O Gott, du bist meine Schildmauer;
halte mich fest, sei mir gnädig.
Meine Feinde liegen auf der Lauer;
du bist Richter, sei nicht untätig,
mein Schirm im Schauer.
Mein Fels in der Brandung,
bei dir berge ich mich.
Befreie mich, schenke Wandlung.
Mein Brandungsfels, ich preise dich
für deine Handlung.
Übermächtig, Herr, sind die Bösen.
Gewaltig, bitter, die mich knechten.
O Gott, du allein kannst mich erlösen.
Sahst immer schon nach dem Rechten,
und bewahrtest mich vor den Nervösen.
Immer möchte ich dich preisen!
Möge mein Leben ein Regenbogen sein
– du meine Kraft, mein Schild – und verweisen
auf deine Güte, dein Treuesein.
Du bist ein Gott der Leisen.
….......
Halte mich fest in späten Jahren;
sei bei mir, wenn ich kraftlos bin.
Unheimlich ertönen Siegesfanfaren
meiner Feinde: „jetzt haben wir ihn,
Gott wird es nicht erfahren“!
O Gott, wo bist du?
Mein Gott, rette mich!
Ach Herr, vergelte ihnen immer zu,
das Böse mit Gutem. Einzigartig,
unvergleichlich bist Du!
Ich bedränge dich, Herr mein Gott.
Meine Hilfe kommt von dir.
Du rettest aus größter Not,
Du bist im jetzt und hier,
Du stehst mir bei im Tod.
Darum bete ich dich an;
weil du der Friedensstifter bist.
Erzähle was du an mir getan,
weil du nicht mit zweierlei Maß misst.
O Gott wie herrlich ist dein Plan!
….......
O Gott, mein Gott aus Kindestagen,
mein Lehrer warst du allezeit.
Du hast mich stets getragen.
Ach, sei bei mir, sei nicht weit
in späten Lebensfragen.
Lass mich´s erzählen meinen Kindern,
meinen Enkeln kund tun.
Meine Schmerzen tu mir lindern,
du machst sie dir zum Ruhm,
trotz all meinem hindern.
O Gott, wer ist dir gleich?
Du führst mich durch tiefste Dunkelheit,
und machst dabei meine Seele reich.
Du tröstetest mich als ich gar weit
und formtest dabei mein Herz ganz weich.
Mit Harfenklängen will ich dich ehren,
mit Saitenspiel will ich dich preisen.
All denen die mir wehren
möcht´ ich hin zu deinem Namen weisen
und erzählen deine Lehren.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]