Jedes Jahr zur Osterzeit
Hielt ich Rock und Stümpf bereit.
Nun begann das vage Bangen
Um der achtzehn Grad Erlangen
Denn meiner Mutter weiserer Spruch
War, dass es diese haben muss,
Um Rock und Strümpf mir zu erlauben
Ein Muss zu Ostern, in meinen Augen
Denn damit ging der Frühling los
Und meine Hoffnung war so groß
Dass ich heut nun zum Osterfeste
Die neuen Kniestrümpfe wohl teste.
Und jedes Jahr, ob früh, ob später,
Standen wir vor dem Thermometer,
Zu schauen, ob nun Frühling sei -
Die Eier war'n mir einerlei.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]