Die Umgebung, in welcher ich meine Augen öffnete, war mir fremd. Ich lag in einem dunklen Raum, in dem lediglich eine kleine Lampe über einer Stahltür etwas Licht spendete. Unter mir eine harte Matratze, die einfach auf dem Boden lag.
Nach einem Moment der Verwirrung setzte die Panik ein. Wo war ich hier?
Ich sah mich genauer um. Es gab eine Toilette und ein Waschbecken. Mehr nicht. Nur Wände. Es war wie ich mir eine Zelle im Gefängnis vorstellte.
Ich fragte mich, wie ich hierher gekommen war. Und dann brachen noch mehr Fragen über mich hinein. Wo war ich überhaupt gewesen? Und wer war ich? Ich konnte mich an gar nicht mehr erinnern.
Ich rüttelte an der Tür. Sie war fest verschlossen. Also müsste ich wohl warten, bis jemand sie öffnete. Und das würde doch hoffentlich bald passieren, ich bekam nämlich großen Hunger. Wer wusste schon, wie lange ich bereits hier geschlafen hatte.
Aber es verging viel Zeit und es tat sich nichts. Ich wusste nicht wie viele Stunden oder Tage vergingen, es gab ja kein Fenster oder eine Uhr. Immerhin verdurstete ich nicht, aus dem Waschbecken floss Wasser. Doch der Hunger war wirklich kaum zu ertragen.
Irgendwann versuchte ich die Sekunden zu zählen, doch die Erschöpfung und der Hunger ließen mich wieder einschlafen.
Ich wurde von einem lauten Klappern geweckt. Endlich. Da war noch jemand. Ich würde hier wieder rauskommen. Ganz sicher.
Ich schrie um Hilfe, doch meine Stimme war schwach. Ich hatte seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesprochen. Es kamen nur kurze Laute hinaus. Dennoch verstummte das Klappern. Hatte man mich gehört? Ich versuchte nochmal zu rufen, aber es kam kein Ton aus meinem Hals. Was war bloß los. Ich versuchte auf den Boden zu schlagen um ein Geräusch zu machen, aber es war lächerlich leise. Dann versuchte ich mich zur Tür zu schleppen, doch mein Kreislauf machte da nicht mit. Das Klappern begann wieder und entfernte sich. Das war meine Chance gewesen, aber nun würde ich hier wohl verhungern.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]