Die Erinnerung ist die Identität des Menschen.
Die Erinnerung ist der Mensch, ohne Erinnerung wären wir nicht wir selbst; wir würden uns, unsere Liebsten und auch andere Menschen nicht wiedererkennen. Wir würden uns nicht an die schönen, witzigen und nicht so guten Erfahrungen erinnern. Wir könnten nicht am Leben teilnehmen, weder lernen noch Sprechen, weil wir uns die Wörter nicht merken könnten.
Unsere ganze Gesellschaft beruht auf Erinnerung; wir gehen zur Schule, lernen, schreiben eine Prüfung, für die wir gelernt haben, also erinnern wir uns. Oder wir pflanzen uns fort und können uns nicht daran erinnern, ob wir einen Nachkommen erwarten werden, oder nicht.
Halten wir also fest: Wir sind Erinnerung, das Leben beruht auf Erinnerungen, ohne sie wären wir nicht lebensfähig.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]