Ein unabänderliches Los

Oh, wie wie war er schön und stolz!
Ein Meter achtzig und mit Hut.
Schwarze Augen aus Kohleholz,
errichtet mit vollem Kinderherzblut.

Eine Möhre als Nase, ein Zweiglein als Mund,
um den Hals einen rosa Schal,
der Bauch Kugelrund.
Er war von seiner Art ein Ideal.

Doch zum Überleben braucht er klirrende Kälte,
selbst Sonnenschein wird ihm gefährlich.
Wer immer ihn in den Vorgarten stellte,
für den ist er zum Frühjahr entbehrlich.

Dahin - seine Schönheit, sein glitzerndes Kleid.
Ein kleines Häufchen Elend nur noch.
Vergangen ist seine stolze Zeit,
trotz aller Pracht vergeht er doch.


© Verdichter


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Kommentare zu "Ein unabänderliches Los"

Re: Ein unabänderliches Los

Autor: possum   Datum: 22.02.2018 1:02 Uhr

Kommentar: Och da steht er nun der arme ... Tropf ... es spricht mich nun direkt wehmütig an, obwohl ihr ja schon alle sehnsüchtig auf den Frühling wartet, liebe Verdichter! Liebe Grüße gehen auf Reise!

Re: Ein unabänderliches Los

Autor: ChristaAnni   Datum: 07.03.2018 17:01 Uhr

Kommentar: Liebe Verdichter, dein Gedicht gefällt mir und ich dachte sofort an meine Kindheit als wir Kinder viele schöne Schneemänner gebaut haben, und traurig waren als diese wieder geschmolzen sind, so wie der arme Tropf auf dem Bild.

Liebe Grüße
ChristaAnni

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