Die Reise stand schon lange an,
reiste mit der Eisenbahn.
Habe mir ein Buch mitgenommen,
zu lesen, bis am Ziel ich angekommen.
Eine Frau mir schräg gegenüber saß,
ich sah in ihr Gesicht, das ganz blass,
über ihre Wangen Tränen fließen,
wohl Gedanken, die sie nicht losließen.
Sie aus dem Fenster schaute,
die Landschaft sie nicht erbaute.
Ob es der Liebste war,
der in der Ferne weilte,
weswegen sie so bitterlich weinte?
Ob es aus Kummer oder Not,
dass ihr Leben geriet aus dem Lot?
Meine Gedanken sich winden, ob ich frage,
um gemeinsam eine Lösung zu finden?
Ob es Krankheit oder Unfall war,
viele Möglichkeiten gab es da.
Der Zug hielt an, wir stiegen aus,
wir gingen den Weg zum Bahnhof hinaus.
Ich meinen Mut zusammennahm,
fragte ob ich vielleicht helfen kann.
Mit großen Augen sah sie mich an.
„ Die Tränen"? Nein, habe nur eine „Bahnallergie“.
Da stand ich nun mit meiner allzu großen Fantasie.
Kommentar:Sehr charmant, lustig, aber auch irgendwie nachdenklich...so habe ich das Gedicht empfunden. Über was man sich nicht alles Gedanken macht und ins Grübeln kommt, und dann kommt so etwas dabei raus. Tolle Idee, gut geschrieben.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]