Wenn ich alleine bin

Wenn ich alleine bin und mich einsam fühle, dann sehne ich mich nach der Nähe eines lieben Menschen.

Ich hole mir ein Kissen, schließe es ganz fest in die Arme und denke an eine ganz besondere Person - an eine Person, die ich gerne kennengelernt hätte. Ich versuche, mich an alles zu erinnern, was mir von dieser Person im Gedächtnis geblieben ist.

Aus den Bilder und Stimmen lasse ich meine Phantasie Geschichten weben. Geschichten, wie wir uns kennengelernt hätten, wie wir uns angeregt unterhalten hätten, wie wir zusammen gelacht und geweint hätten. Meine Phantasie fliegt davon wie ein Schwarm kleiner Vögel. Sie webt und webt. Wir erleben tolle Dinge zusammen, berühren uns, küssen uns, lieben uns. Abends fallen wir uns erschöpft in die Arme.

Ich drücke das Kissen, schmiege mich daran und lasse meine Phantasie ganz frei weiter weben. Es strengt meinen Kopf nicht an - es entspannt ihn sogar. Beruhigende Glücksgefühle bedecken meinen Geist wie zarter Nebel. Mein Geist versinkt im Nebel, lässt sich tragen und dann fallen. Ganz langsam geht es hinab ins Reich des Schlafes und der Träume.

Meine Träume sind nie besonders aufregend. Sie sind seltsam banal und alltäglich und dann doch bizarr und unlogisch aber die besondere Person spielt darin meist eine Rolle.

Je intensiver ich träume, um so mehr klärt es meinen Geist und wenn ich morgens nach einem besonders seltsamen Traum aufwache, fühlt sich mein Kopf frei an. Das Einsamkeitsgefühl ist Hoffnung gewichen - Hoffnung und Zuversicht, dass ich den Tag überstehe.

© Aus_dem_Abgrund

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