Es war Abend geworden und Maggy wusste, was das bedeutete.
Sie sah zu, wie Alex das Zimmer verließ und drehte sich noch einmal zur geschlossenen Tür um.
„Bist du bereit?“
Maggy drehte sich abrupt wieder nach vorne und sah den Mann, der an dem großen Eichenschreibtisch saß, an. Sie nickte und ging auf ihn zu.
Als der große, stämmige Mann aufstand und ihr an den Hintern fasste, überlegte sie, wie sie hier nur hineingeraten war. Eigentlich hatte sie nur einen Job gesucht und war in Sekundenschnelle in einer Dreiecksbeziehung gelandet.
Bruno, der nun sanft ihren Hals liebkoste, schnurrte dabei. Dieses Geräusch mochte Maggy, sie schloss die Augen. Als er an ihren Schultern angekommen war, fasste er mit der rechten Hand an ihre Brust und knetete sie. Unwillkürlich stöhnte Maggy auf und nach kurzer Zeit lag sie nackt auf dem großen Schreibtisch. Es dauerte nicht lange, es dauerte nie lange, bis Bruno befriedigt war.
Anschließend zogen beide sich wieder an. Bruno gönnte sich einen Schluck Whisky, während Maggy ihrer Arbeit nachging. Eigentlich war sie Sekretärin und kümmerte sich um eine kleine Rechtsanwaltskanzlei, die Bruno gehörte. Dafür hatten er und seine Frau das Arbeitszimmer des großen Hauses hergerichtet, damit hier Klienten empfangen worden konnten.
Das Arbeitszimmer war groß und geräumig. In einer Ecke befand sich eine Sitzgarnitur, bestehend aus einer Couch, auf der 5 Leute Platz hatten, mit 2 Sesseln und einem kleinen runden Glastisch, auf dem immer eine Glaskaraffe voll Wasser und einige Gläser standen. Hinter der Couch stand eine Stehlampe, die den gesamten Raum in kühles weiches Licht tauchte
Der große Schreibtisch befand sich direkt am Fenster, aus dem man einen wundervollen Ausblick in den Wald hatte. Dem Ehepaar gehörte selbst der Wald hinter dem Haus, so konnten sie davon ausgehen, dass niemand darauf Häuser bauen konnte.
Als Bruno die große Doppelflügeltür öffnete und verschwand, blieb Maggy alleine im Arbeitszimmer zurück. Das war nichts neues für sie, denn er verschwand immer, wenn er fertig mit ihr war. Aber sie war ihm darüber nicht böse, schließlich konnte Maggy sich so ihrer Arbeit widmen.
Als sie endlich fertig war, seufzte sie kurz und verließ das Arbeitszimmer. Bevor Maggy schlafen ging, duschte sie nochmal ausgiebig, das war eine Art Ritual, was sie jeden Abend unternahm.
Danach wanderte sie nackt durch das Haus, bis sie am Schlafzimmer ankam. Sie öffnete die Tür und wartete kurz, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Alex schlief schon und Maggy wollte sie nicht wecken, daher ließ sie das Licht aus und tastete sich zum Bett vor.
Sie fand es immer sehr schnell, da sie mittlerweile wusste, wo sich was im Raum befand.
Maggy kuschelte sich in ihr Kissen und sah zur Zimmerdecke. Als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Hüfte bemerkte, schmunzelte sie.
„Ich dachte du schläfst schon“ sagte sie und drehte den Kopf in Richtung Alex. Die junge Frau lag auf der Seite und trotz der Dunkelheit konnte Maggy ihr Lächeln erkennen.
„Ich habe auf dich gewartet meine Schöne.“
Maggy rutschte näher an sie heran und die beiden küssten sich innig.
Alex war die Frau von Bruno, aber es dauerte nicht lange, bis die Beiden was zusammen anfingen. Natürlich im Einverständnis ihres Mannes, der trotz alledem seine Frau liebte. Alex liebte ihren Mann genauso, aber eben auf eine andere Art, wie sie Maggy liebte. Doch Bruno liebte im Gegensatz nur seine Frau, nicht Maggy. Das zwischen ihnen war nur eine kleinen Gefälligkeit, die Beiden die Gewünschte Befriedigung beschaffte. Aber dieses Verhältnis war geheim, nur sie und Bruno wussten davon, denn es würde Alex womöglich das Herz brechen, sollte sie davon erfahren.
Dieses Spielchen ging nun schon in das 3. Jahr über und Maggy wusste nicht, wie lange sie es noch führen konnte.
Am nächsten Morgen, als Maggy aufwachte, war Alex schon verschwunden. Wie jeden Morgen saßen sie und Bruno im Wintergarten und aßen ihr Frühstück.
„Guten Morgen“ sagte Maggy und setzte sich zu ihnen. Bruno trank seinen Kaffee und nickte ihr nur kurz zu. Alex lächelte ihr zu, wie immer. Sie liebte ihr Lächeln. Es war so warm und voller Liebe, Maggy bekam stehts Glücksgefühle, wenn Alex sie ansah.
Dieser Morgen fing an, wie jeder andere auch, doch niemand ahnte, was später folgen würde.
Als Alex den Tisch abräumte und Maggy mit Bruno alleine war, sah er sie kurz an.
„Heute hast du frei. Alex ist heute zu Freunden eingeladen, deswegen sind wir später alleine. Ich hoffe du verstehst, was ich sagen will.“
Maggy nickte, sie verstand es. Es gab nicht oft Tage, an denen Alex das Haus verließ und an solchen Tagen hatte Maggy gewöhnlich frei. Aber dafür musste sie die ganze Zeit bereit sein, um Bruno seine Gelüste zu erfüllen. Das letzte Mal wurde sie von Bruno nackt ans Bett gefesselt. Seine Finger hatten voller Leidenschaft ihren ganzen Körper erkundet. Dann liebkoste er Maggy stehts so wild, dass es ihr vorkam, sie würde vor Lust zergehen. Später bestieg er sie auf jede erdenkliche Weise und ließ sie immer wieder aufs neue vor Lust aufstöhnen. Am Abend, wenn Alex wieder zurück war, genossen sie die Zweisamkeit. Alex erzählte ihr, was sie gemacht hatte und dass sie Maggy vermisst hatte. Anschließend gaben sich die Beiden der Leidenschaft hin, bis die Sonne aufging. So endete immer Maggy ihr freier Tag.
Die Zeit verging und Alex machte sich fertig. Sie duschte, lockte ihr Haar und schminkte sich. Maggy gefiel es ihr dabei zuzusehen, denn sie war danach meist so schön, wie ein Traum. Maggy hatte manchmal Angst sie zu berühren, denn dieser Traum könnte sonst platzen, wie eine Seifenblase.
Schließlich erzählte Alex davon, was ihr bevorstand. Ihre Freundin würde in wenigen Wochen heiraten und heute sollte ihr Junggesellenabschied sein, daher wusste Alex noch nicht, wann sie zurück sein würde.
Als es endlich soweit war und Alex sich verabschiedete, tauschten die beiden Frauen nochmal einen innigen Kuss aus, danach gab sie auch ihrem Mann einen Kuss und lächelte zum Abschied.
Dann stieg sie in das Taxi, was sie vom Grundstück fuhr und war danach aus dem Blickfeld verschwunden.
Als Maggy zurück in ihr Zimmer ging, lag ein Kleid auf ihrem Bett. Sie betrachtete es genauer und erkannte es als Dienstmädchenkleid. Natürlich mit kurzem Rock und weit ausgeschnitten, so dass ihre Brüste perfekt zur Geltung kamen.
Sie zog es an und betrachte sich selber im Spiegel. Das Kleid saß wie angegossen und machte jede Rundung ihres schmalen Körpers sichtbar. Alex würde dieses Outfit wohl auch lieben, schade das sie es nie sehen würde.
Der Tag verging langatmig und Maggy erfüllte Bruno seinen Wunsch und spielte sein persönliches Dienstmädchen. Es machte ihm Freude, das sah man ihm an und Maggy genoss seine Blickte, die jedes mal, wenn sie den Raum betrat, an ihr zerrten wie ein hungriger Wolf.
Als er endlich genug von diesem Spielchen hatte, ging er mit ihr in den Waschraum. Dort küsste er sie leidenschaftlich und zerriss mit wilder Inbrunst das Kleid, was er extra für sie gekauft hatte. Sie gaben sich ihren fleischlichen Gelüsten hin. Auf der Waschmaschine, auf dem Boden, auf der Treppe, selbst im Türrahmen.
Plötzlich hörten sie einen Schrei und sahen von ihrem Liebesspiel auf. Alex stand schockiert in der Eingangstür und beobachtete die Beiden. Sie hatten ganz die Zeit vergessen, es war bereits dunkel geworden.
„Alex“ schnaufte Bruno und ließ Maggy los. Maggy sackte kraftlos in sich zusammen und sah Alex an, in deren weit aufgerissenen Augen Tränen glänzten. Die junge Frau saß nackt auf dem Boden und hatte jegliche Kraft verloren, als sie Alex erblickt hatte. Sie brachte nicht einmal ein Wort heraus, nur ein leises Krächzen entkam ihrer Kehle.
Dieser Augenblick brannte sich in ihr ein und schien nicht zu vergehen. Es war, als sei die Uhr stehen geblieben. Sie sah hinter sich Bruno, der seine Hose zuknöpfte und fluchte. Dann sah sie wieder zu Alex, die immer noch dastand, ihre Augen aufgerissen, ihre Tränen hinterließen rötliche Spuren auf ihrer makellos weißen Haut. In jedem anderen Moment wäre sie wunderschön gewesen, doch dieser Blick, voller Abscheu, es war zu viel.
Maggy versuchte sich aufzurichten, doch ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen und so blieb sie regungslos sitzen.
Bruno fing als erster an sich zu bewegen, er fasste Alex ihre Hand, doch sie zog si zurück und ging einige Schritte rückwärts, bevor sie zur Eingangstür hinausrannte.
Bruno rannte ihr nach und rief ihr verzweifelt zu.
Als Maggy sich endlich wieder bewegen konnte, stand sie ebenfalls auf und stützte sich am Türrahmen des Wäscheraumes ab. Sie schlüpfte schnell in ein paar bequeme Sachen und rannte dem Ehepaar hinterher.
Sie rannte tief in den Wald hinein, bis sie Bruno und Alex eingeholt hatte.
Zu ihrem Schrecken lag Bruno am Boden, unter ihm breitete sich eine riesige rotes Pfütze aus.
„Was hast du gemacht“ rief Maggy entsetzt und sah Alex an, die einen großen Stein in der Hand hielt. Sie ließ ihn fallen und sah auf Bruno hinab. Ihre Stimme war gefestigt, aber dennoch leise.
„Das wollte ich nicht. Er tauchte auf einmal auf. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich den Stein aufgehoben hatte. Ich weis nur noch, dass er auf einmal in meiner Hand war, dann schlug ich zu. Ich traf seinen Kopf an der Seite und er fiel zu Boden.“
Maggy musterte Alex, zu ihrer Überraschung sah sie keine Angst, keine Furcht, nur Trauer. Trauer darüber, was sie getan hatte. Ihre Augen waren wieder ruhig, sahen Bruno an. Sie atmete ganz gelassen und sah stumm auf das viele Blut.
„Wie konntet ihr mir das nur antun“ ihre Stimme war immer noch ruhig, zu ruhig. Maggy hatte es lieber, sie würde sie anschreien, in Tränen ausbrechen, verstört sein, aber nein, Alex war ganz ruhig.
„Ich habe euch beide geliebt.“
Maggy hatte Angst, wieso war Alex so ruhig? Sie hatte gerade ihren Ehemann umgebracht und war ganz gelassen, war das eine Schockreaktion? Hatte sie realisiert, was sie getan hatte? Musste sie ja, sonst hätte sie nicht darüber erzählen können.
Sie ging auf Maggy zu, diese ging einige Schritte zurück.
„Ich habe euch vertraut.“
Alex ihr Blick war leer auf sie gerichtet, es war keine Trauer mehr zu erkennen.
Maggy ging noch einige Schritte zurück, sie hatte Angst davor, was Alex machen würde. Doch diese blieb stehen und rührte sich kurz nicht mehr, doch ihr Blick war immer noch auf Maggy gerichtet.
„Wieso? Sag es mir.“
Maggy konnte nicht antworten, der Schreck saß noch tief in ihrer Kehle.
Dann, völlig unerwartet, bewegte sich Alex, sprang auf Maggy zu und stieß sie zu Boden. Maggy kam hart auf den Boden auf, ihr Kopf schmerzte und ihr war auf einmal schlecht. Alles drehte sich, erst langsam, dann schneller. Sie sah Alex, die sie zu Boden drückte. Sie sah ihren Blick, immer noch leer, dann wurde auf einmal alles schwarz. Der Wald und seine Geräusche verstummten, übrig blieb nur dieser entsetzliche Kopfschmerz und diese kalten leeren Augen, die sie ansahen. Diese Augen folgten ihr bis in die Dunkelheit, sie waren das einzige, was Maggy noch sehen konnte.
Als Maggy wieder erwachte, lag sie in einem Bett. Sie sah sich um, es dauerte kurz, bis sich die Umgebung schärfte. Sie befand sich in einem Krankenhauszimmer. Alle sehr steril weiß gehalten. An der einen Seite ihre Bettes stand ein Tropf, der mit ihrem Arm verbunden war, auf der anderen Seite war sie an ein Gerät angeschlossen, was ihre Atmung und ihr Herz kontrollierte.
Sie nahm ihre andere Hand und setzte die Sauerstoffmaske ab und nahm ein paar schmerzhafte Atemzüge. Ihr Brustkorb tat bei jeder Atembewegung weh, doch sonst ging es ihr gut. Der Kopfschmerz war weg, doch ihr Körper fühlte sich schwer an.
Sie setzte sich auf und drehte den Kopf, als sich ihre Zimmertür öffnete.
Im Türrahmen stand Alex, mit einer Vase voller Blumen in den Händen.
Sie trat ein und lächelte, wie jedes mal, wenn sich die Beiden sahen.
„Du bist ja endlich wach, das ist aber schön.“
Sie stellte die Vase auf einen kleinen viereckigen Tisch vor dem Bett, wo bereits eine andere Vase stand.
„Was ist passiert?“
Alex trat an das Bett und löste die Nadel, die in ihrer Vene verankert war und rollte den Tropf zur Seite. Sie nahm einen Stuhl und setzte sich neben das Bett.
„Du warst 8 Tage bewusstlos. Du hattest eine Gehirnerschütterung hat der Arzt gesagt. Wie geht es dir?“
Maggy fasste an ihre Kopf und bemerkte einen Verband, dann erinnerte sie sich. Sie war im Wald gefallen und hatte sich womöglich den Kopf gestoßen gehabt. Dann erinnerte sie sich an Bruno.
„Was ist mit deinem Mann? Ist er auch hier?“
„Bruno ist leider tot, man hat ihn im Wald gefunden. Die Polizei hat gesagt, dass er erschlagen wurde. Die Mordwaffe sowie der Täter wurden noch nicht gefunden. Aber die Ermittlung geht weiter, sie haben mir versprochen, dass sie dem Verbrechen auf die Spur kommen werden. Der arme Bruno, wer macht denn nur so etwas schreckliches? Die Polizei vermutet es war ein Mord aus Leidenschaft. Er wurde nur mit Hose befunden und an seinem Gemächt haben sich Spuren gefunden, die auf einen Geschlechtsakt hindeuten. Mein Bruno hat mich also betrogen, du weist, wie sehr ich ihn geliebt habe. Es brach mir das Herz, als die Polizei davon erzählt hatte.“
„Und haben sie denn schon einen Verdächtigen?“
Maggy hatte kein gutes Gefühl, wieso erzählte Alex ihr davon?
„Natürlich. Sie verdächtigen mich, denn ich bin ja seine Ehefrau. Außerdem verdächtigen sie dich, als seine Sekretärin. Aber solange sie die Mordwaffe nicht finden, können sie nur wage Schlussfolgerungen andeuten. Ist das denn möglich, sie haben nichts im Wald gefunden. Weder die Mordwaffe, noch irgendwelche Spuren, die auf den Täter hindeuten.“
Maggy blieb ruhig, jedenfalls versuchte sie es.
„Wie hast du das gemacht?“
Ihre Stimme zitterte etwas, doch sie hoffte, Alex würde es nicht merken.
„Ich? Ich habe nichts gemacht, schließlich war ich nicht einmal zuhause. Wie du dich erinnerst war ich bei einer Freundin.“
Alex lachte, das konnte nicht wahr sein. Wollte sie wirklich so tun, als hätte sie nichts damit zu tun?
Alex stand auf und ging zur an deren Seite des Bettes. Sie schaltete das Gerät, an dem Maggy angeschlossen war aus und zog den Stecker.
„Ach Maggy, es ist alles so schrecklich.“
Sie schloss die Gardinen am Fenster und kramte in ihrer Tasche herum.
Schließlich trat sie wieder ans Bett, Maggy ließ sie dabei nicht aus den Augen. Das Letzte, was sie zusehen bekam war das, was Alex aus ihrer Tasche gekramt hatte. Sie hielt es in der Hand, immer noch lächelnd und die Augen voller Traurigkeit. Keine Angst, keine Freude, kein Schock, nur Trauer.
Auf deinem Herzen
liegt ein Trauerflor,
Du wolltest mehr,
doch hast alles verloren.
Suchtest nach Orten
der Liebe und Ruhe,
lauschtest dem Atem
des Windes.
Doch dunkle Lieder [ ... ]
Es brennt das Feld, es brennt der Wald
doch nicht lange, denn schon bald
erlischt auch mal die letzte Glut
denn der Regen und die Flut
wird das Problem schon [ ... ]
Was in der DDR nur mit Stasikraft,
schafft eine Ki mit seiner „Geisteskraft“,
Es kontrolliert heut schon das ganze Netz,
findet jeden der beleidigt oder hetzt.