„Riech mal, das ist Chloroform“
So fängt die Story meistens an
Denn ich brauche Chloroform
Damit ich sie verschleppen kann

Noch ist sie ruhig und friedlich
Es ist schon fast schade drum
Ja, sie atmet doch so niedlich
Ich bring sie etwas später um

Ich war mal wieder ganz allein
Ach bitte hör doch auf zu schreien
Du wirst mein nächster Hauptgang sein
Dazu vielleicht ein guter Wein

Schnitt um Schnitt und Schrei um Schrei
Es ist noch lange nicht vorbei
Hoff, ich gehe nicht zu weit
Das erste Date bei Kerzenschein

„Du weinst ja Süße, bitte nicht“
Schneid ihr ein Lächeln ins Gesicht
Trotzdem Tränen; fürchterlich
Vielleicht liegt‘s auch am grellen Licht

Langsam muss ich dem ein Ende machen
Hysterisch fängt sie an zu lachen
Hab ich den Hammer in der Hand
Gehirn spritzt an die Wand

Im Keller dort, da warte ich
Es ist alles aufgebaut
Das Tellerchen, der Gabentisch
Bald ist sie schon aufgetaut

Das Messerchen liegt stets bereit
Ich glaube es wird langsam Zeit
Die Knochen trenn ich mit Bedacht
Ein Feuerchen ist längst entfacht

Ja, Stück um Stück, mein Zeitvertreib
Jetzt ist sie ein Teil von mir
Ich habe sie mir einverleibt
Keine Angst, komm auch zu dir


© Daniel Spieker


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Beschreibung des Autors zu "Geteiltes Leid"

Ein Gruselgedicht

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