Im ersten, grauen Morgendunst ziehen Krähen
aus der verhang’nen, trüben, schwarzen Nacht –
es scheint, als schickte sie noch Boten aus,
die in die Städte ihre tiefen Ängste säen,
mit ungeahnter, schwerer Schicksalsmacht.
Und Nebel schleicht noch bleich ums Haus.

Voll Ungewissheit, Zwiespalt und Gefühlen,
die keinen Ausweg zeigen, in der Schlucht,
wo sich die kleinen Erdenbürger drängen,
erscheint uns das Gewissen durch die kühlen
Winde aus der Hölle, deren starke Wucht
die Wesen in der Hand des Nichts erhängen.

Wie sind die Zeichen dieser argen Zeit zu deuten?
Sind sie als üble Irreführung für uns ausgelegt?
Wohin soll sich der vom Verstand Verfolgte wenden?
Der Schlangengott des Bösen will sich wieder häuten,
er hat die Sachverhalte übersorgsam abgewägt,
die uns in einen neuen Feuer-Abgrund senden.

Vertan sind alle Menschenwerke, aus der Sicht
des Einzelnen, der noch versucht etwas zu retten.
Er dreht sich doch am Ende nur in seinem Kreis.
Ja, auch der Dämon des Verderbens erstrebt Licht.
Er will dabei die vielen Milliarden an sich ketten –
egal um welch fatalen, ungeheuerlichen Preis!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der ungeheuerliche Preis"

Re: Der ungeheuerliche Preis

Autor: noé   Datum: 29.12.2013 13:13 Uhr

Kommentar: Deine Texte (nun gut, die meisten) sollte man laut deklamieren, denn, wenn man sie nur still für sich 'runterliest, entgeht einem die unglaubliche Melodie. Phantastisch.
Zwischenzeit-noé

Re: Der ungeheuerliche Preis

Autor: Alf Glocker   Datum: 29.12.2013 16:34 Uhr

Kommentar: Ja, danke - ich bekomme sie auch von "den Stimmen" quasi vorgesungen...
Zwischen - Alf

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