Ein Mensch, der liebt den Wein
will auch als Kenner jemand sein,
darum hält er hoch sein Glas,
und sucht darin nach „Veritas“.
Gilt‘s doch als äußerst schick,
mit der Hight-Society-Clique,
zu verkosten in des Winzers Keller,
vom Zweigelt bis zum Muskateller.
Erst lang das Glas er schwenkt,
dabei er drin die Nas‘ versenkt,
danach die Farb‘ er kontrolliert
und den Geruch erneut studiert.
Da wird gekostet und geschmeckt,
was der Geschmacksnerv nun entdeckt,
dann wird die Probe ausgespuckt,
wenn sie schmeckt, sogar geschluckt.
Jetzt ist der Höhepunkt erreicht,
wo der Mensch zuerst erbleicht,
eh‘ er salbungsvoll ermittelt,
was ihm gefällt und er bekrittelt.
Geschmack und Säure wunderbar,
der Abgang lang und reif, doch klar,
schmeckt er auch – ist nicht zu glauben –
tatsächlich noch nach Trauben.
Je länger die Verkostung dauert,
desto mehr am Gaumen lauert,
ein Chaos in des Menschen Mund,
der auch für‘n Kopf ist ungesund.
Schmeckt der Wein dann sauer,
ist es höchste Zeit für‘n Hauer,
dass er heimschickt das Verkost-Gesicht,
weil dieses schon die Wahrheit spricht!
Kommentar:Liebe Bluepen,
sehr gut geschrieben. Als Wein-Fan kann ich da richtig mitfühlen. Bei einer freudigen Verkostung geht es am Schluss gar nicht mehr so um den Wein ...
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Liebe Bluepen,
bei Deinem Gedicht habe ich den Geschmack des Weines verspürt. Leider darf ich keinen mehr trinken... aber ich kenne noch sehr gut den Geschmack!
LG eRDe (Ruth)
Kommentar:Danke, dass es dir gefallen hat lieber Herbert.
Ja der "Zierpfandler" ist für Gumpoldkirchen ein Aushängeschlild, weil er so wie der St. Laurent (Rotwein) aus der Thermenregion rund um Baden bei Wien kommt. Apropos Rotwein: Von einem guten Rotwein, bekommt man kein Kopfweh! Wenn doch, dann verträgt man kein Histamin.
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]