Drei Burschen zogen durch das Land,
das Ziel ihn`n ward noch unbekannt,
bei einem kleinen Gartenhaus,
hielten sie an und ruhten aus.

Es war ein lauer Mondscheinabend,
sie wollten sich gerade laben,
da kam `ne hübsche Maid vorbei,
schon war`s geschehen um die drei.

Verlegen senkte sie ihr Haupt,
mehr hatte sie sich nicht erlaubt,
huschte graziös durch diese Pforte,
und verschwand von diesem Orte.

Doch die Burschen, ohn` Verdruß,
faßten schnell einen Entschluß,
stimmten flink ein Liedchen an,
wollten die Hübsche zieh`n in ihren Bann.

Schon bewegt sich die Gardine,
und die Maid mit bittersüßer Miene,
schaute durch die Fensterfront,
doch neben ihr: ein Jüngling groß und blond.

Der Sängerschreck zur Abendstund` ,
sie standen da mit off`nem Mund,
aus war`s mit dem Liedersingen,
wollten nimmer mehr ein Ständchen bringen.

Und die Moral von der Geschicht:
trau den schönen Mädchen nicht,
denn wie`s so ist im Leben:
sie sind meistens schon vergeben.


© groti


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Beschreibung des Autors zu "Das Ständchen"

Burschen, Mondscheinabend, Liedchen, Fenster, vergeblich Müh`




Kommentare zu "Das Ständchen"

Re: Das Ständchen

Autor: Jens Lucka   Datum: 07.01.2025 21:30 Uhr

Kommentar: Ach, die armen Hoffnungsbesessenen...
Ja so ist es im Leben sehr oft.
Haste schön geschrieben liebe Helga ;-))

Liebe Grüße, Jens

Re: Das Ständchen

Autor: Groti   Datum: 21.01.2025 19:50 Uhr

Kommentar: Danke, Dir Jens, für die tolle Bewertung, und Alf, Sonja und Angelika für`s Lesen. LG Helga

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