noch ist er grün der Weihnachtsbaum
noch lebt in uns der alte Traum
noch schneit es hin und wieder
noch singen wir vertraute Lieder
noch stehn die Kirchen fest im Sturm
noch läuten die Glocken froh vom Turm
noch predigen Priester die alte Legende
noch scheint es sehr weit weg - das Ende
schon wird Johannes' Offenbarung wahr
schon liebt sich der Menschheit letztes Paar
schon stürzen Berge in die Flut
schon geht verloren letzter Mut
letztlich kommt Einsicht viel zu spät
letztlich wird klug wer nicht versteht
letztlich erlischt der Sonne Licht
letztlich hat auch das nicht viel Gewicht
Nichts war -
aus ihm entstand alles was existiert
Nichts muss wieder sein,
bevor sich alles erneut gebiert-
wirklich alles muss und wird vergehen-
kein Mensch wird jemals
einen Hauch verstehen
Kommentar:Lieber Ulli,
mit deinen Zeilen beschreibst du die Gegenwart, wirfst aber auch einen erschreckenden Blick auf unsere Zukunft. Und so wird es kommen, denn wie du richtig schreibst: Kein Mensch wird jemals einen Hauch verstehen.
Ein wachrüttelndes Gedicht hast du da geschrieben.
Liebe Grüße Wolfgang
der Titel meiner Zeilen ist tiefer Überzeugung geschuldet. Es macht wirklich nix . . .
Ich gebe zu, es hat ein halbes Jahrhundert gedauert. Ich lebe sehr gerne und man kann gut leben im Bewusstsein, dass mit dem Tod alles endet. Der Mensch sollte erwachsen werden.
ich grüße Dich herzlich
bleib gesund
ulli
das Schöne an dieser Plattform ist, dass jede(r) seine Gedanken einbringen kann. Die Toleranz ist in der 'Dichtergemeinde' beeindruckt mich immer wieder. So soll es bleiben. Leider bin ich inzwischen nur noch sporadisch aktiv, beim Schreiben, primär aber beim Lesen. Letztees finde ich besonders Chade.
Liebe Grüße, bleibt gesund
ulli
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]