Ein kleiner Regentropfen war auf die Erde gefallen und hatte dabei alle seine Erinnerungen verloren. Er wusste auch nicht mehr, was seine wirkliche Bestimmung war und wo sein Ziel lag.
Jetzt befand er sich hier auf dem nackten Boden und versuchte über sich selbst und sein Schicksal nachzudenken. Ihm fiel aber nichts ein. So entschloss er sich dazu, in die weite Welt hinaus zu gehen, die direkt vor ihm lag, obwohl er nicht wusste, wohin er gehen sollte. Trotzdem marschierte er los.
Unterwegs kam ihm eine Wolke entgegen. Als der Regentropfen vor ihr stand, fragte er sie mit traurigen Augen: „Kannst du mir sagen, wer ich bin?“
Die flüchtige Wolke war aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt, sodass sie ihn gar nicht beachtete, sondern einfach an ihm vorbei schwebte, ohne ihn wahrzunehmen.
Der kleine Regentropfen wurde noch trauriger und war voller Selbstzweifel. Trotzdem machte er sich wieder auf den Weg, um irgendwo anzukommen, wo er vielleicht eine Antwort auf alle seine Fragen finden würde.
Gegen Abend kam er an einen Bach, der lieblich vor sich hin plätscherte. Die Sonne stand schon sehr tief und ihre Strahlen warfen lange Schatten.
Der Bach fragte den kleinen Regentropfen: „Warum siehst du so betrübt aus? Was ist mit dir los? Sag' es mir! Komm schon!“
„Ich bin vom Himmel gefallen und auf den harten Boden geklatscht. Seit dem habe ich meine Erinnerungen verloren. Kannst du mir vielleicht sagen, wer ich bin und was meine Bestimmung ist?“
„Komm in mein Wasser, das aus einer unendlichen Zahl von Regentropfen wie dich besteht. Noch bin ich ein kleiner Bach, aber deine vielen Kameraden machen mich bald zu einem großen Fluss, der ins offene Meer führt, das unser aller Ziel ist. Auf deiner langen Reise wirst du mit Sicherheit auch deine Erinnerungen wieder bekommen und du erkennst schon bald, was deine eigentliche Bestimmung ist. Du bist nicht nur ein Regentropfen, sondern du bist ein kleiner Teil des ewigen Wassers des Lebens. Denke immer daran!“
Der einsame Regentropfen fragte nicht lange und sprang darauf hin in den Bach. Augenblicklich wurde er von einer gewaltigen Zahl anderer Regentropfen empfangen, die sich zu einem unendlichen Strom aus fließendem Wasser vereinigten. In diesem Augenblick fiel dem Regentropfen auch wieder seine Bestimmung ein. Er gehörte nämlich zu einem gigantischen Fluss des Lebens, das Wasser hieß. Als kleiner Tropfen war ihm diese Tatsache verloren gegangen.
Bevor der Bach in einen großen Fluss mündete und sich darin auflöste, fragte er den kleinen Regentropfen noch, der seinen Weg jetzt tief berührt fortsetzte: „Na und? Weißt du es jetzt?“
„Es ist überwältigend, dass ich zum ewigen Wasser des Lebens gehöre. Alle meine Erinnerungen sind zurück gekommen. Ich bin viel mehr, als ich gedacht habe.“
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]