Meine Hände legen sich sanft auf deine Schultern und gleiten mit leichtem Druck zum Zentrum deines Rückens. Mit der gesamten Innenfläche meiner Hände und ausgespreizten Fingern halte ich Kontakt mit dir bis sie sich in der Mitte fast berühren. Langsam aber bestimmt arbeiten sich meine Fingerkuppen und Handballen deinen Nacken nach oben. Jeder einzelne Wirbel wird zärtlich massiert. Dann am Ende des Halses angekommen umschließen meine Finger deinen Hinterkopf. Sie liegen eine kurze Weile auf deinen hochgesteckten Haaren bevor ich sie wieder mit leichtem Druck den ganzen Nacken entlang zurückziehe. Sie gleiten hinunter wie Skifahrer im Tiefschnee und halten am Verschluss deines BHs inne.

Meine Finger graben sich unter den furchtbar engen Stoff und fahren in entgegengesetzten Richtungen deine Rücken entlang bis zum Ansatz deiner Brüste. Ich spüre die zarte Haut dort und hole meine Hände den gleichen Weg zurück. Am Verschluss angekommen, hallte ich einen Moment ein. Geschickt und unverschämt schnell lösen meine Finger die Haken. Der Stoff entspannt sich und die Muskeln deines Rückens ebenso.

Ich lege meine warmen Hände nebeneinander dorthin, wo der Verschluss eben noch war. Mit ausgestreckten Fingern fahre ich in voneinander abspreizenden Bögen nach oben hinauf bis zu deinen Schultern. Mit breiten Pinselstrichen male ich Engelsflügel auf deinen Rücken. Jetzt kann ich deine Schultern erst richtig umschließen. Die störenden Träger wurden zu beiden Seiten weggewischt. Du seufzt genüsslich und gräbst deine Wange ins Kissen. Du lächelst mit geschlossenen Augen.

Die Furchen, welche die Träger gegraben haben, werden sanft wegmassiert. Dann arbeiten sich meine Hände mit stärkerem Druck deine Schulter entlang. Ich wiederhole Aufstieg und Abfahrt deines Nackens wie zuvor aber mit deutlich mehr Druck. Trotzdem bin ich sanft und aufmerksam. Verkrampfen sich Muskeln unter dem Druck, lasse ich sofort etwas nach. Ich will dir doch nicht weh tun. Abwechselnd massieren beide Hände jetzt zuerst das linke, dann das rechte Schulterblatt. Dazwischen werden Schultern und Nacken genüsslich durchgeknautscht.

Bei dieser intensiven Erkundung spüre ich einige verspannte Stellen. Ganz zart wie ein Sommerlufthauch streiche ich darüber - Stelle für Stelle. Dann lasse ich meine heißen Fingerkuppen auf ihnen Ruhen, bevor ich ganz langsam mit zärtlich steigerndem Druck in die Verspannungen hineinbohre. Du lässt es geschehen. Die Spannungen lösen sich. Leises Stöhnen entweicht deinem leicht geöffneten Mund. Es sieht so aus als wären alle deine Gesichtsmuskeln total entspannt. Nur deine Augenbrauen bilden hohe Bögen der Verzückung. Ich mache noch eine ganze Weile so weiter und lausche den wohligen Geräuschen , die du machst. Ich fühle mich, wie ein Pianist, der auf einem wunderschönen Piano aus zarter, warmer Haut und sich hingebenden Muskeln spielt.

Oh, meine Liebe. Du glaubst nicht, welch ein Genuss das für mich ist. Es geht hier nicht nur um dich. Um ehrlich zu sein, lasse ich meine Hände einzig zu meinem eigenen Vergnügen über dich gleiten. Ich will deine zarte Haut spüren, die Struktur deiner Muskeln und Knochen ertasten, deine himmlisch weichen Pölsterchen streicheln. Es wird noch weitergehen. Neben meinen gierigen aber zärtlichen Händen werde ich auch meine sehnsüchtigen Lippen auf Wanderschaft gehen lassen.

Alles, was ich mit den Fingern erforscht habe, sollen auch meine Lippen erfahren. Dein herrlicher Rücken, deine Arme und vor allem deine traumhaft schönen Beine werde ich streicheln, massieren, liebkosen bis hinunter zu deinen Füßen. Deine zarten Fußsohlen werde ich ganz sachte durchkneten bis zu jeder einzelnen deiner zierlichen Zehen.

Dann werde ich wieder nach oben wandern und das so oft und so lange wie ich möchte. Allerdings werde ich immer einen großen Bogen um deine Hüften machen. Nach den Verlockungen, die sich dort verstecken, sehnt es mich nicht. Ich möchte dich dort nicht berühren. Ich möchte nicht, dass du mich dort berührts. Ich möchte keinen Sex mit dir. Sex macht immer alles kaputt.

Nein, meine Liebe. Was ich will, ist deinen Körper zu erfahren wie ein Künstler - ein Maler oder Bildhauer. Ich will meine Hände über deinen Körper gleiten lassen, wie ein verliebter Töpfer über feuchten Ton. Diese zauberhaften Formen, Kurven, Hügel und Täler muss ich einfach bereisen. Ich möchte deine Schönheit nicht nur sehen sondern vor allem fühlen und schmecken. Ich will dich mit so vielen Sinnen wahrnehmen wie möglich.

Das ist die Erfüllung für mich. Davon träume ich nachts oder am Tage. Das bereitet mir wohligste Befriedigung. Dass es dir auch gefällt, ist nur ein glücklicher Nebeneffekt.


© Aus_dem_Abgrund


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Kommentare zu "Ein Fetisch für Genießer"

Re: Ein Fetisch für Genießer

Autor: Seelenschreiberin   Datum: 07.08.2021 10:43 Uhr

Kommentar: Beim Lesen kann ich die Berührung fast spüren. Denn Genuss welche sie dabei empfindet.

Re: Ein Fetisch für Genießer

Autor: Aus_dem_Abgrund   Datum: 07.08.2021 11:06 Uhr

Kommentar: Oh, Vielen Dank!

Re: Ein Fetisch für Genießer

Autor: Rosebudstory   Datum: 07.02.2022 15:06 Uhr

Kommentar: So schön beschrieben, dass man traurig ist, gerade keine Massagepartnerin zu haben, die man so verwöhnen kann.

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