Ölige Blasen in der grauen Atmosphäre,
verbreiten sich in des Bürgers erster Pflicht,
denn das Unheil geht sorglos spazieren -
die Stimmung steht (nicht) auf Alarm!

Zu oft entstehen störende Geräusche
unter den Füßen überflüssiger Organismen,
deren Augen und deren Stimmen
sich an jedem Atemplatz vergreifen.

Kleinste Anstrengungen erscheinen zu viel,
denn der Anschein von Konzentration,
will sich – nach innen gewendet -
von dort eine falsche Erlösung erwarten.

Aber sämtliche verkalkte Blutgefäße,
nehmen alle Muskeln der Existenz
zusammen, um das fast ausbrechende Blut
für ein Wesen zusammen zu halten.

Noch stehen ganze Gedankenhorden bereit,
dicht gedrängt, hinter den Gittern des Ichs.
Ihre Freilassung bedarf lediglich einer
besseren Witterung zum Eintritt ins Freie.

„Wende dich ab, gehe in der Narrengestalt
unantastbarer, grauer Reserveknochen
in die Welt! Welches Gelände erlaubte dir
sonst für jeden Augenblick taub zu bleiben?!

Dicke Luft

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Dicke Luft"

Re: Dicke Luft

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 05.12.2022 10:21 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
wie bei fast all deinen Werken muss man sich Text und Bild erst einmal auf der Zunge (im Hirn) zergehen lassen, aber dann ...
Liebe Grüße aus der verschneiten Mitte
Wolfgang

Re: Dicke Luft

Autor: Sonja Soller   Datum: 05.12.2022 10:56 Uhr

Kommentar: Lieber Alf, da muss ich Wolfgang recht geben.
deine Gedichte kommen mir manchmal wie Rätsel vor, wie Denkaufgaben, man
muss immer etwas länger bleiben, um den Sinn zu begreifen. Manchmal klappt es, manchmal nicht....
Auf jeden Fall ist bei uns dicke Luft!!!!!
Bild und Text passen!!!

Herzliche Grüße aus dem rätselhaften Norden, Sonja

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