Ich muß nun auch mal etwas reimen,
Nicht immer freie Verse schleimen.
Hab keinen Vater, keine Mutter,
Und das ist ganz und gar in Butter.
Die Frau ist auch schon ausgeflogen,
Das ist ein Festtag, ungelogen.
Die Kinder endlich sind dahin,
Das ist fürwahr mein Hauptgewinn.
Die Firma hat sich ausgeschissen,
Die werd ich sicher nie vermissen.
Es bleiben ja die Schreiber-Leut,
Die brauch ich ganz besonders heut.
Und wirst du ein ‚Gefällt Mir‘ geben,
Kommt Sinn ins unbedarfte Leben.
Nun will ich nicht mehr weiter quälen,
Und deine teure Zeit dir stehlen.
K.H.
Kommentar:Tja, lieber Karl, da sind wohl alle aus demselben Grund hier....So ein "gefällt mir" versüßt doch den Tag, was Lyrik im stillen Kämmerlein so nicht vermag.
Nun hat dein Leben schon doppelten Sinn - wenn das nicht ein guter Tag ist...?
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]