Lilly und Jacky
Über diese Kurzgeschichte: Während eines unfreiwilligen Bummels in der Husumer Innenstadt findet Lilly neben der
Einhornpassage einen Händler. Da Ostern vor der Tür steht, verkauft er ein paar Holzhasen, die er selber gebastelt hat,
um sich sein Taschengeld aufzubessern. Lilly kauft sich als einzige Kundin einen der Hasen und stellt ihn auf dem
Schreibtisch. In der darauffolgenden Nacht wundert sich Lilly über die lauten Geräusche, die der, plötzlich zum Leben
erweckte Hase von sich gibt. Weil sie keine Freunde in der Schule hat und ständig traurig war, wird der Hase, der nun
den Namen Jacky trägt, ihre beste Freundin. Es scheint so, als wusste der Händler, dass sie Kummer hatte und hat den
Hasen mit irgend einem Zauber belegt, damit sie nicht mehr so alleine war. Als Lilly den Händler sucht, ist er nicht
mehr aufzufinden. Erst, nachdem sie sich die Nummer auf der Marke genauer ansieht, kann sie mit ihm Kontakt
aufnehmen. Er erklärt ihr, woher er kommt und welchen Auftrag er hat. Durch Lilly kann er den Auftrag erledigen und
nach Hause zurückkehren. Am Ende erwartet Lilly eine weitere Überraschung, denn der Hase verwandelt sich erneut.
Jacky ist nun ein gleichaltriges Mädchen, dass sie beschützt. Als der Mobbingfall in ihrer Klasse eine dramatische Form
annimmt, ist Jacky erneut zur Stelle.

Freundschaft. Für mich, dem Erzähler mit einer Nebenrolle in dieser erfundenen Geschichte, etwas sehr Bedeutendes.
Freundschaften halten ewig, es sei denn, man betrügt den Kumpel zu sehr. Freunden kann man vertrauen und man kann
mit ihnen Schabernack treiben. Es gibt Fälle, wo jemand dem anderen das Leben gerettet hat und so eine Freundschaft
mit tiefer Verbundenheit entstanden ist. Das Wort Freundschaft kann man zahlreich beschreiben. Hier in dieser Geschichte hat die Hauptperson erstmal leider keine Freunde, mit denen sie mal Blödsinn machen kann. Aber Alles nacheinander.
Lilly Sabensen, ein elfjähriges Mädchen mit orange-roten Haaren, ist vor kurzem von Heide nach Husum gezogen. Ihre
Eltern sind auf dem Weg von der Arbeit nach Hause bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen, als Lilly in der Schule war. Ihre Tante Isabelle und ihr Onkel Edgar holten sie nach Husum, wo sie in die sechste Klasse der Ferdinand-Tönnies-Schule gehen soll. Weil sie zu traurig war, wollte sie nicht mit den Kameraden reden und setzte sich in den Pausen abseits hin. Auch im Unterricht blieb sie still, nur wenn sie aufgefordert wurde, sagte sie etwas. Dadurch bekamen ihre Mitschüler den Eindruck, dass sie aus Arroganz nicht mit ihnen reden möchte. So blieb sie alleine, nachdem sie die Trauer über ihre Eltern einigermaßen verarbeitet hatte. Am Mittwoch vor Ostern lästerte Hannah, eine
Mitschülerin über sie und die ganze Klasse lachte. Sie hörte nur noch das donnernde „Ruhe!“ vom Klassenlehrer und die abrupte Stille im Raum, als sie weinend ihre Sachen packte und den Raum verließ. Der Lehrer war sichtlich wütend und hielt eine Standpauke an alle. Weil die betreffende Mitschülerin nicht aufhörte, zu grinsen, schickte er sie zum Direktor. Lilly bekam es nicht mehr mit, sie lief einsam durch die Innenstadt, um über die Situation nachzudenken. Erst hat sie ihre Eltern verloren, jetzt wird sie auch noch grundlos durch den Kakao gezogen. Lilly konnte ihre Kameraden nicht verstehen. Leider sind ihre Kameraden hier in der Geschichte nicht die einzigen, die jemanden ohne einen wirklich guten Grund fertig machen. Ein Teil macht nur mit, weil sie befürchten, selber geärgert zu werden. Heutzutage werden Dinge, am Anfang noch ganz klein, zu riesigen Problemen. Nehmen wir mal als gutes Beispiel den Charakter oder die Eigenschaften einer Person. Es gibt Leute, die ein anderes Verhalten haben (vielleicht wegen Alkohol in der
Schwangerschaft oder einer Vererbung). Dadurch kommen sie in der Welt schlecht zurecht und werden von den „normalen“ Menschen als „behindert“ und „nutzlos“ bezeichnet. Die Opfer leiden unter den Attacken und in nicht wenigen Fällen landen sie in der Klinik oder leben nach einer Zeit nicht mehr, weil es ihnen zu viel wurde und Suizid begangen haben. Hier in der Geschichte nimmt die Sache einen anderen Verlauf. Zuletzt haben wir Lilly beobachtet, wie sie durch die Stadt lief. Neben der Einhornpassage am Marktplatz stand ein Händler. Da Ostern in Sichtweite war, hatte er Holzhasen gebastelt und bot sie auf einer kleiner Decke zum Verkauf an. Lilly, nun gedankenlos, hielt bei ihm,
um sich die Hasen anzuschauen. Der Händler, ein etwas älterer Herr, merkte, dass Lilly ziemlich unglücklich war und
nicht wusste, was sie tun soll. „Hallo. Hat die junge Dame einen speziellen Wunsch?“, fragte er. Lilly schüttelte den
Kopf, sagte nur „Freunde“ und lief weiter. Sie drehte sich um und sah, wie er sich hinsetzte. Es sah so aus, als hätte er
selber Kummer und noch keinen Holzhasen verkauft, weil ihn die Leute bewusst ignorierten, daher lief Lilly zurück und
tat dem Herrn einen Gefallen, indem sie ihm einen Zehner-Schein gab. Der schönste Hase stand ganz hinten rechts und
war grau angemalt, mit weißen Punkten. Die angeschraubten Ohren waren runter gedreht und sahen wie Schlappohren
aus. Die grünen Augen, bestehend aus angeklebten Steinchen, glitzerten. Lilly zeigte auf ihn und wenig später zierte er ihr Schreibtisch. Sie hatte ihn so hingestellt, dass die Steinchen leuchteten, wenn sie vom Licht angestrahlt wurden. Ihrer Mutter fiel der Hase erst auf, als sie am Abend Lillys Zimmer betrat, um ihr eine gute Nacht zu wünschen. Niemand bekam die Verwandlung des Holzhasen mit. Lilly wurde mitten in der Nacht von einem seltsamen Geräusch geweckt. Es hörte sich wie Getrippel an. Zwischendurch kam ein Kratzen. Lilly machte eine Umdrehung und fiel vor Schreck halb aus ihrem Bett, als sie die Lampe einschaltete und vor sich einen grau-weißen Hasen mit grünen Augen und Schlappohren auf dem Kissen sitzen sah. Wo kommt der denn her?, dachte Lilly erstaunt. Sie rappelte sich mühsam auf. Ein Blick zum Schreibtisch verriet ihr, dass der Holzhase verschwunden war und ein LEBENDIGER Hase bei ihr
im Zimmer rumlief. Sie nahm den Hasen, um ihn genauer anzusehen. Auf der Marke, die um den Hals gebunden war,
stand nur eine fünfzehn-stellige Nummer drauf. Sonst nichts. Lillys Mutter war durch das Gepolter, als sie aus dem Bett
fiel, geweckt worden und stand nun, ebenfalls erstaunt, an der Tür. Lilly musste ihre Mutter nicht fragen, sie nickte nur
und legte sich wieder schlafen. Sie wusste durch einen Anruf vom Direktor Bescheid über den Vorfall in der Schule und dass Lilly ganz alleine war. Jacky, wie Lilly den Hasen ab jetzt nannte, durfte bleiben. Der Hase akzeptierte den Namen mit einem Wackeln der Schlappohren und -worüber Lilly lachen musste- mit einem ziemlich lauten Furz. Einen Käfig musste Lilly nicht kaufen, nur Möhren, einen kleinen Sack Futter und Streu. Das Grünzeug, was Hasen gerne knabbern, fand Lilly in ausreichender Menge im Garten. Die Tage nach Ostern vergingen recht schnell und die Klassenkameraden wunderten sich, warum Lilly auf einmal so glücklich war, selbst, als sie sich mit Absicht über sie lustig machten. Lilly ignorierte sie einfach, weil sie einen besseren Kameraden gefunden hatte, mit dem sie spielen konnte. An einem Tag nahm sie Jacky mit zur Schule, nachdem ihre Eltern die Erlaubnis gegeben hatten. Jacky verweilte während des
Unterrichts in einem extra angeschafften Korb, wo er sich frei bewegen durfte und in den Pausen beschäftigte sich Lillynur mit ihm, um ihm ein paar Tricks beizubringen. Auf Anfrage einer Schülerin nach dem Namen gab sie keine Antwort. Drei Wochen nach Ostern lief Lilly mit Jacky auf dem Arm in die Innenstadt, um den Händler zu suchen. Der war nicht aufzufinden, auch während der Erkundung der Umgebung. Zuhause sah sie sich die Marke an, wo die Nummer eingestanzt war. Sie fand während eines erneuten Marktbesuches durch Zufall raus, dass sie die Nummer in ihrem Handy eingeben muss. Sie gab also
*#* 73062*03719*40582*#* ein und drückte auf das Anrufsymbol. Ein langer Ton ertönte, dann wurde der Anruf beendet und der Routenplaner von Google Maps öffnete sich. Der angezeigte Weg führte sie über das Husumer Gewerbegebiet und der B5 Richtung Olderup. Weil Lilly nicht so lang laufen wollte,
nahm sie ihr Fahrrad. Eine Stunde später stand sie dem Händler gegenüber, mit Jacky im Korb. Der Händler lächelte. Damit hatte er das erreicht, was er wollte. Ein Kind war nun glücklich. Der Händler, er hieß Erwin, wie Lilly erfuhr, erzählte ihr, warum er hier war: „Ich bin aus einem versteckten Ort in den Niederlanden. Für euch Menschen ist er nichtsichtbar. Der Ort ist so wie hier bei euch, er besteht aus normalen Menschen. Der einzige Unterschied sind die Aufgaben, die wir haben. Wir sollen den Kindern Unterstützung geben, damit sie gut durch die Kindheit kommen. Leider habe ich meine Abmachung gebrochen und das Kind, worum ich mich kümmern musste, ist mit acht bei einem
Brand ums Leben gekommen. Der Rat hat mich suspendiert und lässt mich nur wieder arbeiten, wenn ich eine gute Tat für ein Kind erledigt habe. Das habe ich jetzt.“ „Nur, was ist mit den Hasen? Warum hat sich der Hozhase verwandelt?“, fragte Lilly, weil ihr der Hase eingefallen war. Der hatte sich neben Erwin gesetzt. „Ich weiß es nicht. Ich habe die Holzhasen gebastelt, damit ich etwas zu Essen kaufen kann. Vielleicht hängt es mit dem Siegel zusammen, den der Rat auf die Suspendierungsurkunde gesetzt hat. Ich glaube, da hat wer gemerkt, dass du in Not bist und in dieses Siegel ein Zeichen reingeritzt. Ich kann es mir sonst nicht erklären. Ich wünsche dir alles Gute“ Ohne Vorwarnung verschwand Erwin. Lilly setzte Jacky, der sie mit großen Knopfaugen ansah, zurück in den Korb und fuhr nach Hause. In der Nacht wachte Lilly auf, diesmal vom lauten Gesumme einer Mücke, die sich absichtlich in ihr Zimmer geschlichen hatte, um sie zu ärgern. Als sie die Lampe einschaltet, lag nicht mehr die schlafende Jacky auf der Decke, sondern ein Mädchen in ihrem Alter. Lilly fiel erneut aus dem Bett, diesmal war die Bruchlandung übelst schmerzhaft, weil sie mit dem Kopf an der Kante der Kommode stieß. Als sie aufwachte, wusste sie nicht, wo sie war. Sie sah nur verschwommen ein paar
Schatten. Erst, nachdem sie mehrmals mit den Augen blinzelte, konnte sie wieder deutlich sehen. Sie lag in einem Zimmer des Husumer Krankenhauses. Das Verbandszeug, das um ihren Kopf gebunden war, hatte eine rötliche Färbung angenommen. Ihre Eltern und das Mädchen saßen um sie herum. Der Arzt kam in dem Moment rein, als Lilly ihre Hand zum Winken heben wollte. „Unsere kleine Patientin ist aufgewacht“, stellte er fest und zu den Eltern gewandt: „Soweit alles okay. Sie hatte eine Platzwunde an der Seite, die wir nähen mussten. Gehirnerschütterung wurde nicht festgestellt. Sie kann gleich entlassen werden. Wichtig ist, dass Lilly zwei Wochen nicht zu sehr Sport treibt, weil der Schlag auf dem Kopf noch Nebenwirkungen haben kann. Was die Schule betrifft, kann sie auf Wunsch wieder hin. Die Entschuldigung können Sie bei der Anmeldung abholen.“ Der Arzt verabschiedete sich. Während der Fahrt nach Hause schaute sich Lilly das Mädchen genauer an. Das Auffälligste waren die Augen, die grün schimmerten, und die leicht rötlichen Haare. Der Rest war normal. Lilly verstand nicht, was genau passiert war. Sie vergaß darüber nachzudenken, denn nach einem kurzen Anruf beim Jugendamt zog das Mädchen, die den Namen behielt, bei ihr ein. Keiner konnte Lilly und Jacky auseinander bringen. Selbst, als die Mitschüler Lilly nach der Rückkehr zur Schule ärgerten, wich Jackyihr nicht von der Seite. Die Klassenkameraden waren erstaunt über die enge Freundschaft von den beiden, sodass sie als Paar bezeichnet wurden. An einem Tag schmissen sie Wasserbomben, weshalb Lilly erneut weinend die Klasse verließ.
Jacky lief zum Klassenlehrer, der nun sehr sauer war und zog ihn nach draußen. Nach dem kurzen Gespräch, wo auch der Direktor hinzugezogen wurde, sagte Jacky zu der Klasse: „Ihr habt Lilly ohne einen guten Grund verletzt und gedemütigt. Mich habt ihr ebenfalls reingezogen. Weil Lilly meine beste Freundin und Mitbewohnerin ist, kann ich eure Gemeinheiten nicht dulden.“ „Was willst du denn von uns?“, rief einer dazwischen. „Wir haben nichts getan“, meinte ein anderer. „Da ich merke, dass ihr auf Unschuldslämmer macht, habt ihr nun mit Absprache des Direktors und des Lehrers das Glück, einen ganzen Monat lang nachzusitzen. Überlegt euch in Zukunft, mit wem ihr euch anlegt.“ Ein genervtes Stöhnen aller Schüler war zu hören. Hannah, eine Mitschülerin, die damals vor der Klasse gelästert hatte, stand nun auf und protestierte laut: „Das kann sie doch nicht machen. Diese arrogante Heul-Schnepfe ist selber Schuld,
wenn sie niemand mag. Sollen sie und diese dämliche Angeber-Hure“, damit meinte sie Jacky, „doch zur Hölle fahren.“
Jacky schaute sie an und fragte den Direktor: „Was macht die Schule eigentlich mit Leuten wie sie, die andere mit Absicht verletzen und somit gesetzlich eine Straftat begehen? Ich glaube nicht, dass sie heute noch hier bleiben dürfen, oder?“ Der Direktor nickte. Also sagte Jacky zu Hannah, die nun in Kampfstellung war und auf sie los gehen wollte:
„Du kannst deine Sachen packen. Viel Spaß beim rumgammeln Zuhause.“ Damit war der einwöchige Schulverweis für
Hannah fest. „Sonst noch wer, der Stress mit dem Direx will?“ Weil niemand etwas sagte, lief Jacky nun raus, um Lilly
zu suchen. Damit war die Sache erledigt. Niemand traute sich mehr, Lilly zu ärgern, seit Jacky sie in Schutz genommen
und verteidigt hatte. Die Sache mit dem Mobbing drehte sich einmal komplett um. Jetzt war es Hannah, die ganz alleine
stand und keine Freunde mehr hatte, weil die Kameraden realisierten, dass sie ganz alleine die Schuld trug und nicht die
anderen. Jacky und Lilly hielten sich abseits. Weil die Kameraden einen erneuten Streit befürchteten, ärgerten sie Hannah heimlich. Eines Tages verfolgten drei Jungs sie bis nach Hause, um ihr am nächsten Morgen Fallen in Form eines Farbeimers mit Reißzwecken und kaputten Fahrradreifen zu stellen. Damit war das Maß für Jacky endgültig voll. Sie erfuhr von der gemeinen Tat, als Hannah bei ihr und Lilly anklingelte und weinend um Hilfe bat. Jacky kam nicht von weg, die Polizei zu informieren. Sie bekam die Nummer eines Einwohners aus dem Bredstedter Umkreis, der im ehrenamtlichen Dienste der Polizei stand. Niemand sagte etwas, als Andre Rosenblatt, Lilly, Jacky, Hannah,
vollbeschmiert mit roter Farbe, ein Mitarbeiter von RadioSchleswigHolstein und der Direktor den Klassenraum
betraten. Damit war auf „Jugenddeutsch“ die Kacke so richtig am dampfen, denn Andre Rosenblatt war für seine
strenge Vorgehensweise gegen Mobbing und Verkehrssünder bekannt. Er war jemand, der Gewalt, Straftaten und
Geschwindigkeitsübertreter verabscheute. Er hat zwar Geduld, wenn es um Beleidigungen geht, weil er selber sich mit
solchen Mobbing-Geschichten rumärgern muss, aber das, was er von Hannah mitbekam, ging selbst für ihn zu weit. So
war es auch kein Wunder, dass er die Klasse mit voller, geplanter Absicht vor einem laufendem Radiomikrofon und deshalb
vielen Zuhörern, regelrecht zusammenfaltete. Nacheinander fasste er für sie zusammen, was in den letzten Tagen
passiert war, damit jeder erfuhr, wie gemein die Jugend heutzutage war. Viele waren entsetzt, als sie hörten, was die
sechste Klasse der Husumer Ferdinand-Tönnies-Schule getan hatte, um Hannah und Lilly zu demütigen. So war es
selbstverständlich, dass die betreffenden Mitschüler auf den Social-Media-Kanälen Instagram und Facebook gehatet
wurden. Ob sie ihre Lektion gelernt haben, ist fraglich. Lilly und Jacky vertrugen sich mit Hannah. Das Angebot, mit
ihnen etwas zu unternehmen, nahm sie dankbar an, denn auch sie blieb für die restliche Schulzeit freundelos. Am Ende
des siebten Schuljahres beschlossen die Eltern der drei Kinder, dass ihre Schützlinge den Ärger hinter sich lassen sollen.
Daher zogen sie nach Recklinghausen, eine Stadt im Ruhrgebiet. Heute sind Jacky und Lilly 16 Jahre alt. Die
Freundschaft zwischen ihnen und auch Hannah, die nun ebenfalls 16 ist, besteht noch immer. Niemand konnte sie
bisher zerstören. Recklinghausen veränderte sich im Laufe der Zeit auch nur wenig. Die Umgebung erkundeten die drei
Kinder mit ihren Fahrrädern und auch mehrere Besuche im malerischen Schermbeck, dem Ort, wo Rosenblatt
aufwuchs, wie er nach der Radio-Attacke an die Klasse erzählte, war mit drin. Zufriedener können die drei nicht sein,
oder? Was wir aus der Sache gelernt haben? Darüber nachzudenken, bleibt eure Aufgabe. Ich selber hasse es, wenn sich jemand über andere lustig macht, obwohl er selber nicht besser ist. Es gibt verschiedene Methoden, um den ganzen
Sch**ß mit dem Mobbing zu stoppen. Die Sache mit dem Radio, um die Schüler zu demütigen, damit sie merken, was für einen Mist die gebaut haben, war mal eine ganz andere Lektion.
ENDE


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Beschreibung des Autors zu "Lilly und Jacky"

Nachwort
Liebe Leser*innen,
niemand möchte wegen seinen Fehlern fertig gemacht werden. Ich auch nicht. Leider ist es aber so, dass genau sowas passiert. Auch bei mir. Zwar nicht mit Straftaten wie Sachbeschädigung und Körperverletzung, aber mit Worten. Die Jugend heutzutage ist ziemlich gemein und wartet sogar darauf, dass jemand etwas falsch macht oder für ihn behindert genug ist, um ihn/sie denn in die Klinik (Wahnsinn) oder den Suizid zu treiben. Meine Nebenrolle als ehrenamtlicher Hilfsarbeiter der Bredstedter Polizei in der Geschichte ist für mich mal eine Gelegenheit zu zeigen, wie gemein auch ich (und die Kollegen von der Polizei) werden kann, wenn es um solche Dinge geht. Ich würde es tatsächlich so machen, wie in der Geschichte. Schön mit Begleitung eines Radiomoderators und vor den ganzen Einwohnern von SchleswigHolstein. Damit die Klasse mal weiß, wie es sich anfühlt, wenn man gedemütigt und gehatet wird. Die Kriminalität der heutigen Jugend im Bereich Mobbing und Cybermobbing ist meiner Meinung nach in letzter Zeit ziemlich in die Höhe gegangen. Ich nenne mal als gutes Beispiel Mich und die Internetplattform „Tellonym“. Ich bin seit ungefähr Mitte/Ende September dort und musste mich schon am zweiten Tag nach der Anmeldung mit Hass und Beleidigungen rumärgern. Das ist eine absolute Frechheit. Jemanden, den man nicht kennt, zu beleidigen, nur weil er behauptet, dass das Foto
hässlich aussehen würde. Selber vielleicht eine große Narbe (durch Unfall oder so) im Gesicht haben und andere als
hässlich beschimpfen, das passt irgendwie gar nicht. Ich verstehe die Kinder alle nicht, warum die soetwas tun müssten. Sie wollen anscheinend die eigenen Fehler verdecken. Auf Dauer bringt es nichts, es wird nicht viel Zeit benötigen, bis auch die Hater dran sind. Vergebung und Liebe wäre doch eine gute Sache, oder etwa nicht? Selbst Jesus predigte davon. Für die christlichen Kinder unter euch: Mobbing und Cybermobbing ist bestimmt ein Verstoß gegen das Gebot mit der Nächstenliebe. Ich glaube nicht, dass die Kirche über dieses Verstoß hinweg sehen würde. Überlegt euch vorher dreimal, was ihr macht und, wem ihr angreift und was ihr an Schäden verursacht.
Euer Andre Rosenblatt

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