Die Information

Nichts ahnend hatte ich den Brief geöffnet, er lag neutral kuvertiert in meinem Postfach.

Liebe Frau X,
bevor es alle außer Ihnen wissen: Ihr Mann unterhält eine sehr intensive Beziehung mit Frau Y.
Jemand, die/der es gut mit ihnen meint.

Im Moment ist die Welt für mich nicht mehr dieselbe. Aber ich hatte gelernt in meinem Leben. Wenn DAS stimmt, kann ich durch eine spontane Reaktion weder etwas ändern noch retten.

Ich spiele also ahnungslos - mit diesem explosiven Wissen in meiner Seele. So mein Entschluss, fast zittern in ohnmächtiger Wut und Enttäuschung.

Feierabend wie so oft und üblich. So gegen 19.00 Uhr trudeln wir in unserer gemeinsamen Wohnung ein. Peter bereitet eine schnelle Mahlzeit zu, ich füttere die Waschmaschine.

Sauerkraut und Kartoffelpüree, einen Wein dazu, und „Wie war der Tag?“ Keine Auffälligkeiten seinerseits.

Klar kenne ich Frau Y. Karin erwähnt er oft, diese tüchtige Kollegin aus der Abteilung Soundso. Ich verkneife mir ein zynisch klingendes „Und wie geht es Karin?“

Peter räumt das Geschirr in die Spülmaschine. Ich schaue ins Fernsehprogramm. Wir einigen uns auf „Chinas Weg zum Industriestaat“, und Peter schläft ein dabei.

Und jetzt? Ich ziehe mich im Schlafzimmer aus. Peter wird wach. Ich treffe ihn auf dem Weg ins Bad, trage nur noch Panty und BH. Keine Reaktion seinerseits, dabei ist dieses Set neu.

Wir finden uns beide wieder im Bett. Ich will es aber wissen, nach seinem flüchtigen Gutenachtkuss. Ich rutsche rüber zu Peter, greife an sein müdes Glied. Noch ist er schließlich mein Mann, und noch will ich was von ihm, von ihm haben. Peter dreht sich zu mir, ich fühle dass sein warmes Glied schwillt, und ich hätschele das Teil, bis es sich vollends reckt.

Peter lässt seine Finger durch mein Schamhaar gleiten und weiter in die ihm so vertraute Spalte. Ich bin schon feucht, weil ich daran denke, wie er es mit Karin macht. Ich stelle mir vor, wie er ihr seinen harten Schwanz zwischen die Beine schiebt, nachdem er IHR genussvoll aus der Unterwäsche geholfen hat. IHR!

Du wirst dich noch wundern, so drohe ich ihm innerlich. Aber jetzt will ich ihn.

Peter nimmt mich schließlich in der Standardnummer. Und doch, für mich bedeutet das heute Genus - wie wenn ich auf Diät bin und eine außerplanmäßige Scheibe trockenes Brot gierig verzehre, so auf eine elementare Art. Und meine nicht ausgesprochenen Worte kommen mir erschreckend niveaulos vor, aber in meinem Kopf haben sie Bestand: „Dieser Kerl und dieser Schwanz gehören mir, Karin. Du wirst nicht mehr lange Spaß daran haben!“


© Leandra


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