Karfreitag wars
das Fest der Stille
doch wir Kinder freuten uns
Vorbereitung ja auf Ostern
so halfen wir den Osterhas
Bunt bemalten wir die Eier
die die Hühner uns gelegt
Rot und Grün das warn die Farben
die am meisten uns gefiel
Fertig nun mit dem gepatsche
Finger waren auch schon bunt
Mutter schimpfte weil die Küche
erstrahlte nun im Farbenkleid
Samstag nun das Fest des Feuers
Überall ein Feuer brennt
an der Kirche nach der Messe
Feierten wir den Osterbrauch
Schlichen uns in die Kapelle
lehrten lecker Messwein aus
bis der Pfastor es bemerkte
schlichen wir uns aus dem Haus
Beschwipst so sind wir angekommen
tief in der Nacht es ging nach Haus
alles drehte sich im Kreise
rissen unsre Fenster auf
Morgens dann hoch auf dem dache
sah man Pfützen von dem Mahl
was gegessen wir am Vortag
Kopf der brummte was für Qual
Schön doch waren Jugendzeiten
hier im Pott im Ruhrgebiet
In der Siedlung wir gemeinsam
feierten das Osterfest
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]