Auffliegt das Lied,
Auffliegt der Flussvogel,
Auffliegt der Nebel über den Wäldern
O Orpheus, Mann mit den leichten Händen.
Orpheus-streichle-die-Leier, Mann
Mit dem Flügelmund,
Nebelaugenmann.
Schweig nun und höre!
Ich singe Dir, Orpheus, ein Lied,
Das einzige Lied, das du selbst niemals sangst.
Orpheus! Das Lied von deiner Leier
Und den Haaren Euridikes.
Ihre Haare haben süßen Ton,
Der Klang des Windes in ihrem Haar
Ist wie das Raunen in Höhlen, oder wie Glocken
In einer Dorfkirche, mittags, wenn die Sonne lastet.
Warum hast du ihr Haar nicht in deine Leier verwoben,
Uferloser Orpheus? Ohne ihr Haar hast du kein Lied,
Zarter Mann mit den Steinadern,
Saitenstreichler, Mann-mit-dem-tiefen-Mund!
Wenn die Götter auf den Meeren tafeln,
Ist es kühl in den Wäldern,
Wo unter Moos und Farnen eine Quelle fließt,
Die nicht aufhört zu singen.
Orpheus, Sänger-der-Wälder,
Liebling der Steine im Bach,
Zypressenfreund, Wolkengeliebter, du wirst
Es nicht hindern, dass sie fortgeht
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.