Abschied ist mir nie ein Freund gewesen im Leben, aber doch immer ein treuer Begleiter.
Im Dasein müssen wir Menschen los lassen, die wir lieb gewonnen hatten, oft, ohne gefragt zu werden, ob wir einverstanden sind.
Oft ohne Aussicht auf Wiederkehr, ohne Aussicht auf Erneuerung, ein ewiges Lebewohl, ein ewiges schlaf gut.
Wir bleiben zurück mit uns, fühlen uns allein und verraten weil uns das Verbleiben des Vertrauten nicht bekannt ist, wir seinen Weg nicht mehr begleiten dürfen.
Abschied ohne Aussicht auf Wiederkehr ist ein schmerzhaftes Stück Leben, das bitter schmeckt.
Abschied auf Zeit schmeckt bitter und süß, weil in ihm immer die Hoffnung des Wiedersehens und der Begrüßung innewohnt, ein Spiegelung, dass wir selbst noch da sind, wir willkommen geheißen werden, so wie wir sind und waren.
Lassen wir dem ewigen Abschied noch Zeit.
Begrüßen wir uns, wenn wir uns wieder sehen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]