Beim Zahnarzt unterm Bohrer liegend,
die hohe Stirn nach hinten biegend,
liegt auf dem Stuhl der Deliquent.
Ein Bild das jeder - leider - kennt!
Die Muskeln gespannt, bereit zur Flucht,
der schnellste Ausweg schon gesucht,
hört er erschauernd diesen Ton!
Bleibt er noch da, läuft er davon?
Das Geräusch kommt immer näher,
die Gedanken werden zäher
Die Helferin mit Absaugschlauch -
ach dieser Krampf in meinem Bauch!,
sie steckt ihn rein in Mundeshöhle.
Ein Blitzgedanke: Meine Töle!!!
Die könnte auf den Arzt ich hetzen!
Der würd sich auf den Hintern setzen
und lernt dann kennen das Gefühl,
er wäre dann nicht mehr so kühl.
Doch - zu spät noch was zu tun!
Keine Zeit mehr auszuruhn.
Der Bohrer jetzt den Zahn berührt!!!
Die Peinigung wird ausgeführt!
Der Kiefer wird ganz schwer erschüttert,
der Bohrer auf dem Zahn rumschlittert.
Die Vibration, es ist ein Graus,
oh lange halt ich das nicht aus.
Huh, was ist das, ich merk ein Pochen.
Ist er etwa auf dem Knochen?
Muss er dann den Zahn rausreißen?
Hab ich dann noch was zum Beißen?
Den Nerv er hoffentlich nicht trifft.
Das wäre fürs Vertrauen Gift,
das ich noch ein bisschen habe.
Ach Herrgott, schenk ihm diese Gabe.
Und - er bohrt immer noch, noch tiefer.
Ist er etwa schon im Kiefer?
Nein, vergrößert wird das Loch.
Das macht dem Spass, dacht ichs mir doch!
Ah, es hört auf, der Quälgeist schweigt.
Die Helferin das Füllzeug zeigt.
Der Arzt nimmt es ihr aus den Händen,
um es zum zuschmier`n zu verwenden.
Ein paarmal auf das Farbband beißen,
um seine Baukunst zu beweisen.
Der Biss wird nun egalisiert.
Die Arbeit ist zu End geführt.
Tja, ist die Arbeit dann vollbracht.
Das Loch fachmännisch zugemacht,
verlässt er kreidenbleich den Stuhl.
Kaum ist er draußen, spricht ganz cool
er von gezeigtem Todesmut.
Wie er sich hätt`da ausgeruht.
Ein Spässchen hier, ein Spässchen da,
egal was außenrum geschah,
so sei er auf dem Stuhl gesessen.
die Behandlung glatt vergessen.
In die Praxis jederzeit,
sei er zu gehen gern bereit.
Doch rückt näher der Termin
und er muss leider wieder hin.
Geduckt betritt er nun das Zimmer.
Die gleiche Angst - es ist wie immer!!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]