Er hat Ärger im Büro,
im Straßenverkehr sowieso.
Der Stress, der sich schnell aufgestaut
wird zu Hause abgebaut.
Da kommt die Ehefrau ganz recht,
ihr geht es dann sogleich sehr schlecht.
Der Frau verdreht er gleich den Arm,
Grund, das Essen war nicht warm.
Ein Schlag folgt ins Gesicht sodann,
dass sie auch immer denkt daran.
Denn macht sie es ihm mal nicht recht
dann geht es ihr - ihr wisst es – schlecht.
Trotz all der Schläge, all dem Leid
weiß sie schon, dass sie verzeiht.
Er ist nun mal nicht immer so
hat eben Stress, in seinem Büro.
Und „rutschen“ mal die Hände aus
geht es auch meist ins Krankenhaus.
Und die Schuld bekommt dafür
mal die Treppe, mal die Tür.
„Sie ist immer so ungeschickt
hat nicht gründlich hingeblickt.“
Er verspricht, dass er es nicht mehr macht,
hat auch Konfekt und Blumen mitgebracht.
Sie gibt sich dann auch gern die Schuld,
sie raubt ihm schon oft die Geduld.
„Mein armer Mann hat es schon schwer,
und ich nerve ihn schon sehr.
Wäre ich ihm eine gute Frau
würde er mich nicht verhauen
und ich weiß auch nicht wohin
weil ich ohne ihn ganz hilflos bin.“
„Ohne mich bist du allein“
Sowas redet er ihr ein.
„Ohne mich, da wirst du Leiden,
deshalb wirst du bei mir bleiben.
Ohne mich bist du nichts wert,
und jeder dir den Rücken kehrt.“
Doch dieses sind nur seine Worte,
Hilfe bieten viele Orte.
Doch Hilfe suchen ist auch schwer,
Hilfe annehmen meist noch mehr.
„Hatte er vielleicht doch recht?
Bin ich nervig und auch schlecht?
Vielleicht meint er es nur gut
und ich bin schuld an seiner Wut.“
Doch wird er die Schläge auch verteilen
wenn sein Chef ihn nervt zuweilen?
Schlägt er Menschen, blutig, krank
die groß und breit sind wie ein Schrank?
Wird er diese auch verhauen
um seinen Stress, schnell, abzubauen.
Ich denk, dass er sich dies nicht traut
Und deshalb seine Frau verhaut.
Die Macht, die er nicht kann erringen,
möcht mit Schläge, er erzwingen.
Und ich sag euch ins Gesicht
Ändern
werden sich solche Menschen nicht.
Kommentar:Sehr gut beschrieben. Chapeau!!
Ich möchte nicht wissen, in wieviel Haushalten es so geschieht!
Die Schuldige in solchen Beziehungen ist meistens die Frau, umgekehrt passiert es allerdings auch!!
Kommentar:Natürlich ist meistens die Frau das Opfer aber natürlich geht es auch umgekehrt. Nicht zu vergessen die Kinder, die ebenso auf beiden Seiten vertreten sind.
Kommentar:Es ist immer schwierig eine Situation als "aussenstehende" Person zu beurteilen. Selbst wenn man ebenfalls so etwas oder ähnliches durchgemacht hat so ist dann die Ausgangsposition eine Andere. Vergangenheit Erziehung, Persönlichkeit und vieles mehr gibt da den Ausschlag warum eine Person so handelt wie sie handelt.
Viele Menschen, die versuchen zu helfen sind dann oft verzweifelt, hilfloch oder generft und geben Ratschläge die beginnen mit "Du must doch einfach nur ..." Diese gut gemeinten Ratschläge ziehen dann noch mehr herab wenn dieses "einfach nur" für diese Person gar nicht so einfach ist.
Aber warum bleibt man jetzt nun bei den Tätern.
Bei Männern ist es eher peinlich. Welcher "ganze Kerl" gibt schon zu, dass er von seiner Frau misshandelt wird.
Für Kinder ist es auch oft schwierig, weil die Eltern die einzigen Bezugspersonen sind, die sie kennen und ... welcher Erwachsene glaubt schon einem Kind. Ausserdem besteht ja noch eine Verbindung zu den Eltern, da sie ja nunmal keine anderen Bezugspersonen kennen gelernt haben.
Bei Frauen gibt es sicher auch eine individuelle Vorgeschichte, warum sie so handelt wie sie handelt und es ihr sschwer fällt, sich zu trennen.
Oft ist es auch noch Liebe und die Hoffnung, dass es wieder so wird wie zum Anfang, als er noch sehr freundlich gewesen ist und sie umsorgt hat.
Manchmal kann man allerdings auch in dieser freundlichen, scheinbaren Verliebtheit schon Verhaltenszüge erkennen, die einen aufhorchen lassen.
Er iswt ja so verliebt, möchte nur mit ihr zusammen sein und mit Freundinnen treffen muss sie sich ja auch nicht, denn sie haben ja sich und brauchen sonst niemanden. So wird die Frau langsam von ihrem sozialen Umfeld (Freunde/Familie) separiert. Wenn dann noch Kinder dazu kommen, dann ist sie sowieso beschäftigt und spätestens dann hat er sie in der Hand. Kinder werden gerne als Druckmittel genommen.
Wenn du nicht ... dann werde ich dir und den Kindern etwas antun.
Bis dahin wurde dann auch schon der Wille gebrochen und ihr gezeigt (und ständig gesagt), dass sie nichts wert ist, dass sie dankbar sein sollte, dass sich jemand wie er mit soetwas wie sie überhaupt abgibt. - Irgendwann glaubt sie es auch und hat Angst, dass sie dann, wenn sie nicht gehorcht, mit den Kindern auf der Straße sitzt, er ihr die Kinder wegnimmt oder ihr und den Kindern etwas antut. Freundinnen und Familie haben sich ja weitestgehend von ihr getrennt. Schlimmstenfalls ist sie noch woanders hin gezogen, weil er eben dort wohnte (größeres Haus) oder beruflich dort hingezogen ist, so dass sie dann wirklich, scheinbar alleine ist.
Und wie gesagt, es sind ja nur "ausrutscher" wenn er Stress hat. dazwischen ist er ja zuvorkommend und macht ihr auch schon mal Komplimente und Geschenke (Aber eben nur so lange, wie sie nach seinem Willen "funktioniert").
Natürlich ist das nur eine von vielen Verhaltensmustern die in toxischen Gewaltbeziehungen vorkommt. Aber eines der häufigsten, dass mir zumindest begegnet ist.
Es wäre also schön, wenn alle etwas auf die Menschen in ihrer Nachbarschaft achten würden und auch hinterfragen, wenn jemand plötzlich aus dem näheren Bekannten- / Freundes- und Familienkreis plötzlich nicht mehr da und erreichbar ist.
Ich wünsche einen sonnigen Steart in die neue Woche
und
passt aufeinander auf.
Michael
Kommentar:Boah Michael, was für ein Thema!!!
Ich hatte mit meinem Mann einen Blumenladen. Eine Angestellte wurde von ihrem Mann, der alkoholabhängig war terrorisiert und wahrscheinlich auch geschlagen. Sie hatten auch 2kleine Kinder. Die Frau schaffte es nicht sich zu trennen. Wir hatten ihr schon eine Wohnung besorgt und alle hätten ihr geholfen umzuziehen. Sie konnte es nicht. Bis der Typ dann eines nachts im Wodka-Rausch die Wohnung anzündete. Alle überlebten und sie konnte endlich den Schritt machen. Ich war so froh - wir alle konnten dann erst die echte Frau hinter ihr erkennen. Sie hat dann das Blumengeschäft übernommen als mein Mann in Rente ging. Eine starke Frau - aber dieser Typ hatte sie so kleingemacht....
Hast du gut beschrieben!
Danke
Angelika
Kommentar:Ja, Angelika, das ist ein gutes Beispiel. Oftmals muss es erst ein sehr, sehr extremes Ereignis geben bis der Mut zur Veränderung da ist. Aber ich denke, dann ist es auch hilfreich bis wichtig, dass es Menschen gibt, die einen nicht schon gleich zum Anfang aufgegeben haben und die trotz aller Krisen und Rückfälle immernoch da sind und ein sicheres "Netz" bieten.
Mit etwas Mut, Geduld und den richtigen Menschen an der Seite, die uns nicht die "Flügel" stutzen sondern stärken wollen, können wir fliegen lernen.
sonnige Grüße
Michael
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