Gedichte schreib' ich auf,
wie der Schnabel mir gewachsen ist.
Den Gedanken lass ich freien Lauf,
bin unter den Dichtern wohl der Anarchist.
Wohl kenne ich den Jambus und Trochäus,
doch hab ich damit keine Qual der Wahlen.
Ich halte weder mich an Takt und Rhythmus,
noch an feste Silbenzahlen.
Wenn's passt, dann passt's,
wenn nicht, dann nicht.
Wenn ihr mich einfach schreiben lasst's,
mach ich euch daraus ein Gedicht.
Sicher, dies ist wohl die wahre Kunst,
mit Silben feilschen und sie formen,
doch verzichte ich auf jede Gunst,
muss ich dafür meine Zeilen normen.
Ist mein Jambus 5-hebig?
Nutze ich das alternierende Prinzip?
Wichtiger für mich: ist es langlebig,
oder ob ich beim Thema richtig lieg'.
So sehr ich mich mühe, so sehr ist auch Fakt:
dass danach kein Hund mehr bellt,
ob Metaphorik oder Takt,
wenn es denn anderen gefällt.
Schließlich war sogar Goethe
ein Meister ohne festes Versmaß.
Auch er zwang sich ungern nur in Nöte,
wenn sich sein Reim sonst flüssig las.
Natürlich vergleiche ich mich wohl kaum mit Goethe, aber seit ich gelesen habe, dass er sich nur selten an die damals noch viel wichtigeren Formen hielt, ist er mir menschlich gleich sympatischer.
Kommentar:Da bin ich echt froh wenn ich das so lese! Dann kann ich nicht so ganz bei Dir durchfallen. Und ich habe auch den Beweis: Wer das Schreiben ernst nimmt, der nimmt die Regeln nicht so ernst. Denn wie so ein echter Schöpfergeist ist, erschafft er sich seine eigenen Regeln. Ich kann nur immer wieder sagen: Du bist einfach gut drauf! Und das ist besser als jede Bildung. Und alle Gesetze wozu auch immer! Klaus0
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