die Zeit hat sie alle besiegt
sie waren sterblich
waren vergänglich
wie alles vergänglich ist
was existiert
Macht und Ruhm
siechen unweigerlich dahin -
lösen sich auf im Nichts
das eherne und
verlässliches Gesetz
dieses Universums
kennt keine Autorität
von bescheiden längerer Existenz
sind bisweilen nur die Erinnerungen
festgehalten in unseren Mythen
in nicht mehr gesprochenen Sprachen
in Form alter Schriftzeichen
auf altem Stein
auf alten Zeichnungen
in alten Höhlen-
überdauern sie nicht selten
sogar die Jahrtausende
es ist gut
innezuhalten und fasziniert zu sein
von dem, was sie einst vermochten
die Schöpfungen von
noch dürftig entwickelten Gehirnen
einmal als Ideen hervorgebracht
beherrschten die Götter-Dynastien diejenigen,
die sie doch erst zur Welt gebracht hatten
sie stiegen auf zu den
wirkmächtigsten Konstrukten
menschlicher Fantasie
nun nähert sich ihre Geschichte dem Ende
ihre Imperien verfallen
sie erleiden das Schicksal
alles irdischen-
die Uhr tickt laut
die letzte Stufe ihrer zufälligen Evolution
die Sublimierung zu dem Einen-
dem Höchsten
erweist sich als Sackgasse
erbrütet in den Netzwerken
vom stets nach
Erkenntnis suchenden und gleichzeitig
immer zum Wahn fähigen
Homo sapiens -
findet jetzt auch der nur
scheinbar Ewige
sein ultimatives Ende
endlich
die Zeit ist reif
Hoffnung auf Erlösung
erscheint nun berechtigt
zu Ende der Kampf
mit unseren Dämonen
tiefe Ruhe und Glück
erfüllen zukünftig
unser vergängliches
Sein
Kommentar:Hallo Ulli, da schließe ich mich mal Angéliques Kommentar an! Tja, das wird manchem Machthaber gar nicht bewußt, dass er seine Macht nun einen kleinen Augenblick inne hat. Ein Wimpernschlag lang um's genauer zusagen, ein kleiner Moment im Vergleich des doch sehr langem Zeitspektrums des Universums. Und dafür auch noch Krieg zu machen..............kann sich jeder ausrechnen, dass sich das nicht auszahlt! Sehr gutes Gedicht, regt zum Nachdenken an.
Kommentar:Hallo Ulli, deine Zeilen machen mich nachdenklich. tausend Jahre alte Höhlenzeichnungen...hält eine Festplatte auch so lange? Wird sie dann noch lesbar sein? Sind wir, mit unserer ganzen Technik, in der Lage, ein solches Zeugnis von uns abzulegen? Oder enden alle lesbaren Aufzeichnungen in der Steinzeit? Und danach? Wohl nicht der Rede wert...
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]