. Wütend gehe ich in mein Zimmer und knalle die Tür hinter mir zu. Die können mich alle mal. Moment. Wie war das? Ich knalle die Tür hinter mir zu? Nee daraus wird nichts. Ich greife ins Leere. "Wo ist meine Tür?" kreische ich hysterisch. Mein Bruder flüchtet grinsend in sein Zimmer. "Im Keller." seelenruhig sieht mein Vatertier mich an. Im Keller. "Aber..aber...das geht doch nicht!! Ich kann doch nicht ohne Tür überleben!! Das ist gegen meine Natur!!" Jetzt fängt mein Vater an zu lachen. Na toll. Alle lachen sie mich aus. Ich gehe in mein Zimmer und mache freiwillig Hausaufgaben. Mein Vater soll ruhig sehen wie schlecht es mir geht. eine halbe Stunde später brüte ich gerade über einer bescheuerten Matheaufgabe die Herr Chrüsmälsko als ?fies" bezeichnet hätte, als ich ein Geräusch höre. Pock. Immer wieder. Pock. Es kommt vom Fenster. Warum zum Geier macht mein Fenster Pock? Ich stehe auf und sehe hinaus. unten, zwischen den Mülltonnen der Nachbarn, steht Ricardo. Ich öffne das Fenster und stecke meinen Kopf raus. In diesem Moment wirft Ricky noch einen Stein, der mich an der Stirn trifft. "Au!! Hey Ricky ist gut!! Was machst du überhaupt hier?? Und warum stehst du hinter anderleuts Mülltonnen und wirfst mit Steinen an mein Fenster?" "Pssssst!!" macht Ricardo. "Dein Vater hat mich grade hochkant rausgeschmissen! Ich wollte fragen ob du raus kommst!" "Nee sorry aber ich mach grad Mathe!" rufe ich so leise wie möglich nach unten. "Bis morgen!" Während mein Kumpel im Gebüsch verschwindet, setze ich mich kopfschüttelnd wieder an den Schreibtisch. Was für ein Idiot.


Dienstag
Es ist Dienstag morgen. 7:40 Uhr und ich muss mal wieder los. Total gestresst zerre ich mein Fahrrad aus der Garage. Geht schneller. Ich rase los. Erst geradeaus, die leicht abschüssige Straße entlang bis zur Kreuzung. Dahinten ist noch jemand auf dem Fahrrad. Ich gebe Gas. Könnte ja Jill sein. Plötzlich bremst die Person. Mist. Ich komme nicht mehr rechtzeitig zum stehen und rase in ihn rein. Mit einem überraschten Aufschrei geht er zu Boden und zieht mich mit. Ich lande aber weich. Verwirrt sehe ich nach, worauf ich da gelandet bin und... sehe Nico direkt ins Gesicht. Für ein paar Sekunden sieht er mir in die Augen. Was für lange Wimpern er hat... Jetzt realisiere ich dass ich mitten auf der Straße auf Nico liege und ihn fasziniert ansehe. "Ähm." sage ich und stehe hastig auf. "Sorry, war keine Absicht! Du hast plötzlich gebremst und da konnte ich nicht mehr anhalten und dann bin ich..." ich fange an wie ein Wasserfall zu reden. "Is okay" nuschelt Nico. Nico nuschelt immer. Schweigend hebt er sein Fahrrad auf. Als er sich bückt, knackt es im Rücken. das Geräusch tut schon weh. "Hast du dich verletzt?" frage ich vorsichtig. Bei Nico weiß man nie. "Nee passt schon." Er sieht auf die Uhr. "Aber wir sollten uns jetzt besser beeilen! Was haben wir in der ersten Stunde?" "Äh...Kunst!" "Okay" Nico steigt auf sein Rad und fährt in Richtung Schule.
Wie bestellt und nicht abgeholt stehe ich auf der Straße. Erst als ein Auto wild hupend an mir vorbei fährt, fällt mir ein dass ich ja noch zur Schule muss.
"Wo ist Finn?" die Stimme von Herrn Fruntsel reißt mich aus dem monotonen Wiese-gemale. "Krank." meint Jens. Mist. Siedend heiß fällt mir ein, dass Finn ja noch mein Erdkundeheft hat. Doch als ich das versuche Jill zu verklickern bekommt sie ein komisches Leuchten in den Augen. "Mensch Lisa das ist deine Chance!!" ruft sie begeistert. Peinlich berührt sehe ich mich um. Alle Augen sind auf mich gerichtet. Na toll. Ich höre regelrecht die Gedankengänge meiner Mitschüler: "Warum ist Finns Krankheit ihre Chance? Wofür überhaupt? Und wieso Lisa? Steht sie etwa auf Finn?" "Du gehst heute Nachmittag hin und holst dir dein Heft!" fährt Jill mit etwas leiserer Stimme fort. Ausgerechnet ich. Zu Finn nach Hause. Einfach so. Na Holla die Waldfee. "Ich bring doch kein Wort raus wenn er vor mir steht!" fasse ich meine Sorge in Worte. "Ach Quatsch das schaffst du schon! Und jetzt mal deine Wiese weiter und denk nicht dran, okay?" Mit einem tiefen Seufzer mache ich mich wieder an die Arbeit. Doch jeder Pinselstrich mit der grünen Farbe erinnert mich an Nicos grüne Augen. Warum denke ich auf einmal an Nico? Kann ein einziger Blick, der nicht einmal eine Minute dauert, alles verändern? Ich bin verwirrt. Richtig verwirrt. Ich fasse einen Entschluss: Ich werde heute Nachmittag zu Finn gehen. Dann sehen wir weiter. Plötzlich höre ich eine leise Stimme an meinem Ohr. Ich zucke zusammen als Herr Fruntsel zu mir sagt: "Ich finde es ja schön und gut dass du deine Zuneigung zu einem gewissen Jungen dieser Klasse zum Ausdruck bringen willst, aber in deiner Arbeit hat das nun wirklich nichts zu tun!" Er zeigt auf meine Wiese. Mit Entsetzen sehe ich, was ich gerade auf das Blatt gepinselt habe: Nicos Namen. Auf dem "i" ist sogar ein Herzchen als Punkt. Ben sieht mich grinsend an. "Ach, das ist ja was ganz Neues!" sagt er. Das kann ich nur bestätigen. Das ist wirklich was ganz Neues.

Knapp vier Stunden später stehe ich mit klopfendem Herzen und zitternden Knien vor der Tür des Hauses in der Sonnenallee Nummer 5. Ich atme tief durch und drücke zaghaft auf den Klingelknopf mit dem Namen Keller drauf. Sekundenlang geschieht nichts und ich mache mir schon Hoffnung, dass sie vielleicht gar nicht da sind. Doch in diesem Moment knackt es in der Gegensprechanlage und eine Frauenstimme schallt mir entgegen. "Ja bitte? Wer ist da?" "Ähm.. mein Name ist Lisa und ich möchte zu Finn!" Mist. Jetzt denkt die ich wäre Finns Neue oder so. "Oh, ja komm rein! Finn ist zwar krank aber das wird schon gehen!" Der Türöffner surrt und wenige Augenblicke später stehe ich in Finns Wohnung. Frau Keller steht vor mir, eine kleine, rundliche Frau, und zeigt den Flur runter. "Die letzte Tür rechts!" sagt sie und wuselt in die Küche. Ich fasse mir ein Herz und gehe zum Ende des Flurs. Ich wende mich nach rechts und stehe vor Finns Zimmertür. Hätte mir das jemand heute morgen gesagt, dass ich hier stehen werde, hätte ich ihm das nie im Leben geglaubt. Hinter der Tür läuft ein Fernseher. Ich erkenne eine Show auf LTR3, Tohuma´s Palace. Ich hebe eine Hand und klopfe an. "Hm?" kommt es von drinnen. Zögernd öffne ich die Tür und stecke meinen Kopf ins Zimmer. Überall liegen Klamotten rum. Naja, nicht dass es bei mir anders wäre... Finn liegt gelangweilt im Bett. Als ich den Raum betrete, hebt er den Kopf. Erstaunt sieht er mich an. "Ey Lisa, was willst du denn hier?!" schnauzt er mich an. "Ich...ich soll dir die Hausaufgaben vorbei bringen und außerdem hast du noch mein Erdkundeheft..." stammle ich. "F***, stimmt ja!" meint Finn und klettert aus dem Bett. Oh mein Gott, ich glaub ich sterbe. Vor mir steht Finn, der Typ mit den schönsten blauen Augen die es gibt, mit total süß verstrubbelt-verschlafenen Haaren, mit einem Grinsen im Gesicht, und zwar in Boxershorts. Ich verkneife mir dennoch ein Lachen, als ich die Blümchen auf seiner Unterhose sehe. Sofort wird er sauer. "Mutter" murmelt er. "Wehe du erzählst das jemandem dann gibts Schläge!" zischt er mich an. Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück. "Kapiert?" fragt Finn und hält mir die Faust unters Kinn. Verängstigt schiele ich darauf und murmele ein "Jaja". "Gut" er schlendert zu seiner Tasche und kramt darin. Dann kommt er zurück und pfeffert mir mein Heft in die Arme. Reflexartig fange ich es auf. "Hausis kannste stecken lassen, die mach ich eh nicht! Sag einfach du warst nie hier weil dus nicht geschafft hast oder so! Und jetzt verpiss dich!"
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. In geordnetem Rückzug verlasse ich fluchtartig das Haus. "Willst ein paar Kekse mitnehmen?" ruft mir Finns Mutter hinterher. Kekse?! Wer in aller Welt kann denn jetzt an Kekse denken? Ich mein die Frau kennt mich seit 5 Minuten. Ich gehe die ganze Sonnenallee bis zum Ende runter. Tränen steigen mir in die Augen. Schniefend gehe ich schneller. Kurz vor der Luxemburger Allee bleibe ich stehen und krame mein Handy hervor. Ich tippe Ninas Nummer ein und drücke auf den grünen Knopf. Tuuuuut.....tuuuuuuut.... "Ja bitte?" "Ups, äh schullijung..." Murmele ich und lege auf. Verwählt. Nächster Versuch. wieder Nummer tippen, wieder den grünen Knopf drücken. Tuuuuut..... tuuuuut.... "Hey Lisa! Whats up?!" brüllt mir Nina ins Ohr. Im Hintergrund höre ich Gejohle und laute Partymusik. "Hör mal wo bist du?!" frage ich entgeistert. "Öhm, hab ich dir nicht erzählt dass Katja eine Party macht? Du... Moment ich geh in mein Zimmer.." Es raschelt und die Musik wird leiser. Ich höre Ninas Zimmertür quietschen und dann Nina. "Oh Gott ihr Schweine könnt ihr das nicht woanders machen?! RAUS!!!!" Gekicher dringt aus dem Handy und ich frage mich was und wen sie da gerade in ihrem Zimmer vorgefunden hat. "So Lisa... stell dir vor: Chris ist hier!!!" "Toll Nina, echt, freut mich für dich." sage ich monoton. "Hey Süße was is los? Wie wars bei Finn?" Jetzt kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Stockend heule ich ihr die ganze Geschichte ins Ohr, von dem Zittern an der Wohnungstür über Finns Boxershorts bis hin zu dem Rauswurf. "Oh Gott Lisa du Arm........" weiter kommt sie nicht. Es piepst und mein Handy gibt den Geist auf. Akku leer. Schniefend stecke ich es zurück in meine Jackentasche und gehe weiter. Nach ein paar Metern fange ich an zu rennen. Weg. Nur weg von Finn.
Ich biege in die Luxemburger Allee ein und knalle mit Nico zusammen. Ich gerate ins Straucheln und reiße ihn zu Boden. Er lacht. "Hey Lisa, willst du mich jetzt immer so begrüßen? Nur dass ich das weiß und mir nen Helm aufsetze wenn ich raus gehe!" Hastig stehe ich auf und halte ihm meine Hand hin, damit er aufstehen kann. Er nimmt sie und ich ziehe ihn hoch. "Weißt du, das geht mit der Zeit in den Rücken!" grinst Nico. Ich schaue zu ihm hoch und lächle ihn an. Plötzlich sieht er mich besorgt an. "Hör mal Lisa, hast du geheult?" Unwillkürlich fange ich wieder an. "Hey" Nico nimmt mich in den Arm. Das tut gut. Ich heule ihm die Jacke nass und erzähle ihm die Geschichte, die ich gerade Nina erzählt habe. Warum weiß ich nicht. Nachdem ich geendet habe, nimmt er mein Gesicht in seine warmen Hände und sieht mich an. "Weißt du, Finn ist manchmal ein richtiger Vollidiot. Vergiss ihn okay? Trauer ihm nicht hinterher. Das ist er nicht wert." Und dann küsst er mich. Lang und zärtlich. Nach einer Weile reiße ich mich von ihm los. was tue ich hier eigentlich? Ich liebe doch Finn! "Tut mir Leid Nico!" Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und wende mich ab. Im Gehen drehe ich mich noch einmal um. Traurig und allein steht er da und sieht mich an. Dackelblick. Unwiederstehlich. Ich bleibe hart. "Ich bin noch nicht soweit, okay Nico?" Er nickt kaum merklich und trottet mit hängendem Kopf davon. Er tut mir Leid aber ich kann ihn nicht küssen wenn ich einen anderen liebe. Auf dem Nachhauseweg beißt mich das schlechte Gewissen. "Sei doch froh dass dich jemand liebt! Siehst du nicht dass du ihn verletzt hast? Du hast ihm das Herz gebrochen!" zischt die Stimme in meinem Kopf. "Er versteht das!" rede ich mir ein. Doch ich weiß dass das nicht stimmt.
Zuhause angekommen, erwartet mich Justus. Völlig fertig sitzt er am Küchentisch. "Hey, was ist los?" frage ich ihn. "Mmmblgngl!" macht er. Ja. Genau. Ich versteh alles. Nee. "Oh, hm das tut mir Leid!" sage ich, ohne zu wissen, was er überhaupt gesagt hat. Verstört sieht er mich an. "Hä?" "Ach nix vergiss es!" sage ich und verflüchtige mich in mein Zimmer. Da soll noch mal einer die Jungs verstehen...
Ich liege auf dem Bett und starre an die Decke. Satzfetzen geistern durch meine Gedanken. "...Herz gebrochen...versteht das...hat es nicht verdient...vergiss ihn...liebt dich..."

Irgendwann kommen meine Gedanken zur ruhe und ich schlafe ein....


Mittwoch
"Au!!" ein Aufschrei reißt mich aus dem Schlaf. Ich blinzle ins grelle Sonnenlicht, dass von draußen in mein Gesicht scheint und richte mich langsam auf. Neben dem Bett sitzt Justus und saugt an seinem blutenden Handrücken. Unsere Katze Gini schleicht gerade aus dem Raum. "Was machst du denn hier?" frage ich schlaftrunken. "Ich hab dich beobachtet." "Ahja, big brother is watching you oder was?!" "Geeenaaau..." Justus steht auf und schaltet den Ferseher ein. "Und was wird das jetzt?" frage ich, um im nächsten Moment aus dem Bett zu springen. Oben rechts im Videotext des ZSF steht "Mittwoch, 3.5.08 9:14:47". Geschichte hab ich schon verpasst, und Biologie werde ich auch nicht mehr mitkriegen. In Rekordgeschwindigkeit putze ich mir die Zähne, während ich mir mit der anderen Hand schon mal die Haare kämme. Schnell spritze ich mir etwas Wasser ins Gesicht und ziehe mich an, während Justus, ganz der liebevolle Bruder, mir in der Küche ein Brot schmiert (d.h. er klatscht eine Scheibe Salami auf ein halbes Brötchen und verteilt Nutella darauf, seine ganz eigene Erfindung). "Danke" sage ich, wuschle ihm noch einmal durch die Haare und packe das Brötchen ein, während ich aus dem Haus sprinte. Kurzer Uhrencheck: Halb 10. Ich springe auf mein Rad und trete kräftig in die Pedale. Innerhalb von 5 Minuten bin ich an der Schule angekommen. Ich hieve mein Fahrrad in den Ständer und schließe es ab. wieder 5 Minuten vorbei. 20 vor 10. in zehn Minuten ist die Biostunde vorbei. Ich renne die Treppe zum Haupteingang hoch, keuche durch die Pausenhalle und komme nach einem weiteren Treppensprint schnaufend im Biogang an. Noch fünf Minuten bis zur Pause. Egal. Ich klopfe an und gehe rein. "Huch wo kommst du denn jetzt noch her?" fragt mich unser Biolehrer, Herr Kalord, überrascht. "Schuldigung, ich habe verschlafen und mein Bruder ist ein Idiot!" Nico lacht. Ich lächle ihn an, während ich zu meinem Platz gehe. Neben Nico sitzt Finn. Es tut weh, ihn dort sitzen zu sehen, als wäre nichts passiert. "Vergiss ihn endlich!" zischt die Stimme in meinem Kopf. In diesem Moment klingelt es und ich bin froh, an etwas anderes denken zu können.
"Hey Mann wo warst du?!" fragt mich Sven. "Meine Eltern sind heute früh zu Oma gefahren und haben Justus gebeten mich zu wecken, weil er heute frei hat... den Rest könnt ihr euch denken!" "Justus hat verpennt und dich erst um viertel nach neun geweckt?" vermutet Nina. "Bingo" seufze ich.
Nach der Pause, in der wir sieben uns erfolgreich anschweigen, gehen wir runter zu Sport. Unser aufgedrehter Sportlehrer Herr Schmitt-Flotzmann und die introvertierte Referendarin Frau Angler schließen uns Umkleiden und Halle auf damit wir die Freuden des Zirkeltrainings genießen können. Falsch gedacht. Wir betreten die Sporthalle, wo uns Frau Angler schon erwartet. ?Öhm... was geht jetzt?!? fragt Kimberly entgeistert beim Anblick der niedrigen grauen Bänkchen und der riesen Musikanlage, die die Halle bevölkert haben. ?Stepaerobic!? ruft Herr Schmitt-Flotzmann belustigt. In diesem Moment betritt Jens die Halle. ?NEIN!!!? ruft er entgeistert. ?Doch Stolgers, machn Kopp zu!? motzt Finn, der hinter Jens rein kommt.
Nachdem alle den Weg in die Sporthalle gefunden und sich eine der Bänkchen ausgesucht haben drückt Frau Angler auf einen Knopf auf dem Musikmonster und irgendetwas rhythmisches schallt aus den Lautsprechern. ?Sooo.. Als erstes der Basic-Step! Und eins, zwei, drei, vier! Immer vier Takte zählen! Eins zwei....? so geht es dann die ganze Stunde. Nach 60 Minuten Basic Step mit rechts, mit links, Box Step und eins zwei drei vier sinken wir alle durchgeschwitzt und außer Atem auf die Bänke in den Umkleiden. ?Boor Leute ich kann nicht mehr!!!? keucht Rebecca völlig fertig. ?Ach komm, packst du!? lacht Natalie. ?Du willst doch nicht so abgekämpft deinem Nico unter die Augen treten.? Moment... Rebecca und Nico? Aber wieso hat er dann.... ?Oh Gott ich check gar nichts mehr" seufze ich und nehme meine Tasche. ?Bist du soweit?? frage ich Kimberly, die gerade an ihren Haaren rumfummelt. "Jaaaaa
moment..."
Auf dem Weg zu Mathe kommt uns Herr Sockler entgegen, unser Klassen- und Englischlehrer. "Ach, Lisa! Kann ich dich kurz sprechen?" ruft er mir schon von Weitem zu. "Was hab ich verbrochen?" flüstere ich Ricardo zu. Der zuckt nur gelangweilt mit den Schultern. "Äh, ja.. klar... ich hab aber jetzt Mathe!" wende ich mich an Herrn Sockler. Doch der meint nur: "Herr Chrüsmälsko weiß Bescheid. Kommst du bitte?" Nina sieht mich fragend an. Ich gebe ihr zu verstehen, dass ich keine Ahnung hab was hier abgeht. "So, und ihr geht jetzt in den Unterricht! Euer Mathelehrer wartet sicher schon!" wendet Herr Sockler sich an meine Freunde. Ben fängt an zu grinsen und deutet in Richtung Lehrergang. "Würde er, wenn er nicht gerade da hinten aus dem Lehrerzimmer kommen würde!" Herr Chrüsmälsko nähert sich rasch. ?Ihr denkt an die Arbeit morgen, ne?? Arbeit? Morgen? Hä? ?Was??? ?Ich hab doch am Montag gesagt dass wir noch eine Arbeit schreiben müssen und ihr habt euch für morgen entschieden Lisa!? Echt? Ups das ist wohl an mir vorbei gegangen... ?So, und ihr kommt jetzt mit wir haben heute noch viel vor!? Unser Mathelehrer schubst Sven in Richtung Klassenraum. ?Du schickst sie mir gleich wieder vorbei?? wendet er sich an Herrn Sockler. "Natürlich, Michael." Während meine Freunde mit in die Mathestunde gehen, begleite ich Herrn Sockler ins Lehrerzimmer(chen). "Setz dich." Zögernd lasse ich mich auf einen freien Stuhl sinken. während mein Klassenlehrer an der Kaffeemaschine hantiert, schaue ich mich unauffällig um. Ich bin noch nie hier gewesen. An den Wänden hängen Regale, auf denen sich Bücher stapeln. Links von mir sind die Fächer der einzelnen Lehrer. Das von Frau Dressler quillt über vor lauter Facharbeiten un anderen Dingen. Kein Wunder, die Geschichtslehrerin ist ja auch schon seit Wochen krank. "Kaffee?" reißt mich Herr Sockler aus meinen Gedanken. Ich schüttle den Kopf. "Nein danke." "Du fragst dich sicher schon, warum ich dich hierher bestellt habe." Klar tu ich das... "Also, es geht um deinen Bruder Justus." Was?? "Wir... also ich und meine Kollegen die in seiner Klasse unterrichten, machen uns Sorgen um ihn." Sorgen? Um Justus? Das wird ja immer verrückter... "Er ist in letzter Zeit so ruhig und verschlossen. Er spricht kaum ein Wort. Und du weißt, dass Justus sonst nicht so ist." Klar, er trägt ja nicht umsonst den Titel `King of big Fresse`... "Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht weißt, was mit ihm los sein könnte. Du bist ja seine Schwester und ich dachte..." "Äh... ich weiß nicht... er ist kaum zu Hause..." Sofort meldet sich mein Gewissen: "Was erzählst du da? Justus sitzt den ganzen Tag in einer Ecke rum! Weißt du noch, als du ihn völlig fertig vorgefunden hast?" "Bitte, Lisa, du musst doch etwas wissen!" Mein Englischlehrer sieht mich bittend an.
Ich schüttle den Kopf. "Nein, tut mir Leid." Herr Sockler nickt nachdenklich. dann steht er auf und schiebt mich zur Tür. "Dann geh jetzt mal zum Matheunterricht!" Mit diesen Worten schließt er die Tür hinter mir. Ich mache mich auf den Weg zum Klassenraum.

"Pssssst, Lisaaaaa!!" macht es hinter mir. Ich kipple unauffällig nach hinten und lehne mich an Nicos Tisch. "Kannst du Mathe?" raunt er mir zu. Ich schüttle kaum merklich den Kopf. "Heute um drei bei mir? Lernen, natürlich." Oh Gott. Nico will mit mir lernen. Wenn er wirklich lernen will. Ich bin hin- und hergerissen zwischen meinem Verstand und dem Vertrauen zu Nico. Gerade als ich antworten will, sieht mich Herr Sockler strafend an. Er kann es nicht leiden, wenn man im Unterricht quatscht. Ich flüstere Nico noch ein "gleich" zu und lasse meinen Stuhl wieder nach vorne fallen. Kimberly schiebt mir einen Zettel zu. "Was wollte der?!" lese ich. Ich kritzle ein "Nix" auf das Blatt und wende mich dem Unterricht zu. Doch Nicos Angebot geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Nach der Schule kommt er auf mich zu. "Und? was ist jetzt? Kommst du?" Ich überlege lange. Zu lange, wie Sven findet. "Lisa! Komm jetzt, wir müssen nach Hause!!" Ich sehe Nico an. Schon wieder der Dackelblick. Diesmal werde ich schwach. "Okay.. um drei bei dir?" Er strahlt. "Ja gut, ich freu mich! Bis dann!" Ich winke ihm zu, während ich von Kimberly mitgeschleift werde.
Im Garten treffe ich auf Justus. mir fallen die Worte von Herrn Sockler ein und ich ziehe ihn zu den Liegestühlen auf der Wiese. "Setz dich!" sage ich bestimmt. Widerwillig lässt mein Bruder sich auf einen der Stühle fallen und ich setze mich auf den anderen. "Was ist los?" frage ich. Knallhart, gegen alle Widerworte gerüstet. Justus stützt sich auf seine Knie und sieht zu Boden. "Nichts.." murmelt er. "Was soll denn schon los sein?" "Was los sein soll? Junge, Herr Sockler hat mich heute angesprochen, er wollte mit mir reden!" Verständnislos blickt Justus auf. "Und was hab ich damit zu tun?" Jetzt reichts. So viel Naivität hatte ich nicht erwartet. "Justus! Verdammt nochmal wach auf! Er wollte über DICH sprechen! Meinst du hier merkt keiner, was hier abgeht? Jaa ich weiß schon, der liebe Justus denkt sich: `Ach, wird schon keiner checken wen ich mal ein bisschen scheiße drauf bin!` Aber lass dir eins gesagt sein: Jeder merkt dass etwas nicht stimmt, Justus, JEDER!" Das hat gesessen. Er sieht mich an. Lange. Dann hört er plötzlich auf, das Gras zu seinen Füßen zu zerrupfen, holt tief Luft und fängt an zu erzählen. Von seinem besten Kumpel Simon, dessen Problemen in der Schule, mit der Familie und der Freundin, dass Simon nicht mehr weiter weiß, völlig fertig ist, nicht mehr redet, nichts mehr unternimmt...und dass er sich umbringen will. Zack - zu viel Information auf einmal. Mein Kopf ist leer. Völlige Blockade. Entsetzt starre ich in Justus` Augen. Es ist totenstill im Garten. Nur ein Vogel zwitschert im Baum über uns. Eine Träne löst sich aus Justus` Augenwinkel und bahnt sich ihren Weg zu seinem Kinn, von wo sie dann auf seine Hand tropft, die das Gras-Zerrupfen wieder aufgenommen hat. "Er will WAS?" flüstere ich fassungslos. Mein Bruder wischt sich ärgerlich die Tränen aus den Augen. Dann steht er auf. "Sich umbringen, du hast es doch gehört!" Dann stürmt er durchs Gartentor, durch das gerade unsere Mutter mit den Einkäufen gekommen ist. Verwirrt sieht sie ihm hinterher. "Hat der was?" fragt sie mich. Ich richte mich auf, gehe zu ihr hin und nehme die Schokolade aus dem Einkaufskorb. "Nein, nicht dass ich wüsste. Wir haben uns nur ein bisschen unterhalten!" Bevor das Muttertier etwas erwidern kann, verschwinde ich nach oben in mein Zimmer und setze mich an den Computer. Kimberly muss das sofort erfahren.
Zu meinem Erstaunen antwortet sie sofort auf die Mail: "Boah scheiße, lisa!! wir müssn was tun... ich überleg mir was!!! aber müsstest du jetz nich eigentlich schon aufm weg zu nico sein???" Ich schaue auf die Uhr. Mist. Pünktlichkeit ist wirklich nicht meine Stärke. Ich fahre den PC runter, stopfe mir das letzte Stück Schokolade in den Mund und renne an meinem Vater vorbei aus dem Haus. Rekordverdächtige 10 Minuten später bin ich an der Luxemburger Allee angekommen. Ratlos stehe ich am Anfang der Straße: Welche Hausnummer wohnt Nico eigentlich? Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder ich gehe nach Hause und sehe in der Klassenliste nach, oder ich gehe die ganze Straße ab und suche nach dem Klingelschild. Ich entscheide mich für letzteres. Zwanzig Minuten und etliche blöde Blicke von Passanten später werde ich bei der Nummer 39 endlich fündig: An dem gelben Haus steh der Name "Friedrich". Bingo! Beherzt drücke ich auf den Knopf und kurze Zeit später steht auch schon Nico in der Tür. "Du..." "...bist eine halbe Stunde zu spät, ich weiß! Darf ich reinkommen?" Bereitwillig tritt er zur Seite und gibt den Blick frei in ein riesengroßes Wohnzimmer. In den Ecken stehen Statuen, ein LCD-Fernseher hängt an der Wand gegenüber der weißen Ledercouch. Auf dem Boden liegt dunkles Parkett, das Sofa ist auf einem ebenfalls weißen Teppich platziert. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich wusste gar nicht, dass Nico so reich ist! Erst jetzt fällt mir auf, dass das ganze Haus riesig ist. Das protzigste in der ganzen Straße. Verlegen steht Nico neben mir. "Ähm... wollen wir in mein Zimmer gehen zum lernen?" Ich nicke langsam. Ob sie wohl goldene Wasserhähne haben? Ich folge Nico die Treppe nach oben in den ersten Stock. Auch hier ist alles mit dunklem Parkett ausgelegt. Dann öffnet er eine Tür und geht hinein. "Joa, das ist dann wohl mein Zimmer." Bäms. Andere Welt. Ach was, andere Galaxie! Ich trete ein und stehe im Chaos. Die Wände sind giftgrün, auf dem Boden kann man zwischen Klamotten- und Krimskramsbergen einen blauen Teppich erahnen. "Also... es ist nicht aufgeräumt!" Nico sieht mich verlegen an. "Es ist... toll!" höre ich mich sagen. "Schleimer!" meint mein Gewissen. "Setz dich doch!" Na toll. Wo denn? Ich schiebe vorsichtig ein paar Klamotten vom Schreibtischstuhl und setze mich drauf. Nico verschwindet ins Nebenzimmer. Dann kommt er mit einem Stuhl zurück und stellt ihn an den Schreibtisch. "So... ähm, was hast du denn noch nicht verstanden?" Ich verstehe erstmal gar nicht, was er von mir will. Dann dämmerts mir. "Achso, Mathe, klar... also.." Dann erläutere ich ihm mein Problem mit Termen und er erklärt es mir. "Warte, hier guck mal!" Er schiebt mir das Mathebuch hin und zeigt auf eine Aufgabe. Wir beugen uns über das Buch und er fängt an die Aufgabe zu erklären. Plötzlich spüre ich seine Hand auf meinem Rücken. Ein warmes Kribbeln breitet sich in meinem Körper aus. Unwillkürlich fängt mein Herz an zu rasen, meine Hände zittern. Mir wird heiß und kalt. Wie von selbst wandert meine Hand zu seinem Knie. "Und dann musst du.. ähm.. du musst.." Es irritiert ihn total. Dann heben wir beide den Kopf. Die Luft um uns herum ist wie elektrisiert. Unsere Gesichter bewegen sich aufeinander zu. Ich drehe den Kopf etwas nach rechts und schließe die Augen. Dann spüre ich Nicos Lippen auf meinen. Wir versinken in einen wunderschönen Kuss. Seine Zunge bahnt sich gerade ihren Weg an meinen Zähnen vorbei, als meine Hosentasche zu vibrieren beginnt. Sean Paul schallt aus meiner Tasche. Nico zieht seinen Kopf zurück. Ich öffne die Augen und hole mein Handy aus der Hose. Auf dem Display blinkt mir "Mama Handy" entgegen. Total entnervt gehe ich dran. "Mama, du störst!!" ... "Bei Nico!" ... "Jemand aus meiner Klasse!" ... "Mathe lernen!" ... "Jaa tut mir leid aber ich war schon so spät dran!" ... "Die können das doch auch nicht!" ... "Ja! Und er erklärt auch ganz toll!" .. "Ja bis dann.. tschüss!!!"
Nico sieht mich fragend an. "Kriegst du Ärger?" "Quatsch, meine Mutter macht sich nur Sorgen, wenn sie nicht weiß, wo ich bin!" "Achso..." Nico fängst an mit dem Fuß Kreise auf den Boden zu malen. Peinliche Stille breitet sich aus, von der elektrisierenden Atmosphäre ist nichts mehr zu spüren. "Ich... geh wohl dann mal..." Nico springt auf. "Hast du Mathe denn jetzt verstanden?" Ich nicke und bewege mich zur Tür. Er folgt mir nach draußen. An der Haustür beugt er sich zu mir runter und küsst mich sanft auf den Mund. "Ich liebe dich, Lisa..." haucht er mir ins Ohr. Ich gehe einen Schritt rückwärts aus der Tür, lächle ihn an und drehe mich um. Im Gehen winke ich ihm noch einmal zu. Breit grinsend steht er in der Tür. Ich glaube, er hat es verstanden.
Ich mache mich auf den Weg nach Hause, irgendwo zwitschert ein Vogel. Ich schaue auf die Uhr. Halb sieben. Eigentlich habe ich noch eine halbe Stunde Zeit, ehe ich nach Hause muss, aber was solls.
Ich schließe leise die Haustür auf. Es ist still im Haus, nur Gini kommt mauzend durch den Flur auf mich zu. Ich nehme sie auf den Arm, schließe die Haustür und gehe durchs Haus, auf der Suche nach dem Rest der Familie. Plötzlich wird die Stille durchbrochen. Oben schreit jemand: "Verdammt, du kannst mir nicht helfen Justus!! NIEMAND kann das!!" Gefolgt von einer knallenden Tür. Kurz darauf stürmt Simon an mir vorbei aus dem Haus, nicht ohne auch die Haustür zuzuknallen. Völlig perplex stehe ich im Flur und starre die Treppe hoch, an deren Ende gerade Justus erschienen ist. Gini windet sich aus meinem Arm und ich gehe auf meinen Bruder zu. "Was war das denn?" Doch Justus schüttelt nur den Kopf und verschwindet wieder in sein Zimmer. Na gut, wenn er nicht reden will... Ich klopfe kurz und frage, ob er etwas essen möchte, und auf sein "Kein Hunger!" gehe ich nach unten und suche in der Küche nach was Essbarem.


Donnerstag
Der Morgen verläuft friedlich, ich bin ausnahmsweise mal pünktlich aufgestanden, Justus stellt sich krank und meine Eltern sind mittlerweile auch wieder aufgetaucht. Ich komme also total entspannt an der Schule an, wo ich sofort von Kimberly bestürmt werde: "Und? Wie wars bei Nico?" Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Doch das versteht Kily mal wieder völlig falsch. Mit großen Augen sieht sie mich an. "Was habt ihr gemacht??" Jetzt muss ich lachen. Das Mädel denkt aber auch immer Sachen... "Wir haben Mathe gelernt!" Ertönt es hinter mir. Dann spüre ich Nicos warmen Atem in meinem Nacken. Seine Hände ruhen auf meiner Taille und ich schmiege mich glücklich an ihn. Kimberly schaut verdutzt zwischen mir und Nico hin- und her. Doch mehr als ein "Oh..." bekommt sie nicht heraus. Dann klingelt es zur ersten Stunde und wir gehen in den Klassenraum, wo Frau Amseltal schon wartet. Natürlich viel zu früh. Frau Amseltal ist unsere neue Deutschlehrerin. Nichts gegen Frau Amseltal, aber ehrlich gesagt, ich mochte Herrn Kunz mehr. Doch der musste ja unbedingt nach einem halben Jahr Unterricht bei uns in eine andere Stadt ziehen. Nach der kurzen, lustlosen Begrüßung leistet uns Wilhelm Tell in dieser Deutschstunde Gesellschaft. Gegen jeden Lehrplan machen wir im Stoff da weiter, wo wir vor den Ferien angefangen haben und lesen im Wechsel den dritten Aufzug. Gelangweilt kritzelt Kimberly links von mir irgendwelche Männchen in ihr Buch, weiter vorne hängt Ben in seinem Stuhl und spielt mit seinem Füller. "Finn, lies du bitte weiter!" ertönt das Stimmchen von Frau Amseltal. Finn räuspert sich kurz und fängt dann an. Ich fummle derweil an meinen Fingernägeln rum. Schon wieder eingerissen. "Das Land ist schön und gütig wie der Himmel, doch die`s bebauten, sie genießen nicht den Segen, den sie pflanzen..." Ich kipple nach hinten zu Nico und Finn und lehne mich an den Tisch. Sofort rückt Nico ein bisschen näher an den Tisch und ich spüre wieder seine Wärme im Nacken. Es knistert um uns herum. Das scheint auch Finn bemerkt zu haben. Er stockt und sieht irritiert zu Nico rüber, dann schaut er mich an. "Was ist los? Lies bitte weiter, Finn!" "Ähm...die..äh.. Gletscherberge im Rücken haben...äh..als die bösen..Menschen..." Nico kichert. "Der ist ja völlig fertig mit den Nerven!" flüstert er mir zu. Ich muss grinsen. Der Rest der Stunde zuckelt an uns vorüber und irgendwann klingelt es zur großen Pause.
"Also Lisa, das ist ja alles schön und gut, es gibt nur ein kleines Problem....chen." Ben sieht mich an. "Ähm, und welches, wenn ich fragen darf?" "Vielleicht... deine Eltern?! Hast du mal dran gedacht, was die dazu sagen?!" Mist. Ben hat Recht. Mein Vater flippt aus, wenn er das mit Nico erfährt. Ganz zu schweigen von dem Muttertier. Zerknirscht sehe ich Ben an. "Und... was rätst du mir?" Ben zerdrückt seine leere Coladose und fängt an, damit Fußball zu spielen. "Keine Ahnung... bin ich allwissend?!" Natürlich nicht, denke ich, aber wenigstens eine Idee hätte er ja haben können. Während die Jungs mit Bens Dose rumspielen, wende ich mich an Kimberly. "Shoppen?" "Heute?! Ich weiß nicht, ob meine Schwester... du, lass uns doch morgen ins CentrO gehen, nachdem wir mitm Chrüsmälsko im Gasodingsbums waren, okay?" Ich nicke. Von mir aus. Es folgt eine dieser Unterhaltungen, die eigentlich nur 14jährige Mädchen führen können, während neben ihnen Coladosenfußball gespielt wird.
Nach Englisch folgt Mathe. Ich sitze auf meinem Platz und warte auf den Lehrer. Mir ist schlecht. Ich hab so derbe Angst vor dieser Arbeit. Nico versucht mich aufzumuntern. "Komm, das schaffst du! Du hast mir gestern gezeigt, dass du es kannst!" Ich schlucke. Herr Chrüsmälsko kommt rein. Fünf Minuten später sitze ich vor meinem Heft. "Aufmachen, bitte!" Ich schlage das Heft auf und starre auf die Aufgaben. Neben mir fängt Kimberly an, in ihr Heft zu schreiben. Ich kritzle oben links meinen Namen auf das Arbeitsblatt und widme mich der Nummer 1. "Der Graph einer linearen Funktion geht durch die Punkte P(8|9) und Q(1|2). a) Bestimme den Term einer proportionalen Funktion, deren Graph parallel zu dem Graphen f ist. b) Bestimme den Term einer linearen Funktion h, deren Graph parallel zum Graphen von f ist und durch den Punkt R(1|-4) geht." Ein Fragezeichen macht sich in meinem Kopf breit. Was wollen die von mir? Meine Hände zittern, als ich den Füller aufmache und "Nr.1" oben auf die Seite schreibe. Noch warte ich auf das Wunder. Und das Wunder kommt. Und das Wunder trägt den Namen Finn Keller. Ungefähr zehn Minuten nach dem Beginn der Arbeit steht er plötzlich auf und geht nach vorne zum Mülleimer. Dann kommt er zurück, scheut mir kurz in mein verzweifeltes Gesicht und lässt unauffällig einen Zettel auf meinen Tisch fallen. Ich schaue zu Herrn Chrüsmälsko. Doch der ist in seine Arbeit vertieft und bekommt nichts mit. So leise wie möglich falte ich das Stück Papier auseinander. Und was ich sehe lässt Freude in mir aufkommen. Schnell schreibe ich die Lösung von Nummer eins und zwei in mein Heft. Ich drehe den Zettel um. Steht da noch etwas? Tatsache. "Nachilfe bei nico bringt nix, der is genauso scheiße wie du in mathe ;D" steht da in Finns krakeliger Handschrift. Ich muss schmunzeln. Die ganze Nachhilfe-Geschichte war also nur eine Masche von Nico. Gott sei Dank fallen mir die Aufgaben 3 - 5 leichter. Ich gebe pünktlich zum Klingeln mein Heft ab und drehe mich zu Finn und Nico. "Mensch, danke Finn! Du warst echt meine Rettung!" Finn grinst mich schief an. "Kein Problem! Sowas mach ich doch gern!"
Ich drehe mich gerade wieder um, als Finn nochmal ansetzt: "Und... Lisa?" 4 Augen sehen ihn überrascht an. Nicos und meine. "Ähm... ich wollte mich entschuldigen... wegen Montag. Also, ich war nicht sonderlich nett zu dir!" Ja ach nee, auch schon gemerkt. "Und es tut mir auch echt leid, aber ich war vorher schon voll angepisst und... ach kein Plan ich hab irgendwie meinen Frust an dir abgelassen! Also, ich wollte nur, dass du weißt, dass es mir echt Leid tut!" Ich bin echt beeindruckt. Was ist denn in DEN gefahren? Erst die Sache mit dem Mathezettel und jetzt das. Wow. "Er ist ja sooo süß." Ups. Habe ich das gerade laut gesagt? Anscheinend, denn Finn, Nico und Kimberly starren mich an. Kily verständnislos, Finn überrascht und Nico... ja, Nico sieht irgendwie komisch aus. Wie eine Mischung aus unglaublich enttäuscht und sauer. Oh Mist. Ich werde rot. "Ähm... habe ich das laut gesagt?" Statt zu antworten steht Nico auf und verlässt den Raum. Finn räuspert sich um die Stille um uns zu brechen und murmelt: "Ich geh mal kurz... zum Kiosk." Als auch er verschwunden ist kommt Ben auf uns zu. Er grinst und setzt sich auf Nicos Platz. "Na, mal wieder voll verkackt, was?" Ich nicke resigniert und widme meine Aufmerksamkeit Jens, der gerade reingestürmt kommt und lautstark verkündet, dass Französisch ausfällt. Erleichtert packe ich meine Sachen ein, verabschiede mich von meinen Freunden und trotte nach Hause. Ben hat Recht. Voll verkackt. Sieht ganz danach aus, dass meine erste Beziehung mit einem Jungen bereits nach 18 Stunden wieder vorbei ist.
Zu Hause stochere ich lustlos in meinen Spaghetti herum, bis Justus mir den Teller wegnimmt und ihn aufisst. Ich schaue hoch und muss lachen. Typisch Justus! "Wie gehts eigentlich Simon?" frage ich neugierig. "Gleich in meim Zimmer!" sagt Justus mit vollem Mund. Ich stehe auf und hole mir ein Glas Wasser. Essen kann ich nichts. Mittlerweile hat Justus auch meinen Teller leer und sieht mich empört an. "Da koch ich schonmal für dich und dann rührst du nichts an! Ich hab die Nudeln nicht vergiftet oder so! Ich bin dein Bruder!" Ich schaue ihn lieb an. "Weiß ich doch, Jussi! Aber tut mir leid, ich hab keinen Hunger! Koch doch demnächst nochmal für mich!" Schlage ich lachend vor, ehe wir nach oben in sein Zimmer gehen.
?Also, was ist jetzt mit Simon?? frage ich ungeduldig, während ich mich interessiert in Justus` Zimmer umsehe. Sonst ist es nämlich Sperrzone für mich. Die einzigen, die diesen ?heiligen? Raum jemals betreten durften, sind Justus selbst und seine unzähligen Ex-Freundinnen. Also eigentlich die halbe Stadt. Bei diesem Gedanken unterdrücke ich ein Kichern. ?Ist irgendwas?? fragt Justus verstört. Ich schüttle nur den Kopf und lasse meinen Blick über die Regale an den Wänden schweifen. Docrt stapeln sich CD´s von diversen Hip-Hoppern dieses Planten neben Hockeyurkunden und -Medaillen, Schulbüchern aus den Klassen 5-8 (?hab ich vergessen zurückzugeben?)... im obersten Fach entdecke ich einen roten String. Der stammt warscheinlich von Rebecca, Justus` letzter Freundin. Oder Affäre, besser gesagt. Plötzlich springt Justus von dem Schreibtischstuhl, auf den er sich gerade niedergelassen hat, und stürzt sich James-Bond-artig auf den Boden, um mit einer raschen Handbewegung etwas unter das Bett zu fegen. Ich muss grinsen. ?Müh dich nciht ab, Jussi, ich hab den Playboy schon beim reingehen gesehen!? sage ich trocken. Justus wird rot. ?Jetzt erzähl aber mal von Simon!? greife ich das Thema von vor 5 Minuten wieder auf. Justus kramt in seiner Schultasche und fördert einen Flyer zutage. Er reicht ihn mir und sagt etwas von Therapie. Ich blättere durch das Heftchen. ?Lies! Du musst es ganz lesen, sonst verstehst du den Sinn der Sache nicht!? fordert mein Bruder mich auf.

Familien- und Jugentherapie

Die Familien- und Jugendtherapie der DFH bietet für Jugendliche und Familien mit gravierenden Problemem umfassende Therapien. In der 3-6wöchigen Zeit lernen Familienmitglieder miteinander umzugehen und Konflikten aus dem Weg zu gehen, bzw. Sie zu lösen. Jugendlichen wird gezeigt, wie sie ihre Erfahrungen verarbeiten können. Es wird individuell auf die Probleme der einzelnen Patienten eingegangen, um das vorher gesetzte Ziel zu erreichen.

...
Während Justus die Musikanlage anschaltet, um uns mit ?Shadow of the Night? von Linkin Forest zu beschallen, lese ich den nächsten Absatz. Das klingt ja echt vielversprechend.

Die Therapie bietet Hilfe für:

-Suizidgefährdete Jugendliche
-Problemfamilien
-Scheidungskinder

Die bisherigen Erfolge der Therapie sind weiterhin zu erwarten. Die Qualität unserer Familienhilfe wird gleichbleibend konstant gehalten, um maximalen Erfolg zu gewährleisten.Unsere ausgebildeten Diplom-Therapeuten Prof. Dr. Schmitt, Prof. Dr. Hanauer und Prof. Dr. Prechten versichern auch für die Zukunft exzellente Ergebnisse.

...
Es folgen detaillierte Erläuterungen zum Verlauf der Therapie. Der letzte Satz lässt mich schlucken:

Die Kosten für die Therapie belaufen sich auf eine einmalige Gebühr von 2.ooo Simoleons.

Ich lege den Flyer zur Seite. ?Wie wollt ihr das bezahlen?!? frage ich meinen Bruder entgeistert. ?Genau DAS ist das Problem.? seufzt er und dreht Forgie`s ?Berlin Bridge? lauter. ?Also außer mir wollten noch Chester, Mirko und Luca was dazu beitragen. Aber unseren Rechnungen zufolge kommen wir mit unserem Taschengeld nicht weit. Jeder im Monat 3o Simoleons, macht nach Adam Riese 1440 Simoleons in einem Jahr!? ?56o zu wenig...? grüble ich. ?Was wiederum heißt, dass wir weitere 5 Monate bräuchten um das restliche Geld zusammen zu bekommen. Doch dann ist es warscheinlich schon zu spät.? Justus sieht richtig traurig aus. Da kann auch sein Lieblingslied von seinem Lieblingsrapper Melly nicht helfen. Während wir so schweigend dasitzen und Melly irgendwas davon erzählt, dass es ja so ?hot out there? ist, kommt mir eine Idee. Ich stehe auf, klopfe Justus aufmunternd auf die Schulter und versichere ihm: ?Ich mach das schon, spätestens Sonntag hast du dein Geld!? Mit diesen Worten verlasse ich den Raum. Ich muss noch telefonieren....
Als meine Eltern um halb 8 zur Tür herein kommen, habe ich bereits die komplette 9a und b durchtelefoniert und erkläre zum 59. mal die Situation, doch Franco aus der b ist nicht bereit zu helfen. Der Idiot legt einfach auf. ?Was machst du, Schatz?? fragt das Muttertier, als sie mich umgeben von Zetteln mit Handynummern und dem Telefonbuch Erdnüsse kauend auf der Couch hockend sieht. "Telefoniern!" mampfe ich und wähle schon die nächste Nummer. Jetzt muss Chantal aus der c dran glauben.
15 Anrufe später falle ich erschöpft ins Bett. Dass telefonieren so anstrengend sein kann... und wie ich hier so liege, wird mir klar, was ich in den letzten 4 Tagen erlebt habe. Meiner Meinung nach viel zu viel. Das ist doch nicht normal! Oder träume ich das alles nur? Ich kneife mich in den Arm. Nein, anscheinend nicht. Ich gehe in Gedanken die bisherige Woche noch einmal durch. Am Montagmorgen in Nico reingerast, danach kam direkt der erste Schock: Finn hat mich angelabert. Dann das mit dem Erdkundeheft, mein Besuch bei ihm, das Zusammentreffen mit Nico unmittelbar danach. Das Gespräch mit Herrn Sockler, Justus` Geständnis bezüglich Simon. Ich bei Nico zu Hause, der Kuss mit ihm, wir sind zusammen, die Mathearbeit, die ich ohne Finns Hilfe nicht geschafft hätte, meine viel zu laut gesagten Gedanken. Und die Tatsache, dass Nico nicht mehr mit mir redet. "Alles in allem," sage ich in die Dunkelheit "voll verkackt, Lisa!" Ich seufze und stöpsle mir die Ohrstöpsel vom Ipod in die Ohren. Meine Lieblingssongs lassen mich langsam in den Schlaf gleiten.....

Freitag
Mein Wecker klingelt mich aus dem Schlaf. Beim Versuch, ihn auszuschalten, falle ich aus dem Bett. Welcher Hirni hat das Teil auch an die äußerste Kante des Nachttisches gestellt? Ich wickle mich aus den verhedderten Kabeln meines Ipods, mit dem ich mich wohl im Bett gewälzt habe. Ich schlurfe ins Bad. Im Spiegel glotzt mich ein Wesen von einem anderen Stern an. Zerzauste Haare, klitzekleine Augen, mürrischer Gesichtsausdruck. Mir wird klar, dass nicht jeder wie die Schauspieler im Film mit perfekter Frisur und geschminkt aus dem Bett kommen. Ich spritze mir mehrere Liter eiskaltes Wasser ins Gesicht und sehe meine Umgebung gleich klarer. Die Fliesen und den Spiegel zieren die Zahnpastaspuren von Justus, die sich gut durch ihre rote Farbe vom Hintergrund abzeichnen. Justus benutzt die neue "Fruit and Fun" Zahnpasta mit Erdbeergeschmack. Ich stell mir das total widerlich vor. Naja, wems gefällt. Ich greife zu meiner Normalo-Mintzahncreme und putze mir die Zähne. Mann, ist es wirklich schon Freitag? Ich kämme mir schnell durch die Haare und ziehe mir irgendwas an. Noch etwas Make-up, Lidschatten, Mascara und Lipgloss, schwupps sehe ich aus wie neugeboren. Oder zumindest fast. Mittlerweile hat sich auch das Muttertier aus dem Bett bewegt und wartet schon unten in der Küche auf mich. "Soll ich dir was machen?" fragt sie fürsorglich. Ich nicke teilnahmslos und inspiziere den Kühlschrank nach Etwas, das irgendwie nach Frühstück aussieht. Ich entscheide mich für ein Glas Milch und eine Möhre, da ich mich nicht so recht für das Hackfleisch oder den Blumenkohl begeistern kann.

Nachdem ich aufgegessen habe, fällt mir plötzlich ein, dass wir ja heute den Ausflug mit Herrn Chrüsmälsko machen. "Mama, fährst du mich zum Gasodingsbums?" Frage ich mit "ganz-die-liebe-Tochter"Unterton in der Stimme. "Tut mir Leid Schatz, ich fahr heute wieder zu Oma, während Dirk arbeitet. Weißt du, deine Oma ist sehr krank!" Bevor sie mir einen ihrer Vorträge über den Tod halten kann, packe ich schnell eine Flasche Wasser und ein paar Schokoriegel in eine Tasche und verschwinde mit den Worten "Muss los, bis dann!" aus dem Haus. Wie komm ich jetzt nach Unterhausen? Mit der U-Bahn. Hm. Woher ein Ticket holen? In der Eile hab ich kein Geld eingesteckt. Und in meiner Hosentasche finden sich nur erbärmliche 3 Cent. Ich biege in die nächste Straße Richtung Bahnhof ein. Laufen kann ich nicht, das steht fest. Ich springe erschrocken zur Seite, als ein Auto mit quietschenden Bremsen neben mir zum Stehen kommt und der Fahrer wild hupt. Jetzt erkenne ich Jill auf dem Beifahrer- und Nina mit Ben auf dem Rücksitz. Jill kurbelt das Seitenfenster runter und brüllt, um ihren immer noch hupenden Cousin Fridolin zu übertönen: "Komm, steig ein, Frid fährt uns!" Ich kann mir vorstellen, dass Fridolin mit seinem Spitznamen nicht ganz einverstanden ist, denn er verzieht das Gesicht, als Jill ihn erwähnt. Ich öffne die hintere Tür und "Frid" hört endlich auf zu hupen. Ben rutscht in die Mitte und setzt sich dabei halb auf die lautstark protestierende Nina. Lachend lasse ich mich auf den freien Platz fallen und schnalle mich an. Cool, wie schnell sowas gehen kann...Iinsgeheim bin ich aber froh, dass mich nicht Adrian oder einer der anderen hirnverbrannten Idioten meiner Klasse aufgegabelt hat.

Die Fahrt verläuft für meine Verhältnisse normal und "Frid" lässt uns am Treffpunkt raus. "Liiisaaaa!!!!" kreischt mir Kimberly schon von Weitem entgegen. Muss die immer so laut sein? Ich geselle mich mit einem kurzen "Hey" zu ihr und sofort fängt sie an, mich zuzutexten. Wo holt das Mädel auf einmal die ganzen Worte her? Plötzlich quietscht sie mir ein "Und? Wie findest du das?" Ins Ohr und holt mich aus meinen Tagträumen. "Ähm..." Ehrlichkeit ist immer noch am besten also erwidere ich: "Sorry Kily, aber ich hab dir nicht zugehört und es interessiert mich auch nicht! Ich hab genug andere Probleme!!" Na gut, das kam jetzt patziger rüber als gewollt. Das hat auch Auswirkungen. Den ganzen restlichen Weg zum Gasodingsbums unterhält sich Kimberly mit Nina und sieht mich nicht mal an. Ich wiederum bin den "lustigen" Sprüchen von Ben ausgeliefert.
Am Gasodingens (wie heißt das jetzt eigentlich richtig?) erwartet uns eine riesige Schlange an der Kasse, weil anscheinend 5 Klassen unbedingt heute in diese Austellung wollen. Inklusive wir. Nachdem wir alle brav unsere 2.50 Simoleons bezahlt haben, bekommen wir eine kleine blaue Karte mit der Aufschrift "DAS AUGE DES HIMMELS". So heißt glaube ich die Austellung. Als wir das Gebäude betreten, kommt zum ersten Mal heute Nico in mein Sichtfeld. Ups, hatte ich ihn wirklich vergessen? Ich will gerade zu ihm hingehen, als er mit Finn und Jens in der Menge untertaucht. Mist. Naja, guck ich mir halt erst die Ausstellungsstücke an. Na gut, sonderlich spannend ist das ja nicht. Ich stehe gerade vor einem Bild, dass das Nildelta als Satellitenbild darstellen soll und versuche den Nil zu finden, als plötzlich Sven von hinten an mich heran tritt. "Na du." sagt er lachend. "Was siehst du in diesem Bild? Also ehrlich gesagt, ich find die Ausstellung ziemlich fürn Arsch!" Ich nicke grinsend. "Lass mal zu dem Shop gehn, vielleicht haben die ja was witziges!" Schlage ich vor. Doch Sven grinst nur noch breiter. "Nee, wir fahren jetzt nach ganz oben!" Ich schlucke. "Du.. du meinst aufs DACH?" hake ich entsetzt nach. Kopfnicken seinerseits. "Nein!! Sven das kannst du mir nicht antun, ich BITTE dich!!" Sven ist zwar seit der 5. Klasse mein bester männlicher Freund, aber das ist echt zu viel verlangt. Ich leide nämlich unter extremer Höhenangst. Er sieht mich bittend an. Warum haben eigentlich alle Jungs die ich kenne diesen Dackelblick drauf?! "Och bitte!!" bettelt er. "Das wird lustig! Ich rette dich auch wenn du runterfällst!" verkündet er heldenhaft. Ich kann nicht anders, ich fange an zu lachen. "Du spinnst doch!" Ich knuffe ihn in die Seite. Fünf Minuten später stehe ich neben Sven in dem Glasaufzug, der die Besucher aufs Dach bringt. Je höher wir kommen, desto fester klammere ich mich an sein Handgelenk. Es muss ziemlich wehtun, aber er verzieht keine Miene, sondern grinst mich die ganze Zeit triumphierend an. Jaja, er hat gewonnen.




Oben angekommen stehen wir auf dieser gräßlichen Plattform, die rundherum nur ein Geländer hat. Also nichts zum festhalten, das nicht genau am Abgrund steht. Also muss Sven weiterhin meine Fingernägel in seinem Arm ertragen. Doch der hat schreckliches im Sinn: Langsam führt er mich zum Rand des
Gasodingens. Oh mein Gott meine Beine zittern wie Wackelpudding. "Zieh dir die Aussicht rein!" schwärmt Svennie. "Jetzt guck doch mal!!" Nein danke. Kein Bedarf. Doch dann werfe ich doch vorsichtig einen Blick auf die Umgebung. Naja, sieht gar nicht so schlimm aus. Doch dann sehe ich aus Versehen nach unten. Oh scheiße ist das tief. Unwillkürlich kneife ich noch fester in Svens Arm. Mir wird schlecht. "Lisa... du brichst mir jetzt aber nicht vor die Füße oder?" fragt mein bester Freund besorgt. Vorsichtshalber geht er mit mir am Arm wieder zum Aufzug. Jaa!! Runter! Endlich! Wir sind die einzigsten im Aufzug. Kein Wunder, alle anderen genießen den tollen Ausblick. "Lisa? Kann ich dir was sagen?" erkundigt sich Sven vorsichtig. Ich nicke langsam. Was kommt denn jetzt? "Also.. erstmal könntest du bitte meinen Arm loslassen? Weißt du, das tut höllisch weh!" Oh. Na gut. Ich löse meine Hand und die dazugehörenden Fingernägel von bzw. aus Svens Arm. Ups, das blutet ja. "Danke!" Sven grinst und saugt an seinem Handgelenk, wo sich ganz deutlich die Spuren von meinen Nägeln abzeichnen. "Wenn ich Glück hab, gibts eine Narbe und ich kann immer an dieses Erlebnis zurückdenken!" lacht er. Dann wird er wieder ernst. "Du.. was ich dir eigentlich sagen wollte... Naja du weißt ja, dass ich ziemlich gut mit Nico befreundet bin. Und gestern war er bei mir und wir haben ein bisschen geredet. Über dies und das.. und auch über euch zwei!" Ich schaue auf. "Was habt ihr denn geredet?" "Nunja... Nico meinte... also wortwörtlich hat er gesagt `Die kleine Schl**** kann mich ma!!`" Mittlerweile sind wir aus dem Aufzug ausgestiegen. Ruckartig bleibe ich stehen. "Er hat WAS?!" Na super, jetzt hasst mich mein Freund auch noch. Mein Freund. Oh Mist, muss ich jetzt Schluss machen? Panik steigt in mir auf, während Sven sich aus der Situation zu retten versucht. ?Also ich will ja keine... Beziehungskrise oder so auslösen, aber... naja ich dachte, ich sags dir lieber. So von Kumpel zu Kumpelin!? grinst er. ?Hm, schon okay. Danke...? ich schlage ihm freundschaftlich auf die Schulter und mache mich auf den Weg. Jetzt gibts Ärger, Nico!
Ich finde ihn in der Nähe des Eingangs mit Lars und Finn. Sie lachen gerade über einen von Lars` Witzen, als ich Nico von hinten auf die Schulter tippe. Er fährt herum und sieht mich genervt an. "Was willst du?" Entschlossen blicke ich ihm in die Augen. "Komm mal bitte mit. Wir müssen reden." Ich schleife ihn in eine Ecke. Gelangweilt steht er da und sieht auf einen Punkt irgendwo hinter mir. "Worum gehts?" "Das musst du doch am besten wissen!" Jetzt sieht er mich endlich an. "Hä was laberst du? Würde ich dich fragen, wenn ichs wüsste?" Ja würde er. Das sage ich ihm auch. Doch er lacht nur abfällig. "Mann komm, sag was du mir sagen willst, ich hab noch was mit den Jungs zu bereden." Ist der eigentlich so blöd oder tut er nur so? "Nico hör mir zu. Ich habe grad mit Sven geredet und er hat mir erzählt, was du gestern gesagt hast. Von wegen, dass ich dich mal könne!" Jetzt hab ich ihn. Nico wirkt etwas verlegen. "Achso das meinst du..." Er zieht mit der Fußspitze Kreise auf den Boden. Dann geht ein Ruck durch seinen Körper und sein Blick verfinstert sich. "Weißt du Lisa, du bist echt total anders als ich dachte." Moment, was redet der? "Weil... naja.. ich frage mich halt, warum du mit mir zusammen bist!" Erstaunt sehe ich ihn an. "Na, weil ich dich liebe." Das hört sich eher wie eine Frage an als eine Feststellung. Schon wieder dieses abfällige Lachen. "Das glaube ich dir nicht, Lisa. Und du hast das Gegenteil auch schon bewiesen." Jetzt sieht er mich richtig böse an. Ich weiß wovon er redet. Die Situation gestern nach der Mathearbeit. Er hat ja Recht. Aber ich will ihn nicht verlieren! Ich merke wie mir die Tränen in die Augen steigen. Ich muss heftig schlucken um sie zurück zu halten. Nicht weinen. Nicht jetzt. Nicht vor ihm. "Und... was willst du mir jetzt damit sagen?" bringe ich mühsam hervor. Seine Augen blitzen mich mit einer enormen Entschlossenheit an, als er sagt: "Lisa, du bist ein ganz anderes Mädchen als das, in das ich mich verliebt habe. Außerdem stehst du nicht einmal auf mich. So langsam hab ich das Gefühl, du bist nur aus Mitleid mit mir zusammen, und das kann ich nicht gebrauchen. Werd glücklich, mit wem auch immer, aber bei mir brauchst dus nicht mehr versuchen. Schönes Restleben noch!" Mit diesen Worten macht er auf dem Absatz kehrt und stürmt davon. Ich schreie ihm noch ein hysterisches "Schön! Dann mach doch was du willst" hinterher und mache mich auf die Suche nach meinen Freunden, während ich hemmungslos zu heulen anfange.
?Oh Gott, Lisa, was ist passiert?!? Kimberly kommt mir entgegen, als ich sie völlig aufgelöst endlich finde. Sie nimmt mich in die Arme, während ich nur mühsam herausbringe, was geschehen ist. ?Nico - hat - Schluss - gemacht!!? flenne ich an ihre Schulter. ?Oh scheiße.? flüstert sie. Und während ich so an ihre Schulter flenne, fällt mir ein, WARUM ich eigentlich weine. ?Du, Kily, Nico ist doch ein Idiot!? Bestätigendes Kopfnicken. ?Ich meine, wie kann er denn Schluss machen?? Ein mitleidiger Blick. ?Kann er damit nicht warten, bis ICH Schluss gemacht habe? Hallo, der kann sich doch nicht von mir trennen, wenn ICH mich gerade von IHM trennen will!? Kimberly runzelt die Stirn. ?Und DARUM heulst du jetzt?? Ich überlege kurz und nicke dann. ?Ja, glaube schon!? Kimberly zieht die Augenbrauen hoch und gibt ein lang gezogenes ?Okaaay...? von sich. ?Was isn hier los?? Ben steht plötzlich neben mir. ?Ach nix.? Ich schniefe und wende mich einer dieser Satellitenaufnahmen. Ich seh da immer noch nichts.
?Leute, kommt mal zusammen!? Herr Chrüsmälsko ruft durch das ganze Gaso... ach egal. Auf jeden Fall finden wir uns alle am Shop und hören mehr oder weniger gespannt auf das was unser Mathelehrer uns zu sagen hat. ?Jo Kinder, ich würde mal sagen, wir haben alles gesehen, oder? Also, ich geh jetzt nach Hause, was ihr macht ist mir egal. Wir sehen uns ja nächste Woche. Schönes Wochenende!? Mit diesen Worten lässt er uns stehen und geht. Auch gut. Dann können Kily und ich ja jetzt shoppen gehen. Gemeinsam verlassen wir das Gasometer (jaa ich habs gelernt!) und machen uns auf den Weg zum CentrO. Wir betreten gerade H


© AnnelieseBraun


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Kommentare zu "Lisas Woche"

Re: Lisas Woche

Autor: Schmusekatze   Datum: 08.09.2014 16:22 Uhr

Kommentar: Habe gerade begonnen die Geschichte zu lesen, inhaltlich finde ich sie gut und mich würde auch interessieren wie es weiter geht, aber die im Überfluss verwendeten Saatzzeichen??!!?!?!! erschweren das lesen und nerven mich ehrlich gesagt auch ziemlich... Schade

LG Joy

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