auch Provokation ist Poetenpflicht
sonst bleibt ein Werk auf Dauer schlicht
dagegen ohne Poesie
nur provozieren
hieße, das was Dichten ausmacht,
gänzlich verlieren
zusätzlich scheint es so zu sein
möcht man im Urteil ausgwogen sein :
stets nur schöne Verse produzieren
hat etwas gemein mit masturbieren
hinterfragt man seine Phrasen nicht
verlieren sie kontinuierlich an Gewicht
und sind die Inhalte nur redundant
bleiben Reime nie interessant
ein breites Themenspektrum nur
bezeugt wahre Schöpfernatur
wenn man sich nie Selbstriktik erlaubt
wird's schneller peinlich als man glaubt
Demut,Inspiration,Fleiß und Akribie
machen das Genie
doch ob es schneit,taut oder regnet-
mir ist noch keins begegnet
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]